Maxingstraße
48° 10' 50.01" N, 16° 17' 56.90" E zur Karte im Wien Kulturgut
Maxingstraße (13., Hietzing), benannt 10. Juli 1894 (Stadtrat) nach der Ansiedlung Maxing; vorher Hetzendorfer Straße.
Die Straße führt, etwa in Nord-Süd-Richtung, vom Zentrum Alt-Hietzings, Am Platz, direkt westlich des Schlossparks Schönbrunn auf den Rücken des Küniglbergs und endet dort, beim Hietzinger Friedhof, am Montecuccoliplatz. Sie wird von städtischen und regionalen Autobuslinien befahren. Der Verkehrsweg hieß bis 1894 Hetzendorfer Straße, weil er, von Alt-Hietzing aus gesehen, Richtung Hetzendorf führt.
Gebäude
- Nummer 1 (Am Platz 3): zweistöckiges Biedermeierhaus mit einstöckigem Hoftrakt und Pawlatschengängen, erbaut 1830.
- Nummer 4B: 1935 mittels Wiener Assanierungsfonds errichtet.
- Nummer 6 (Trauttmansdorffgasse 1): Hier befand sich der älteste Hietzinger Friedhof (aufgelassen auf Anordnung Josephs II. 1787); Bildstock (1619), halb in die Hausmauer eingelassener Schaft mit bekrönendem Metallkreuz. Marietta-Schlössel.
- Nummer 8: Hier befand sich das Gasthaus „Zur heiligen Dreifaltigkeit".
- Nummer 15: Hietzinger Friedhof (gegenüber: Nummer 64).
- Nummer 18: Wohnhaus im Eigentum von Johann Strauss Sohn, der 1870-1878 hier wohnte und die „Fledermaus" komponierte; Gedenktafel; Gedenktafel für den Maler Julius Schmid (wohnhaft 1898-1925; Schöpfer des Bilds „Ein Schubertabend") und den Komponisten Carl Prohaska (wohnhaft 1911-1927; * 1869 Mödling, † 1927 Wien). Im Hof zwei Eiben unter Naturschutz.
- Nummer 20: Vornehmer Villenbau in englischen Stil mit qualitätvollen Bronzetoren, errichtet 1907 nach Plänen von Ernst Gotthilf, war Besitz des Autors und Übersetzers Siegfried Trebitsch, bei dem (neben anderer geistiger Prominenz) Arthur Schnitzler und Stefan Zweig verkehrten und der George Bernard Shaw den Weg auf die deutschen Bühnen bereitete. Das 1938 enteignete Gebäude diente ab 1941 als Luftwaffen-Feldgericht. Seit 1946 im Besitz der ČSR bzw. ČSSR, seit 1993 Residenz der slowakischen Botschaft.
- Nummer 24: Villa des Verlegers Paul von Zsolnay, der mit Franz Werfel befreundet war und sich mit seinen deutschen Ausgaben englischer Autoren international Ruf erwarb.
- Nummer 34: Wohnhaus von Carry Hauser von 1947 bis 1985; (Gedenktafel 1992)
- Nach Westen Abzweigung der Gloriettegasse.
- Nummer 38: Palais der Familie Wittgenstein.
- Gegenüber Nummer 46-48: Maxingpark.
- Nummer 48-54 (Weidlichgasse 1-5): Villa mit Park, Residenz des Botschafters der USA; hier weilte am 4./5. Juni 1961 während seines Gipfeltreffens mit Chruschtschow der US-amerikanische Präsident John F. Kennedy.
- Gegenüber Nummer 64: siehe Nummer 15.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1894: Pfarre Hietzing
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bürgerschaft, B9 – Kommissionen: 3. Kuratorium für den Assanierungsfonds
- Wikipedia: Villa Trebitsch
Literatur
- Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 31 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 324 ff.
- Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 303 f.
- Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017