Kriegsjahre 1944-1945
Die strategische Situation: Mit der deutschen Niederlage in der Schlacht bei Stalingrad (2. Februar 1943) ging der Zweite Weltkrieg in seine letzte Phase. Die Soldaten des sogenannten Dritten Reiches wechselten an allen Fronten vom Angriffskrieg zur Verteidigung. Nachdem schnelle, menschen- und materialschonende Siege à la Blitzkrieg nicht mehr möglich waren, musste sich Wehrmacht, Luftwaffe, Marine und SS vor allem im Osten dem Abnutzungskrieg stellen. Eine Bedrohung, die auch im deutschen OKW (Oberkommando der Wehrmacht) gesehen wurde. Bereits im August 1941 vermerkte Generaloberst Franz Halder (1884–1972), Chef des Generalstabes des Heeres:
"Wir haben bei Kriegsbeginn mit etwa 200 feindlichen Divisionen gerechnet. Jetzt zählen wir bereits 360. Diese Divisionen sind sicherlich nicht in unserem Sinne bewaffnet und ausgerüstet, sie sind taktisch vielfach ungenügend geführt. Und wenn ein Dutzend davon zerschlagen wird, dann stellt der Russe ein neues Dutzend hin.[1]
Adolf Hitler und die Führung des Reiches wussten, dass die Uhr gegen sie läuft. Mit dem Kriegseintritt der USA war es, wie im Ersten Weltkrieg, nur eine Frage der Zeit, bis deren industrielle Macht zu militärischer Stärke transformiert werden würde.
Die deutsche Niederlage in Nordafrika (am 13. Mai 1943 kapitulierte die Heeresgruppe Afrika mit circa 275.000 deutschen und italienischen Soldaten) sowie die darauffolgende Landung der Alliierten in Sizilien (Juli 1943) und am italienischen Festland (September 1943) veränderten die Situation nachhaltig. Ab November 1943 standen den Alliierten Flugplätze in Süditalien für Angriffe auf Österreich zur Verfügung.
Der Luftkrieg über Wien 1944/1945 wurde von Süditalien aus begonnen. Vom Großraum Foggia aus flog die 15th Airforce (Stand Dezember 1944: 1.468 Bomber Typen B17/B24 und circa 760 Jagdflugzeuge Typen P-38/P-51) sowie die 205. Group der britischen RAF (Royal Air Force) mit rund 100 Bombern Angriffe gegen Österreich. In einem Lager vereint, prallten zwei Luftkriegsphilosophien aufeinander: Die Amerikaner bombardierten bei Tag, die Briten bei Nacht; die Amerikaner fokussierten sich auf die Zerstörung von Einzelzielen, die Briten auf Flächenbombardements. Da die Briten relativ wenige Einsätze gegen Österreich flogen, blieb Wien das Schicksal vieler deutscher Städte erspart, deren Wohngebiete flächig zerstört wurden. Für dieses Aufgabe wurden sogar spezielle Luftminen (Blockbuster) mit bis zu 3.700 Kilogramm Sprengstoff entwickelt, die es ermöglichten, dass ein gesamter Wohnblock durch eine einzige Bombe eingeäschert werden konnte.
Die Alliierten hatten bereits damals die absolute Luftüberlegenheit. Von deutscher Seite aus wurde 1944 verzweifelt versucht, die Übermacht mit Neuentwicklungen wie Strahlenflugzeugen, deutlich gesteigerten Produktionszahlen und neuen Taktiken zu bekämpfen. Hinzu kam die deutsche Vorliebe zum Alles-oder-Nichts, die sich dahingehend äußerte, dass die Jagdflugzeuge für die anstehende Ardennenoffensive (Start 16. Dezember 1944) aufgespart wurden - der letzte Versuch der Deutschen, dem Krieg im Westen eine Wende zu geben. So kam es, dass die 15th Airforce in ihrem Vierteljahresbericht bereits Ende 1944 von einer jähen Verminderung der Luftabwehr, der die schweren Bomber begegneten, sprach und besonders den Rückgang der feindlichen Jagdflugzeuge festhielt. Was von deutscher Seite bis Kriegsende noch an effektiver Luftabwehr geleistet wurde, erfolgte durch die Flak (FliegerAbwehrKanonen), die bereits im Sommer 1944 für zwei Drittel der Bomberverluste verantwortlich war. Für den Großraum Wien war die 24. Flakdivision zuständig, die ihrerseits die Flakgruppen Wien-Nord, Wien-West, Wien-Süd, Böhmen und das Scheinwerfer-Regiment 6 befehligte. Bedient wurden diese Geschütze zu einem Viertel von regulären Flak-Soldaten und zu drei Vierteln von jugendlichen Luftwaffenhelfern, Flakwaffenhelferinnen, RAD (Reichsarbeitsdienst)-Mädchen, Kriegsversehrten und teils Kriegsgefangenen.
In Wien wurden ab 1943 wie in Berlin und in Hamburg riesige Hochbunker gebaut, die einerseits zur Luftabwehr und anderseits als Luftschutzbunker dienten. Die drei Wiener Bunkerpaare, jeweils ein Flak- und ein Feuerleitturm, stehen bis heute in Esterházypark, Stiftkaserne, Arenbergpark und Augarten.
Der Schutz der Zivilbevölkerung hatte für die Nazi-Führung keine Priorität. Flakgeschütze und Batterien wurden in den letzten Kriegsmonaten vermehrt an die Fronten gebracht, um den Vormarsch der Alliierten aufzuhalten. Der Bevölkerung zuhause half nur Verkriechen. Die Hauptlast im Luftschutz trugen die Frauen, die zwei Drittel der Hausfeuerwehren und Schutzraumtrupps stellten. Zu tun gab es mehr als genug. Tote, Ruinen, Trümmer, Brände, geborstenene Leitungen und Explosionen prägten das apokalyptische Bild des Bombenkrieges. Trotz aller Schrecken gehörten die Bombenangriffe in den letzten Kriegsmonaten auch zum Alltag der Menschen. Das Notfallsköfferchen stand gepackt bereit, man kannte das Heulen der Sirenen, die Durchsagen im Radio und kannte auch die Wege zum öffentlichen Luftschutzkeller, zum nächsten Splittergraben, alles Wege, die man schon oft gegangen war.
Das öffentliche Leben kam durch die einfliegenden Bomberverbände regelmäßig zum Erliegen. Der verursachte Schaden war vielfältig: Verlust an Menschenleben und Wohnraum, Zerstörung der Industrie, Zerstörung der Infrastruktur von Transport über Elektrizität, Wasser und Gas bis hin zur Lebensmittelversorgung. Das Leben war reduziert, die Menschen waren mit Überleben beschäftigt und brauchten teils Stunden um Wasser, Heizmaterial und Essen zu organisieren.
Die Stimmung in Wien
Nicht nur die beginnenden Bombenangriffe zeigten den Wienerinnen und Wienern die Realität des Krieges, sondern auch Hunderttausende Flüchtlinge, teils aus dem Osten, teils aus dem "Altreich", die alle ins relativ sichere Wien strömten. Hinzu kamen circa 140.000 Fremdarbeiter. Es herrschte strenge Rationierung, nur gegen Marken gab es Lebensmittel und Waren und dann zumeist aus Ersatzstoffen - aber es gab noch keine Lebensmittelknappheit. Trotzdem war schon im Spätsommer 1944 die Stimmung der Bevölkerung so schlecht, dass parteiintern in Wien und Berlin Kritik an Gauleiter Baldur von Schirach laut wurde.
Wien als Großstadt und Reichsgau hatte Signalwirkung und wurde von den Berliner und Münchner Partei- und Regierungsstellen genau beobachtet. Die Gestapoleitstelle Wien, 1938 im beschlagnahmten Hotel Métropole untergekommen, war mit rund 900 Beamten die größte im gesamten Reich. Alfred Frauenfeld (1898-1977), Leiter des Gau- und Reichspropagandaamtes Wien, schrieb in einem Bericht am 4. September 1944:
"Die Hoffnung, daß wir den Krieg jemals noch siegreich beenden können, ist nicht nur bei der Parteigenossenschaft auf den Nullpunkt gesunken [...]. Es ist daher kein Wunder, dass sich bei weiten Kreisen der Bevölkerung eine täglich größer werdende Mutlosigkeit bemerkbar macht, die bei vielen zur vollkommenen Gleichgültigkeit geführt hat."
Zehn Tage später urteilte Ernst Kaltenbrunner (1903-1946), der mächtige Chef des SS-Reichshauptsicherheitsamtes, nach einem Besuch, dass die Stimmung in Wien schlecht sei und die Haltung fast aller Schichten der Bevölkerung eines sofortigen Eingreifens bedürfe. In einem Bericht des Wehrkreiskommando XVII (Wien) vom März 1945 heißt es:
"allenorten machen sich Kriegsmüdigkeit, Überreizung und zum Teil auch nicht nur defätistische, sondern ausgesprochen destruktive Tendenzen bemerkbar."[2]
Kampf um Wien
Seit Sommer 1944, als die Sowjets die Heeresgruppe Mitte überrannten und drei deutsche Armeen vernichteten (350.000 Mann Verluste), waren Wehrmacht und SS an der Ostfront im steten Rückzug. Die letzten operativen Reserven (auch der Ostfront) waren im Dezember 1944 an die Ardennenoffensive gegangen. Mit ihrem Scheitern war klar, dass auch die Ostfront nicht mehr stabilisiert werden konnte. Zugleich startete die Rote Armee am 12. Jänner 1945 ihre Winteroffensive, die schon in kurzer Zeit raumgreifende Erfolge brachte. In Ungarn und der Ostslowakei kämpfte die Heeresgruppe Süd und zog sich, auf reine Verteidigung beschränkt, mit ihren vier Armeen in Richtung Österreich zurück. Um das eingeschlossene Budapest entbrannte ein blutiger Kampf, der 51 Tage dauerte und die Stadt zerstört zurückließ.
Sowohl Deutsche als auch Russen ("Wiener Angriffsoperation") planten neue Offensiven. Hitler persönlich hatte für die letzte größere Angriffsoperation des Deutschen Reiches ("Plattenseeoffensive") die noch halbwegs kampfkräftige 6. (SS)-Panzerarmee unter dem Befehl von Generaloberst Sepp Dietrich (1892-1966) von Frankreich nach Ungarn in Marsch gesetzt. Von 6. bis 14. März traten die Deutschen noch einmal an, konnten aber keinerlei entscheidende Durchbrüche erzielen. Zwei Tage später begann die sowjetische Gegenoffensive. Geschlagen, flutete die Heeresgruppe Süd zurück, demoralisiert, abgekämpft und mit dem Wunsch, ja nicht in russische Kriegsgefangenschaft zu geraten. Nominell umfasste die Heeresgruppe Süd circa 750.000 Mann, die Zahl der Kampftruppen betrug weniger als 100.000. Am 29. März drangen die ersten sowjetischen Panzerspitzen auf österreichischen Boden vor.
Am 2. April 1945 wurde Wien zum Verteidigungsbereich erklärt, das Kommando übernahm General Rudolf von Bünau (1890-1962), der am 3. April in Wien ankam. Es galt das Standrecht, Frauen und Kinder sollten soweit wie möglich die Stadt verlassen. Von der militärischen Sinnlosigkeit überzeugt, immerhin standen 1,5 Millionen Rotarmisten auf österreichischem Boden, konzipierte Bünau die Verteidigung, die auf wenigen Säulen ruhte: die ausgeblutete 6. SS-Panzerarmee (52 Panzer und Sturmgeschütze, davon 28 in Wien, 24 im Wienerwald), die voll einsatzfähige Führer-Grenadier-Division sowie Volkssturm und Hitlerjugend - zusammen 80.000 Mann.
Drei Verteidigungslinien boten sich an. Als erste die westlich gelegenen Flakgürtel (Rauchenwarth, Mödling, Gallitzinberg [Wilhelminenberg], Laaer Berg) und die Flak nördlich der Donau (Großjedlersdorf und Lobau). Die Feuerkraft war enorm, in Großjedlersdorf waren es im April 1945 rund 90 schwere und 60 leichte Geschütze, die seit Ende 1944 für den Erdkampf vorbereitet wurden. Die zweite Verteidigungslinie war der Gürtel, die dritte Ring und Donaukanal. Zusätzliche Kampfkraft boten die 24 ortsfesten Geschütze der Wiener Flaktürme (12,8 Zentimeter).
Am 6. April erreichten die sowjetrussischen Truppen im Zuge eines Umfassungsmanövers die westliche Stadtgrenze, am 8. April den Gürtel, am 9. April teilweise die Ringstraße (Sprengung der Donaukanalbrücken durch die zurückweichenden SS-Truppen in der Nacht zum 10. April, Versuch des Aufbaus einer Verteidigungslinie am Donaukanal, Brände in der Innenstadt).
Marschall Tolbuchin (1894-1949), Oberbefehlshaber der 3. Ukrainischen Front, ließ Wien von drei Seiten angreifen. Die 4. Garde-Armee im Osten und Südosten, die 9. Garde-Armee im Süden und die 6. Panzer-Garde-Armee, die nach Westen ausgreifen und dann in die Stadt eindringen sollte (Westumfassung). Am 4. April erließ Marschall Tolbuchin einen Aufruf "An die Bevölkerung Österreichs"; die sowjetrussischen Truppen erreichten Mödling.
Schon am 2. April hatte sich in Wien der österreichische militärische Widerstand, größtenteils Angehörige des Wehrkreiskommandos XVII, getroffen. Am selben Tag entsendete die militärische Widerstandsgruppe Carl Szokoll Ferdinand Käs zu den Sowjets. An der Spitze der Widerstandsbewegung stand Major Carl Szokoll, vom unwissenden Stadtkommandanten Bünau zum Verbindungsoffizier ernannt. Der Widerstand wollte Kontakt mit den Sowjets aufnehmen, um Wien kampflos zu übergeben ("Operation Radetzky") und weitere Zerstörungen zu vermeiden. Käs erreichte am 4. April das russische Oberkommando in Hochwolkersdorf. Man verabredete Schonung der Zivilbevölkerung und Leuchtsignale als Zeichen des Losschlagens des Widerstandes am 6. April um 12.30 Uhr. Soweit sollte es nicht kommen. Die Aktion wurde verraten, die namentlich bekannten Mitglieder des Widerstandes, Major Karl Biedermann, Hauptmann Alfred Huth und Oberleutnant Rudolf Raschke, wurden verhaftet und per SS-Standgericht zum Tode verurteilt. Am 8. April wurden die drei Männer Am Spitz in Floridsdorf gehenkt.
Zögerlich traten die Sowjets am 5. April zum Angriff an. Historiker sind sich nicht sicher, ob man zuwarten wollte, wie sich die Aufstandspläne entwickeln würden. Trotzdem erreichte die Rote Armee den westlichen Stadtrand, besetzte Tullnerbach, Pressbaum und den Lainzer Tiergarten. Der Kampflärm war bis in die Innenstadt zu hören. Die Flaktürme in der Stiftskaserne und im Arenbergpark unterstützten die Verteidiger. Es war der letzte Tag, an dem in Wien noch die Straßenbahn fuhr. Am Abend gab es erstmals seit Tagen fließendes Wasser aus den Leitungen, soweit diese nicht geborsten waren – ein Geschenk der Sowjets an den Widerstand.
Am 6. April drangen die Soldaten der 4. Garde-Armee nach Simmering und Favoriten vor. Es entwickelten sich schwere Gefechte mit Wehrmacht und SS. Um Haus für Haus wurde gekämpft, die Sowjets setzten Nebelgranaten ein. Der Lärm war bis in die Keller zu hören, wo sich die Bevölkerung verkroch. Die Flaktürme speiten Feuer, ebenso die Artillerie, die auf freien Plätzen wie dem Stadtpark oder dem Rathausplatz massiert aufgestellt worden war.
Am 7. April brach die Stromversorgung zusammen, am 8. April erreichten die Rotarmisten den Gürtel, wo Wehrmacht, SS und Volkssturm kurzen, aber heftigen Widerstand leisteten. Überall loderten Brände, die nicht gelöscht werden konnten. Die Feuerwehr war bereits evakuiert, für ganz Wien standen 18 Feuerwehrmänner und drei nicht einsatzfähige Löschfahrzeuge zur Verfügung. Die Stadt versank im Chaos. Immer wieder kam es zu Suiziden, Menschen sprangen aus den Häusern. Am 9. April räumten die Deutschen die Innenstadt, am 10. April rückten die Sowjets nach. Parlament, Burgtheater und Naschmarkt brannten. Die Donaukanalbrücken waren gesprengt, vom 2. und 20. Bezirk aus leisteten die deutschen Soldaten noch Widerstand.
In der Nacht auf den 12. April begann die 4. Garde-Armee den Donaukanal zu überwinden, die Einnahme der Leopoldstadt und der Brigittenau dauerte dann nur noch wenige Stunden. Ebenfalls am 11. April legten Plünderer in vielen Innenstadtgeschäften Feuer. Die Brände auf der Kärntner Straße, am Stephansplatz, am Stock-im-Eisen-Platz und in der Singerstraße breiteten sich rasch aus.
In den Nachtstunden griff die Feuersbrunst auf den Stephansdom über, der sich am 13. April nur noch als rauchende Ruine präsentierte. Auch um die Rettung der Reichsbrücke, samt mehrfach angebrachter und wiederum entschärfter Sprengsätze, ranken sich gleich mehrere Geschichten, die Rettung wurde von verschiedensten Personen und Einheiten für sich reklamiert. Fakt ist, dass die Brücke unversehrt von den Sowjets eingenommen wurde.
Am 13. April erklärte Marschall Tolbuchin den Kampf um Wien für beendet. Tags darauf feuerten in Moskau 324 Geschütze einen 24-schüssigen Salut um den Sieg zu feiern. Rund 50 Einheiten der Roten Armee erhielten den Ehrentitel Wiener. Laut sowjetischen Quellen starben vom 3. bis zum 13. April 19.000 deutsche Soldaten, 47.000 Offiziere und Mannschaften wurden gefangengenommen, 636 Panzer und 1.093 Geschütze wurden erobert oder vernichtet - bei eigenen Verlusten von 18.000 Mann. In einem Rechenschaftsbericht vom 22. Juni 1945 sprach Wiens SP-Bürgermeister Theodor Körner (1873-1957) von 4.000 Leichen auf den Friedhöfen und 1.000 Toten in den Krankenhäusern, auf den Straßen und Plätzen - zumeist deutsche Soldaten und Zivilisten.
Am 11. April erließ der sowjetrussische Ortskommandant den "Befehl Nummer 1" zwecks Normalisierung des täglichen Lebens, am 12. April (als am Donaukanal noch gekämpft wurde) trafen sich sozialdemokratische Funktionäre erstmals im Roten Salon des Rathauses und berieten am 13. April über die Wiederherstellung einer zentralen demokratischen Verwaltung Wiens in der Besatzungszeit (am 14. April erfolgte die Wiedervereinigung der Sozialdemokraten und der Revolutionären Sozialisten zur Sozialistischen Partei Österreichs); am 17. April bestellte Generalmajor Blagodatow Theodor Körner zum provisorischen Bürgermeister, Vizebürgermeister wurden Leopold Kunschak (Österreichische Volkspartei) und Karl Steinhardt (Kommunistische Partei Österreichs; ebenfalls am 17. April konstituierte sich die ÖVP.
Siehe auch: Kriegsschäden-Plan (um 1946), Luftangriffe, Luftabwehr
Literatur
- Auf dem Alsergrund, April 1945. In: Das Heimatmuseum Alsergrund. Mitteilungsblatt des Museumsvereines Alsergrund 102 (1985), S. 11 ff.
- Felix Czeike: April und Mai 1945 in Wien. Eine Dokumentation. In: Wiener Geschichtsblätter 30 (1975), S. 221 ff.
- Hans Egger / Franz Jordan: Brände an der Donau. Das Finale des Zweiten Weltkriegs in Wien, Niederösterreich und dem Nordburgenland. Graz: Leopold Stocker Verlag 2004
- Peter Gosztony: Endkampf an der Donau 1944/45. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 256 ff.
- Paul Kennedy: Aufstieg und Fall der großen Mächte - Ökonomischer Wandel und militärischer Konflikt. Frankfurt: Fischer 1989
- Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1958, S. 381 f.
- Manfried Rauchensteiner: Der Krieg in Österreich 1945. Wien: Almathea 2015
- Bruno Sokoll: Floridsdorf - Erinnerungen aus 1945. In: Wiener Geschichtsblätter 30 (1975), S. 282 ff.
- Wiedergeburt einer Weltstadt. Wien 1945-1965. Wien [u.a.]: Verlag für Jugend und Volk 1965
- Wien in Farben. Ein Farbbilderbuch nach Aufnahmen von Robert Löbl. Innsbruck / Wien / München: Tyrolia 1967