Hietzinger Friedhof

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48° 10' 35.04" N, 16° 18' 0.49" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Hietzinger Friedhof (13., Maxingstraße 15). Der Friedhof ist 102.774 Quadratmeter groß und verfügt über rund 11.100 Grabstellen.

Geschichte

Der nach Auflassung des alten Hietzinger Friedhofs außerhalb des Orts angelegte neue (interkonfessionelle) Friedhof wurde am 12. Februar 1787 vom Klosterneuburger Stiftsdekan Marcellin Jani geweiht, mehrfach erweitert (1794, 1817, 1892/1894, 1896/1897, 1904, 1907 [Weihe des neuen Teils am 4. Jänner 1908], 1909) und 1835 mit einer Mauer umgeben (Erweiterung 1907). 1861 gelangte der Friedhof in den Besitz der Gemeinde Hietzing. Die folgende Erweiterung im April 1892 im Ausmaß von 1.185 m² fiel nunmehr nach der Eingemeindung Hietzings 1890/1892 in die Kompetenz der Gemeinde Wien.

1911/1912 wurden Kapelle und Leichenkammer neu erbaut, nach dem Ersten Weltkrieg weitere Vergrößerungen vorgenommen (1929, 1931, 1937/1938, 1940, 1944), ebenso nach dem Zweiten Weltkrieg. 1970/1971 wurden die Aufbahrungshalle und die Kapelle von Erich Boltenstern renoviert beziehungsweise umgestaltet.

Die Lage des Friedhofs (Villengegend, Nobelsommerfrische, Schloss Schönbrunn) gab ihm schon bald das Ansehen eines „Nobelfriedhofs", berühmt durch seinen stimmungsvollen Zauber, schöne Empire- und Biedermeiergrabsteine sowie monumentale Mausoleen vieler Familien des österreichischen Hochadels und des gehobenen Bürgerstands beim Eingang (klassizistische Tempelbauten, neugotische und neobarocke Kapellen). Hinter der alten Friedhofsmauer ergibt sich das Aussehen eines englischen Gartens mit gepflegten Hecken und schönen, äußerst großzügig angelegten Gruftreihen.

Sehr markant ist auch das Mausoleum der Familie Chwalla in Form eines antiken Rundtempels sowie die von Hecken eigerahmten Monumentalgrüfte, in denen Grafen, Ritter und Freiherren ruhen.

Im vorderen straßenseitigen Teil befinden sich zahlreiche alte Grabmäler aus der Mitte des 19. Jahrhunderts neben protzigen Grüften neueren Datums und neugotischen Kapellen. Einen deutlichen Gegensatz stellt das schlichte Grab des Malers Gustav Klimt dar.

Erhöht auf einer der zahlreichen Terrassen ruht der Architekt Otto Wagner unter einem Baldachin aus Marmor, nebenan die Gruft der Industriellen- und Brauherrenfamilie Mautner-Markhof (Gruppe 16/Nr. 88) und das Grab Kolo Mosers. In diesem Abschnitt fällt besonders die individuelle Gestaltung der Gräber auf.

Hier fanden Alois und Carl Auer-Welsbach, Alban Berg, Fanny Elßler, die Schwestern Fröhlich, Franz Grillparzer, Anton Hanak, Gustav Klimt, Kolo Moser, Katharina Schratt, Otto Wagner, aber auch Bürgermeister Richard Weiskirchner und Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß sowie Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf ihre letzten Ruhestätten; groß ist die Zahl von Adelsangehörigen, Industriellen, Wissenschaftlern und Schriftstellern.

Siehe auch: Hietzinger Friedhof (1619-1787), Hietzinger Friedhöfe, Friedhöfe.

Bestattete Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 436 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildName des BildesPersonennameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatumGrabstelle
Johann AmannArchitekt19 Mai 176528 November 1834
Auguste AnschützSchauspielerin7 Juli 181921 März 1895Gruppe 15, Nummer 35E
Rosa AnschützSchauspielerin20 März 183010 September 1909Gruppe:15, Nummer:4D
Josef ArminTextautor
Schauspieler
4 August 185825 Mai 1925
Alois Auer-WelsbachErfinder
Buchdrucker
11 Mai 181310 Juli 1869
Carl Auer-Welsbach.jpgCarl Auer-WelsbachChemiker
Erfinder
1 September 18584 August 1929
Moritz Auffenberg von KomarówGeneraloberst22 Mai 185218 Mai 1928Gruppe 49, Nummer 235
Karl AuschNationalökonom
Journalist
Bankbeamter
8 Dezember 189320 Juni 1976Gruppe 4; Nummer 64
ElisabethBachofenEcht.jpgElisabeth Bachofen-EchtBildhauerin20 Januar 189419 Oktober 1944Gruppe 12, Nummer 197
Reinhold Backmann1 Dezember 18844 März 1947
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 135 ff.
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 31 ff.
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 231 ff.
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 134 ff.
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 566 f.

Weblinks