Hellwagstraße
48° 14' 14.55" N, 16° 22' 49.42" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hellwagstraße (2, seit 1900: 20. Bezirk), benannt (18. Juli 1894 Stadtrat) nach Wilhelm Hellwag (* 18. September 1827 Eutin, Holstein, † 5. Jänner 1882 Wien, Eisenbahnbautechniker, Erbauer der Nordwestbahn und des St.-Gotthard-Tunnels); vorher Kremser Straße.
Die Straße verläuft quer zur Fließrichtung der regulierten Donau und entstand erst nach der 1875 fertiggestellten Donauregulierung. Sie beginnt im Westen am nördlichen Ende der Nordwestbahnstraße, kreuzt die Dresdner Straße bei der U-Bahn-Station gleichen Namens, unterquert die hier in Hochlage geführte Nordbahn, wird vom Allerheiligenplatz unterbrochen, kreuzt die Engerthstraße und endet an der Wehlistraße beim Millennium Tower. Unter der Straße verläuft von ihrem Beginn bis zur Nordbahn die hier 1996 eröffnete Verlängerung der U-Bahn-Linie U6 nach Floridsdorf.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1894: Pfarre St. Brigitta
- ab 1906: Pfarre Zwischenbrücken
Gebäude
- Nummer 6: Hier bestand bis 1945 die Metallwarenfabrik Blau, in der Josef Baldermann (1903-1943) und Walter Schöpf (1922-1943) arbeiteten, die Widerstandsgruppen gegen den Nationalsozialismus aufbauten und illegal Flugschriften herstellten; sie wurden verhaftet und hingerichtet (Gedenktafel).
- Nummer 17: Otto-Haas-Hof.
- Nummer 18: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 30: Hellwagkino.
Literatur
- Felix Czeike: XX. Brigittenau. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 20), S. 26
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], S. 159
- Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1889/1893, S. 160