Alliierte Kommission für Österreich

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Zentrale der Alliierten Kommission für Österreich am 3., Schwarzenbergplatz 4, bis 1956 Stalinplatz 1, 1952
Daten zur Organisation
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48° 11' 59.10" N, 16° 22' 32.82" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Alliierte Kommission für Österreich wurde 1945 gemäß dem Ersten Alliierten Kontrollabkommen vom 4. Juli 1945 als vorübergehende Militärregierung der Alliierten Besatzung Österreichs (1945 bis 1955) errichtet. Sie war für das gesamte österreichische Staatsgebiet zuständig. Das Vorbild dafür stellte die 1944 verabschiedete "Vereinbarung über den Kontrollapparat in Deutschland" dar. Allerdings unterschied sich das für Österreich eingerichtete System insofern, da die Zusammenarbeit der Alliierten Kommission dort auch während Spannungen des Kalten Krieges funktionierte. Die Alliierte Kommission existierte bis zum Ende der Besatzungszeit am 27. Juli 1955.

Bestandteile


Organisation der Wiener Interalliierten Kommandantur, Februar 1946.jpg
Schematische Übersicht der Organisation der Wiener Interalliierten Kommandantur, Stand von Februar 1946

Aufgaben

Die Aufgaben der Kommission bestanden darin, die österreichische Unabhängigkeit von Deutschland zu gewährleisten, freie Wahlen und die Errichtung einer österreichischen Zentralverwaltung zu ermöglichen sowie diese bis dahin selbst zu übernehmen.

Konferenz der Alliierten Kommission. Blick in den Sitzungssaal, März 1949

Vorsitz

Der Vorsitz in der Alliierten Kommission wechselte turnusmäßig monatlich. So übernahm die Sowjetunion die vorbereitende und die erste Sitzung, die USA nahmen ab dem 15. September 1945 den Vorsitz ein, darauf folgte Großbritannien ab dem 15. Oktober 1945 und Frankreich ab dem 15. November 1945. In diesem Zyklus wurde der Vorsitzwechsel weitergeführt.

Wachablöse der Wiener Alliierten Kommission, März 1953

Standort

Die ersten Sitzungen der Alliierten Kommission fanden in den Hauptquartieren der sowjetischen, US-amerikanischen und britischen Alliierten in Wien statt. Jenes der Sowjetunion befand sich Hotel Imperial (1, Kärntner Ring 16), das US-amerikanische im Gebäude der Österreichischen Nationalbank (9, Otto-Wagner-Platz 3) und das britische Hauptquartier war das Schloss Schönbrunn (13, Schönbrunner Schloßstraße). Später übersiedelten die Gremien der Kommission – mit Ausnahme der Wiener Interalliierten Kommandantur – in das Haus der Industrie (3, Schwarzenbergplatz 4; April 1946-Juli 1956: Stalinplatz 1).

Haus der Industrie (3., Schwarzenbergplatz 4), Gebäude der Alliierten Gremien

Siehe auch:

Literatur

  • Gustav Bihl, Gerhard Meißl, Lutz Musner: Vom Kriegsende 1945 bis zur Gegenwart. In: Wien. Geschichte einer Stadt. Bd. 3: Von 1790 bis zur Gegenwart. Hg. Von Peter Csendes, Ferdinand Opll. Wien / Köln / Weimar: Böhlau Verlag 2006, S. 545-815, hier: 554
  • Peter Fritz: Das alliierte Kontrollsystem in Österreich. In: "Österreich ist frei!" Der Österreichische Staatsvertrag 1955. Beitragsband zur Ausstellung auf Schloss Schallaburg 2005. Hg. von Stefan Karner, Gottfried Stangler. Wien: Verlag Berger 2005, S. 88-94, hier: 88 f.
  • Harald Knoll, Barbara Stelzl-Marx: Der Sowjetische Teil der Alliierten Kommission für Österreich. Struktur und Organisation. In: Die Rote Armee in Österreich. Sowjetische Besatzung 1945-1955. Beiträge. Hg. von Stefan Karner, Barbara Stelzl-Marx (=Veröffentlichungen des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung, Sonderband 4), S. 179-217, hier: 179, 181 f.
  • Manfried Rauchensteiner: Der Sonderfall. Die Besatzungszeit in Österreich 1945 bis 1955. Graz: Styria-Reprint 1995, S. 117, 339 ff.
  • Manfried Rauchensteiner: Die Wiener Interalliierte Kommandantur 1945-1955. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1939-1989. 34 (1978), S. 390 ff.