Zwangsarbeiterlager Wiener Straße 100

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1940
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1945
Benannt nach
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Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  59874
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48° 9' 48.99" N, 16° 16' 46.53" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In 23., Wiener Straße 100 (Mauer; in die Speisinger Straße einbezogen) befand sich von 1940 bis 1945 ein Lager der Wien-Film für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der nationalsozialistischen Zeit.

"Lagerführung / Gemeinschaftslager / 'Wien-Film' / Wien – Mauer / Wiener Straße Nr. 100" lautete die Adresse im Ausweis eines französischen Zwangsarbeiters, der von Februar 1940 bis April 1943 von der "Wien-Film GmbH" der Versicherung gemeldet war. Seine Arbeitsstelle war das "Atelier Rosenhügel". Dort arbeitete im Juni 1944 auch ein niederländischer Zwangsarbeiter, der schon im März 1943 von "Arbeitsamt Amsterdam Deutsche Dienststelle" nach Wien dienstverpflichtet worden war. Zwangseingesetzt waren darüber hinaus mehrere andere französische Zwangsarbeiter, die am Lagerstandort Wiener Straße 100 in Holzbaracken untergebracht waren.

Im Fernsprechbuch 1941 scheint die Wien-Film mit Zentralbüro 6., Straße der Julikämpfer 31 (heute: Siebensterngasse) auf, mit Aufnahmeateliers in 13., Maxingstraße 13A (Schönbrunn), 3., Rennweg 46-50, 18., Sieveringer Straße 135-137, 23., Wiener Straße 100-106 (Rosenhügel beziehungsweise Mauer), dazu eine Kopieranstalt ebenfalls Wiener Straße 100-106 sowie dem Standort "Holzwebergasse 128" in Mauer (Ateliervermietung, Filmproduktion, Kopieranstaltsbetrieb).

Nachweisbare Unterbringungsstätten von Arbeitskräften befanden sich neben der Wiener Straße 100 in den Zwangsarbeiterlagern Holzweberstraße 133, Sieveringer Straße 99 und Wernergasse 11. Zudem befand sich auf dem Gelände der Vita-Film, das ab 1938 zur Wien-Film gehörte, ein Zwangsarbeiterlager.

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Quellen

  • Hermann Rafetseder: Aus Versöhnungsfonds-Anträgen gesammeltes Material (Kopien)

Literatur

  • Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017
  • Hermann Rafetseder: NS-Zwangsarbeits-Schicksale. Erkenntnisse zu Erscheinungsformen der Oppression und zum NS-Lagersystem aus der Arbeit des Österreichischen Versöhnungsfonds. Bremen: Wiener Verlag für Sozialforschung in EHV Academicpress GmbH 2014, S. 411-412