Alois von Czedik
Alois Czedik von Bründlsberg und Eysenberg, * 14. November 1830 in Agram (Zagreb, Kroatien), † 19. Juli 1924 Wien, Lehrer, Beamter, Eisenbahndirektor und Politiker.
Biografie
Alois Czedik studierte in Agram, Brünn und Wien und nahm als Hauptmann des Philosophenkorps der Akademischen Legion 1848 an der Revolution teil, beteiligte sich aber nicht mehr an der Sturmpetition. Ab 1849 diente er als Offizier und war anschließend im Militärgeographischen Instut tätig. Nachdem Alois Cedik die Lehramtsprüfung abgelegt hatte, unterrichtete er Geschichte und Geografie an verschiedenen Wiener Gymnasien. Ab 1870 fungierte er für kurze Zeit als Sektionschef im Unterrichtsministerium, übernahm aber im August 1871 die Leitung der Wiener Handelsakademie.
In weiterer Folge wirkte Czedik im Eisenbahnwesen, so ab 1873 als Generaldirektor-Stellvertreter bzw. ab 1875 als Generaldirektor der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn. 1881 avancierte er zum Chef der Generaldirektion für den Betrieb der Staatsbahnen, 1882 zum Präsidenten der Direktion für den Staatseisenbahnbetrieb und 1884 zum Präsidenten der Generaldirektion der Staatsbahnen. 1892 trat er in den Ruhestand.
Daneben war Alois Czedik auch politisch aktiv: Im April 1861 wurde er erstmals in den Niederösterreichischen Landtag gewählt, dem er bis Februar 1876 und dann wieder von Februar 1893 bis Oktober 1896 angehörte. Von 1861 bis 1870 fungierte er er auch als Mitglied des Landesausschusses. Außerdem gehörte er 1869 bis 1870, 1871 bis 1873 und 1879 bis 1883 dem Haus der Abgeordneten des Reichsrates an und fungierte von 1871 bis 1873 auch als Mitglied des Wiener Gemeinderats. 1883 berief ihn Kaiser Franz Joseph in das Herrenhaus, dem er bis zum Ende der Monarchie angehörte. Von 1907 bis 1918 wirkte er als Präsident der Staatsschulden-Kontrollkommission. Darüber hinaus fungierte er 1893 bis 1896 als Präsident des Niederösterreichischen Gewerbevereins.
Alois Czedik erhielt 1884 die Freiherrenwürde und damit das Prädikat von Bründlsberg und 1897 noch das zusätzliche Prädikat Eysenberg. Darüber hinaus wurden ihm zahlreiche in- und ausländische Orden und Ehrenzeichen verliehen.
Er wohnte unter anderem auch in Weidlingau und erwarb große Verdienste um die Gemeinde Hadersdorf-Weidlingau, heute Teil des 14. Bezirks, erworben, durch die die Westbahn verläuft. Sein Familiengrab "auf Friedhofsdauer" befindet sich auf dem Friedhof Hadersdorf-Weidlingau. Nach ihm wurde die Alois-Czedik-Gasse und ein angrenzender Steg über den Wienfluss benannt.
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Personenmappe Czedik, Alois
Literatur
Alois von Czedik im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.
Weblinks
- Österreichisches Biografisches Lexikon online: Alois Freiherr von Czedik-Bründelsberg und Eysenberg
- Wikipedia: Alois Czedik von Bründlsberg und Eysenberg
- [Biografisches Handbuch des NÖ Landtages 1861-1921 https://noe-landtag.gv.at/fileadmin/sites/noe-landtag/dokumente/biographisches_handbuch/1861-1921.pdf]
- [Parlament: Czedik, Alois von https://www.parlament.gv.at/WWER/PARL/J1848/Czedik.shtml]