Armin Friedmann

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Friedmann, Armin
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Fanfaron; Kassian; Ahrenfeldt, Fritz; Ahrensfeld, Fritz; Armin, F.; Arnim, F.
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  370205
GNDGemeindsame Normdatei 11680212X
Wikidata Q19971207
GeburtsdatumDatum der Geburt 31. Dezember 1863
GeburtsortOrt der Geburt Budapest 4008684-7
SterbedatumSterbedatum 30. Mai 1939
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Dramatiker, Journalist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 22.10.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  29. Juni 1939
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Tor 1, Gruppe 5B, Reihe 36, Grab 24
  • 1., Börsegasse 12 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ritterkreuz des Franz Josef Ordens (Verleihung: Oktober 1909)
  • Ehrenzeichen II. Klasse für Verdienste um das Rote Kreuz (Verleihung: Oktober 1914)
  • Regierungsrat (Verleihung: 1926)


Armin Friedmann, * 31. Dezember 1863 Budapest, † 30. Mai 1939 Wien, Dramatiker, Journalist.

Biografie

Armin Friedmanns Großvater, Israel Friedmann, war Rabbi in Senitz (Senica/Slowakei) und übersiedelte mit seiner Familie 1825 nach Pest. Friedmanns Vater David Friedmann (1828–1889) war Juwelier und mit Josefine, geborene Taub, (1842–1894) verheiratet. Die Familie lebte später in Wien, wo Armin Friedmann das Realgymnasium besuchte und an der Universität als außerordentlicher Hörer unter anderem philosophische und kunsthistorische Vorlesungen besuchte. Er unternahm zahlreiche Reisen nach Spanien, Italien und Frankreich. Seit 1888 arbeitete er als Journalist, unter anderem von 1894 bis 1896 als Musikreferent für Wien bei der "Neuen Musikzeitung" in Stuttgart. 1896/1897 schrieb er für die "Frankfurter Zeitung", ab 1898 war er als ständiger Kunstreferent bei der Wiener Abendpost und Wiener Zeitung bis 1920 und danach beim Neuen Wiener Tagblatt tätig. Daneben verfasste er Artikel für den "Illustrirten österreichischen Volkskalender" und für das "Volksbuch zur Unterhaltung und Belehrung".

1909 wurde Armin Friedmann mit dem Ritterkreuz des Franz Josef Ordens, 1914 mit dem Ehrenzeichen II. Klasse für Verdienste um das Rote Kreuz ausgezeichnet, 1926 erhielt er den Titel "Regierungsrat". Er schrieb unter anderem Libretti zu komischen Opern und Operetten, Schwänke, Possen, Lustspiele, Volksstücke, Sketches, Revuen und sogenannte "Jargonstücke". Daneben übersetzte er, bearbeitete fremde Stücke und dramatisierte Romane. Friedmanns Stücke wurden an Wiener Bühnen und Wiener Etablissements (Cafés, Kleinkunstbühnen) mit großem Erfolg aufgeführt, besonders erfolgreich war sein mit Hans Kottow verfasstes Lustspiel "Onkel Bernhard", das über 200 Vorstellungen erlebte. In zahlreichen Komödien, Possen und Sketches traten unter anderem Hans Moser, Gisela Werbezirk und Hansi Niese auf, für die Friedmann teilweise auch die Text schrieb.

Armin Friedmann war seit 1890 mit der Kaufmannstochter Therese Reichel (* 1870) verheiratet, die 1942 Ghetto Theresienstadt ermordet wurde. Er selbst verstarb 1939 in Wien und wurde am alten jüdischen Friedhof des Wiener Zentralfriedhofes beigesetzt.

Bühnenstücke (Auswahl)

  • Die Kunst fürs Volk. Posse (zusammen mit Ludwig Wolff), 13.9.1904 Theater in der Josefstadt
  • Die Witwe. Komödie von Renato Simoni (frei übersetzt und bearbeitet), 26.1.1908 Theater in der Josefstadt (durch die Freie Volksbühne)
  • Des Sängers Fluch. Posse von Heinrich Lee (für die österreichischen Bühnen frei bearbeitet), 5.5.1908 Theater in der Josefstadt
  • Chantecler in Wien (G'schichten aus dem Hühnerhaus). Ballett-Operette (Musik: Rudolf Raimann), 24.2.1910 Apollo-Theater
  • Miß Excentric. Operette (zusammen mit Alexander Engel; Musik: Heinrich Reinhardt), 31.10.1910 Apollo-Theater
  • Der kleine Vulkan. Schwank (zusammen mit Alexander Engel), 17.12.1910 Neue Wiener Bühne
  • Der Herr Kurator. Schwank, 10.10.1911 Lustspieltheater
  • Der Jungfernbrunnen. Operette (Musik: Rudolf Raimann), 1.2.1912 Wiener Colosseum
  • Casanova. Komödie (zusammen mit Paul Frank), 23.2.1912 Theater in der Josefstadt
  • Die arme Margaret. Ein Volksschauspiel aus dem alten Steyr (nach dem Roman von Enrica von Handel-Mazzetti), 25.5.1912 Volkstheater
  • Abschied von der Liebe. Phantastische Komödie, 1.10.1913 Apollo-Theater
  • Das blaue Krokodil. Gesangsposse (zusammen mit Paul Frank; Musik: M. Sedlaczek), 28.10.1913 Lustspieltheater
  • Liebe auf den ersten Blick. Schwank, 7.4.1915 Theater in der Josefstadt
  • Der Feuerwehrmann. Posse (nach fremdem Motiv), 5.6.1915 Lustspieltheater
  • Onkel Bernhard. Lustspiel (zusammen mit Hans Kottow), 30.12.1915 Neue Wiener Bühne
  • Der Gast des Königs. Komische Oper (frei nach Charles Dickens; Musik: Heinrich Reinhardt, 9.1.1916 Volksoper
  • Der Hausherr von Nr. 17. Wiener Volksstück, 9.3.1917 Renaissancetheater (Volksbühne))
  • Der Thomas-Kantor. Eine deutsche Komöide, 20.10.1917 Volkstheater
  • Prokurist Poldi. Lustspiel (zusammen mit Ludwig Nerz), 30.11.1917 Neue Wiener Bühne
  • Der Wienerische Hanswurst. Ein Altwiener Possenspiel, 19.4.1918 Neue Wiener Bühne
  • Ein gefährlicher Herr, 16.8.1919 Künstlerspiele "Pan" (Riemergasse 11)
  • Capriccio in Weiß (Musik: Bela Laszky), 4.10.1919 Künstlerspiele "Pan" (Riemergasse 11)
  • Doktor Stieglitz. Familienkomödie (zusammen mit Ludwig Nerz), 19.10.1919 Theater in der Friedrichstadt Berlin – 18.12.1919 Neue Wiener Bühne
  • Masken der Liebe. Phantastisches Spiel, 29.11.1919 Künstlerspiele "Pan" (Riemergasse 11)
  • Der rote Jim“ (zusammen mit Paul Frank; Musik: Berthold Silving), 10.1.1920 Chat-noir (Mariahilferstrasse 105)
  • Madame Boccaccio. Schwank, 16.1.1920 Theater in der Josefstadt
  • Die Herrin von Byzanz. Tragikomödie, 1.3.1920 Ronacher
  • Rund um die Bühne. Operette (zusammen mit Gustav Beer, Musik: Edmund Eysler), 1.3.1920 Apollo-Theater
  • Graf Chevreaux (Musik: Ralph Benatzky), 1.3.1920) Rolandbühne
  • Die drei Grazien. Einakter, 1.4.1920 Hölle
  • Präsident Stopper. Lustspiel (zusammen mit Gustav Beer), 19.11.1920 Neue Wiener Bühne.
  • Der Stempel. Sketch, 1.12.1920 Varieté Reklame
  • Nach der Redoute, 1.2.1921 Künstlerspiele "Pan" (Riemergasse 11)
  • Caressa, der Meisterschütze, 1.3.1921 Varieté Reklame
  • In Schönbrunn. Singspiel (zusammen mit Gustav Beer), 1.3.1921 Rolandbühne
  • Der rote Strich, 1.6.1921 Café Lurion (Siebensterngasse)
  • Mozart auf der Reise nach Prag. Singspiel (frei nach Wolfgang Amadeus Mozart bearbeitet von Ary van Leeuwen) – Ehrgeiz in der Küche. Eine kleine, komische Oper (mit freier Benützung einer Vorlage von Eugène Scribe; Musik nach Albert Lortzing von Ary van Leeuwen) – Fridericus Rex. Ein Zeitbild in (Musik nach Friedrich dem Grossen von Ary van Leeuwen), 12.9.1921 Musikalische Kammerspiele
  • Mitzis Polterabend, 9.1.1922 Hölle
  • General Goldschein. Lustspiel (zusammen mit Gustav Beer), 24.2.1922 Neue Wiener Bühne
  • Die Stütze des Hausherrn. Wiener Possenspiel, März 1922 Hölle
  • Das Brauthemd, 5.(?)4.1922 Hölle
  • Marquis Komaro. Phantastischer Sketch, 1.9.1922 Max & Moritz (Annagasse 3)
  • Frau Lohengrin. Komödie (zusammen mit Fritz Lunzer), 4.9.(?)1922 Neue Wiener Bühne
  • Zuchthauspflanzen. Verwandlungssketch, 5.10.1922, Max & Moritz (Annagasse 3)
  • Der Glückstrompeter. Operette (zusammen mit Gustav Beer, Musik: Heinrich Reinhardt, 7.12.1922 Wiener Komödienhaus
  • Figurini. Sketch, 16.12.1922, Café Lurion (Siebensterngasse)
  • Konsul Max. Groteske Komödie (zusammen mit Fritz Lunzer), 21.12.1922 Renaissancebühne
  • Rittmeister Barches. Komödie (zusammen mit Harry Lutz), 27.12.1922
  • Die Rachel. Komödie, 19.1.1923 Theater in der Josefstadt
  • Mama Blaustein. Lustspiel (zusammen mit Gustav Beer), 7.3.1923 Rolandbühne
  • Abgebaut! Lebensbild, 1.4.1923 Varieté Reklame
  • Der Herr Hofschauspieler, 1.4.1923 Hölle
  • Treu, fleissig und ehrlich. Ein Wiener Possenspiel aus der Backhendel-Zeit, 6.4.1923 Rolandbühne
  • Rittmeister Abeles. Posse (zusammen mit Harry Lutz), 18.5.1923 Max & Moritz (Annagasse 3)
  • Amor in Nikolsburg. Lustspiel (zusammen mit Hans Kottow), 11.7.1923 Neue Wiener Bühne
  • Frau Breier aus Gaya. Burleske (zusammen mit Alfred Deutsch-German), 2.10.1923 Rolandbühne
  • Mayer aus Gaya. Sketch, 16(?).12.1923 Café Lurion (Siebensterngasse)
  • General Troddle. Komödie, 3.1.1924 Varieté Reklame
  • Maxi. Komödie, 1.2.1924 Varieté Reklame
  • Seid umschlungen Billionen! (zusammen mit Alfred Deutsch-German), 1.2.1924 Rolandbühne
  • Sie und ihr Zimmerherr( zusammen mit Fritz Lunzer), 2.5.1924 Lustspieltheater
  • Familie Hatschek. Schwank, 13.5.1924), ein Schwank in der Renaissancebühne
  • Die unmögliche Gogo. Ein Tag aus dem Leben eines Laufmädels (zusammen mit Paul Frank), 27.5.1924 Residenzbühne
  • Moritz, der Gute. Schwank (zusammen mit Julius Horst), 7.11.1924 Stadttheater (Neues Wiener Stadttheater)
  • Susanna im Bade. Schwank, 16.12.1924 Neue Wiener Bühne
  • Mein Mann, der große Künstler. Schwank, 20.2.1925 Renaissancebühne
  • Pepi, die Perle, 28.5.1925 Rolandbühne
  • Das Radiobett. Schwank (zusammen mit Fritz Lunzer), 28.8.1925 Rolandbühne
  • Exzellenz Ilonka. Eine Komödie aus dem Wiener Rokoko, 22.12.1925 Renaissancebühne
  • So was war noch nicht da! Revue-Posse (zusammen mit Fritz Lunzer; Musik: Bernahrd Grün u.a.), 5.1.1926 Neues Deutsches Theater Prag
  • Paula Pelikans Pleite. Komödie (zusammen mit Ludwig Nerz), 12.2.1926 Rolandbühne
  • Das Lachkabinett. Burleske von Marcel Espiau (übersetzt), 10.09.1927 Volkstheater
  • Weltgeschichte gefällig? Ein Spiel von Helden und Verbrechern (zusammen mit Fritz Grünbaum; Musik: Frank Fox), 20.01.1928 Boulevardtheater
  • König der Diebe. Heitere Kriminalkomödie von Jean Guitton (deutsche Bearbeitung), 7.3.1928 Kammerspiele
  • Die Kurpfuscherin. Schwank (zusammen mit Fritz Lunzer), 16.3.1928 Renaissancebühne
  • Ida Poppers Karriere. Schwank (zusammen mit Fritz Lunzer), 18.10.1928 Renaissancebühne
  • Ist Robert Parker schuldig? Komödie von Elmer L.Rice (übersetzt), 30.11.1928 Carltheater
  • Ein Gast aus Wien. Schwank (zusammen mit Fritz Lunzer), 1.2.1929 Carltheater
  • Juliska. Volksstück von Ladislaus Bus-Fekete (übersetzt), 26.4.1929 „Der * Der Jazzsänger. Komödie von Samson Raphaelson (für die deutsche Bühne bearbeitet), 24.9.1929 Renaissancebühne
  • Die Braut im Junggesellenheim von Middleton und Olivier (übersetzt), 27.9.1929 Die Komödie
  • Frau Ravag. Wiener Stück (zusammen mit Hans Naderer), 14.3.1930 Renaissancebühne
  • Chichinette und ihre Väter. Schwank (zusammen mit Fritz Lunzer), 3.10.1930 Kammerspiele
  • Der Girglhof. Bauernkomödie, 6.1.1931 Schauspielhaus
  • Franzi als Gast. Lustspiel von Ladislaus Bus-Fekete und Alexander Goth (für die deutsche Bühne bearbeitet), 14.3.1931 Renaissancebühne
  • Das Glück des Jaro Svatek. Volksstück (zusammen mit Ludwig Nerz), 2.5.1931 Schauspielhaus Leipzig – 10.3.1933 Volkstheater
  • Schottenring. Fabrikanten-Komödie (zusammen mit Ludwig Nerz), 12.1.1933 Kammerspiele
  • Die führende Marke. Lustspiel (zusammen mit Fritz Gottwald), 21.11.1934 Kammerspiele
  • Ein Wiener Komödiant. Ein heiteres Spiel, 15.6.1935 Radio Wien
  • Floras Töchter. Schwank (zusammen mit Kurt Breuer), 8.11.1935 Kammerspiele
  • Die Zuwag. Wiener Volksstück (zusammen mit Kurt Breuer), 24.4.1936 Bürgertheater gab es das
  • Die silberne Libelle. Schwank (zusammen mit mit Fritz Lunzer), 26.11.1936 Scala

Quellen

  • Regierungsrat Armin Friedmann siebzig Jahre alt. In: Neues Wiener Journal, 31.12.1933, 41. Jahrgang, Nr. 14408, Seite 21
  • Geburtstag Armin Friedmanns. In: Der Tag, 31.12.1933, 12. Jahrgang, Nr. 3814, Seite 12
  • Der Siebziger Armin Friedmann. In: Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) 31.12.1933, 67. Jahrgang, Nr. 360, Seite 6
  • Glückwunsch für "Onkel Bernhard". In: Wiener Allgemeine Zeitung, 31.12.1933, 54. Jahrgang, Nr. 16675, Seite 6
  • Wienbibliothek Digital: Friedmann, Arnim

Literatur

  • Karin Ploog: Als die Noten laufen lernten ... 2.1 Librettisten und Texter A-M. Geschichte und Geschichten der U-Musik bis 1945. Norderstedt: Books on Demand 2022
  • Julia Preisker: "Ein neuer, waschechter Friedmann. Und so einer tut jetzt dringend not". Zwischen Unterhaltung, Emanzipation und Antisemitismus – Armin Friedmann, Hans Moser und das jüdische Theater in Wien. In: Christiane Mühlegger-Henhapel [Hg.]: 25 Jahre Theatermuseum im Palais Lobkowitz. Wien: Holzhausen 2016, S. 59–74
  • Johannes Andreas Löcker: Armin Friedmann und das Unterhaltungstheater im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts. Dipl. Universität Wien. Wien 2014
  • Rudolf Holzer: Armin Friedmann. In: Wiener Zeitung, 1.1.1947, 240. Jahrgang, Nr. 1, Seite 6


Armin Friedmann im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks