Österreichischer Fußballbund

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Textiles Verbandsemblem des Österreichischen Fußballverbandes aus dem Besitz Hugo Meisls
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1897
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen Ignaz Abeles
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  967
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata Q222108
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Sport, Fußball, Österreichisches Nationalteam (Fußball)
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Letzte Änderung am 6.12.2022 durch WIEN1.lanm08jan
BildnameName des Bildes ÖFV.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Textiles Verbandsemblem des Österreichischen Fußballverbandes aus dem Besitz Hugo Meisls
  • 1., Annagasse 7
  • Komitee zur Veranstaltung von Fußballwettspielen (1897, bis: 1900)
  • Österreichische Fußball Union (1900, bis: 1904)
  • Österreichischer Fußball Verband (1904, bis: 1911)

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48° 12' 15.06" N, 16° 22' 21.64" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Genua 1924, Österreichische Nationalmannschaft mit Hugo Meisl (2. Reihe von hinten, rechts) und Dr. Josef Gerö (1. Reihe, 3. von rechts)

Mit rund 500.000 Aktiven, die in über 2.250 Vereinen organisiert sind und sich auf neun Landesverbände verteilen, ist der "Österreichische Fußball-Bund“ (ÖFB) der größte Sportverband Österreichs. Seit dem 2. Februar 2009 steht Leo Windtner, Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich, dem ÖFB als ehrenamtlicher Präsident vor.

Vom „Comité“ zum Bund

In der Entwicklung des österreichischen Fußballsports kam es schon sehr früh zu Vorformen einer institutionellen Verankerung und professionellen Organisationsstruktur. 1899 wurde auf Anregung des englischen Fußballpioniers Mark D. Nicholson, das „Comité zur Veranstaltung von Fussballwettspielen“ gegründet, dessen Hauptaufgabe es war, ausländische Mannschaften nach Wien zu verpflichten. Unter der Führung der Vienna und der Cricketer wurde das Komitee am 4. Januar 1900 zur „Österreichischen Fußball-Union“, einer ersten Dachorganisation, in der anfänglich 17 Vereine vertreten waren, umgebaut. Am 12. Oktober 1902 schlug eine Wiener Stadtauswahl vor 500 Zuschauern auf dem WAC-Platz mit 5:0 Budapest. Ursprünglich als Städtespiel durchgeführt, wurde diese Begegnung nachträglich als erstes Länderspiel der österreichischen Nationalmannschaft gewertet. Aufgrund von Auffassungsunterschieden traten 1904 die Vereine Vienna und Cricketer aus der Fußball-Union aus und gründeten am 18. März 1904 mit gleichgesinnten Klubs den „Österreichischen Fußball Verband“, der sich in der Folge gegenüber der Union durchsetzen konnte. Als erster Präsident des Verbandes fungierte Heinrich Strehblow. Ein Jahr später fand Österreich Aufnahme in die „Fédération Internationale de Football Association“ (FIFA). Im Jahr des 60jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs zu Pfingsten 1908 wurde der FIFA-Kongress im Wiener Hotel Continental abgehalten. In den kommenden Jahren wurde die Souveränität des Verbandes durch Abspaltungen gefährdet. Wieder war die Vienna in dieser Hinsicht federführend. So gründeten die Döblinger, da sie ihren sportlichen Abstieg im Jahr 1914 nicht hinnehmen wollten, mit der „Football Union of Austrian Nations“ (FUAN) einen Gegenverband, der sich aber aufgrund der Kriegssituation nicht behaupten konnte.

Wunderteam und Hugo Meisl

In den 1920er Jahren spitzte sich der Machtkampf innerhalb des ÖFB zwischen roter „Freier Vereinigung der Arbeiter-Fußballvereine Österreichs“ (VAFÖ) und den bürgerlichen Vereinen, die dem Professionalismus wohlwollend gegenüberstanden, immer weiter zu. Als sich schließlich die Sozialdemokraten im Verband durchsetzten, trennten sich die bürgerlichen Vereine ab und begründeten 1926 den „Allgemeinen Österreichischen Fußballbund“. Erster Vorsitzender wurde Landesgerichtsrat Dr. Richard Eberstaller. Hugo Meisl übernahm in Personalunion das Amt des Bundeskapitäns sowie die Position des Sekretärs. Anfang der 1930er Jahre stürmte die von Hugo Meisl betreute, österreichische Nationalmannschaft, das sogenannte Wunderteam, von Erfolg zu Erfolg. Auch aus diesem Grund konnte sich schließlich der „Bund“ gegenüber der VAFÖ durchsetzen. Im Zuge der Februarkämpfe 1934 wurden Sozialdemokratie und VAFÖ verboten. Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung im März 1938 kam auch das vorläufige Ende für den ÖFB, der am 2. April 1938 aus der FIFA ausschied. Das österreichische Fußballsystem wurde nun in den deutschen Sportbetrieb eingegliedert.

Neustart 1945

Unmittelbar nach Kriegsende erfolgte der sportliche Neustart: Dr. Josef Gerö wurde mit der Neuorganisation des österreichischen Fußballsports betraut und auch zum Präsidenten des wiedererrichteten ÖFB gewählt wird. Relativ schnell startete der Spielverkehr in Wien mit dem „Befreiungspokal“, der schon im Frühsommer 1945 zur Austragung kam. Am 19. und 20. August 1945 trat die österreichische Nationalmannschaft bereits zu zwei Länderspielen in Budapest an. Am 6. Dezember 1945 folgte das seit 1937 erste Heimspiel der Nationalmannschaft mit dem 4:1 gegen Frankreich im Wiener Praterstadion. 1949 brachen die erstklassigen Fußballvereine mit dem ebenfalls 1945 reorganisierten Wiener Fußballverband, gründeten mit der österreichischen Staatsliga eine eigene oberste Spielklasse und unterstellten sich dem ÖFB. Das bis heute gültige Ligaformat der österreichischen Fußballbundesliga wird vom Verein „Österreichische Bundesliga“ organisiert, der neben den neun Landesverbänden das zehnte Mitglied des ÖFB ist. Am 2. Dezember 2002 erhielt der ÖFB gemeinsam mit seinem Schweizer Pendant den Zuschlag für die Austragung der UEFA EURO 2008, der 13. Fußball-Europameisterschaftsendrunde, die vom 7. bis 29. Juni 2008 in Österreich und der Schweiz stattfand. Das Finalspiel zwischen Spanien und Deutschland fand am 29. Juni 2008 im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion vor rund 51.000 Zuschauern statt.

Aufgabenbereiche

Die Zuständigkeitsbereiche des ÖFB sind mannigfaltig und reichen vom Breiten- bis zum Spitzenfußballsport. Auf der höchsten Ebene kümmert sich der Verband um die österreichische Herrennationalmannschaft sowie die Nachwuchs-Nationalteams von der U15 bis zur U21. Unter der Ägide des ÖFB konnte sich die österreichische Nationalmannschaft insgesamt achtmal für eine Fußballweltmeisterschaftsendrunde qualifizieren (zuletzt 1998) und mit dem dritten Platz 1954 in der Schweiz die beste Platzierung holen.

Frauenfußball und Talentförderung

Ebenso verantwortlich zeichnet der ÖFB im Frauenfußball für die österreichische Frauennationalmannschaft sowie die U17 und U19 Frauenauswahlen im Nachwuchsbereich. Auch richtet der Verband die ÖFB Frauen-Bundesliga und den „Ladies Cup“ aus und unterhält das nationale Zentrum in St. Pölten. Im Männerbereich veranstaltet der ÖFB den ÖFB-Cup, den österreichischen Pokalwettbewerb für Männer. Auf Nachwuchsebene forciert der Verband unter dem Schlagwort „Der österreichischen Weg“, initiiert vom ehemaligen ÖFB-Präsidenten Beppo Mauhart, ein umfassendes Ausbildungskonzept für Spieler und Spielerinnen sowie Trainer und Trainerinnen, das eine wachsende Steigerung der Talentförderung auf allen Ebenen vorsieht. Nach Jahren des Stillstands fand dieses Konzept durch die erfolgreiche Qualifikation der österreichischen Nationalmannschaft unter Trainer Marcel Koller für die UEFA Euro 2018 in Frankreich ihren vorläufigen Höhepunkt. Auch im Frauenbereich steht die erfolgreiche Qualifikation für die Frauenfußballeuropameisterschaft 2017 in den Niederlanden unmittelbar bevor.

Fußballregeln von Hugo Meisl

Quellen

Literatur

  • Leo Schidrowitz [Hg.]: Geschichte des Fußballsports in Österreich. Wien / Wels: Traunau 1951
  • Willy Schmieger: Der Fußball in Österreich. Wien: Burgverlag 1925
  • Österreichischer Fußball-Bund [Hg.], 75 Jahre. Eine Dokumentation des Österreichischen Fußballes. 1979