Johann Joseph Wenzel Radetzky von Radetz

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Johann Joseph Wenzel Radetzky von Radetz (1849)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Radetzky von Radetz, Johann Joseph Wenzel
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Graf
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  20848
GNDGemeindsame Normdatei 118597647
Wikidata Q153500
GeburtsdatumDatum der Geburt 2. November 1766
GeburtsortOrt der Geburt Schloss Trebnitz
SterbedatumSterbedatum 5. Jänner 1858
SterbeortSterbeort Mailand
BerufBeruf Feldmarschall
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird Revolution 1848
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Graf-Radetzky-Kaserne, Radetzkybrücke, Radetzkyplatz, Radetzkystraße, Revolution 1848
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  18. Jänner 1858
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Heldenberg, Klein-Wetzdorf
Grabstelle
BildnameName des Bildes johannradetzky.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Johann Joseph Wenzel Radetzky von Radetz (1849)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 7. August 1848)

Radetzky von Radetz Johann Joseph Wenzel Graf, * 2. November 1766 Schloss Trebnitz, Böhmen (Třebenice, Tschechische Republik), † 5. Jänner 1858 Villa Reale, Mailand (Heldenberg bei Kleinwetzdorf, Niederösterreich), Feldmarschall.

Biographie

Entstammte dem böhmischen Adel (Familie ab etwa 1328/1329 im böhmischen Ritterstand nachweisbar, ab 1764 im böhmischen Grafenstand [Radecký von Radec]), wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, seine Mutter starb bei seiner Geburt, den Vater verlor er 1772. Ab 1782 besuchte er das Collegium Nobilium in Brünn, dann das Theresianum; 1784 trat er als Kadett in die Armee ein (1786 Leutnant, 1787 Oberleutnant.), zog unter Lacy und Loudon als Offizier in den letzten Türkenkrieg (1788/1789; Erstürmung Belgrads am 8. Oktober 1789) und nahm an den Kämpfen gegen die französischen Revolutionsheere in den Österreichischen Niederlanden teil (1794 Rittmeister). 1796 (Major) betrat er erstmals den italienischen Kriegsschauplatz (Schlacht am Mincio am 30. Mai 1796), 1797 fiel Mantua (Verteidigung 7. Juni 1796-12. Februar 1797; Radetzky gehörte zu jenen, die freien Abzug erhielten). Ab diesem Zeitpunkt forderte er den später realisierten Ausbau des oberitalienischen Festungsvierecks Verona-Mantua-Peschiera-Legnano.

Er zeichnete sich in den Schlachten von Novi (15. August 1799) und Marengo (14. Juni 1800) aus (1799 Oberstleutnant, 1805 Generalmajor), lernte aber auch die Probleme, die der Koalitionskrieg mit sich brachte, kennen. Erzherzog Carl erwirkte für ihn die Beförderung zum Kommandanten des Kürassierregiments Nummer 3 (Bewährung in der Schlacht von Hohenlinden am 3. Dezember 1801). Inzwischen Brigadier geworden, zeichnete sich Radetzky als Organisator und Truppenführer aus. 1809 wurde er Feldmarschallleutnant und Chef des Generalquartiermeisterstabs (des späteren Generalstabs); er war an den Schlachten bei Ebelsberg (3. Mai 1809) und bei Wagram (5./6. 7. 1809) beteiligt. Als Generalstabschef des Oberbefehlshabers Carl Fürst Schwarzenberg entwarf er den Feldzugsplan für die „Völkerschlacht" bei Leipzig (14.-16. Oktober 1813), setzte seinen Standpunkt durch, Napoleon jenseits des Rheins zu verfolgen, und trug so zum Sieg der Alliierten wesentlich bei.

Nach 1813 kam es zu einer Krise in Radetzkys Leben, er war in schlechter gesundheitlicher Verfassung und wurde in den Hintergrund gedrängt. 1816 war er Divisionskommandant in Ödenburg, 1818-1828 Berater des Generalkommandanten von Ungarn, Erzherzog Ferdinand, und 1829 Festungskommandant von Olmütz (General der Kavallerie). Die entscheidende Wende in seinem Leben brachte 1831 die Ernennung zum Generalkommandanten der österreichischen Armee in Lombardo-Venetien. Die von ihm ausgearbeitete „Feldinstruktion" und „Manöverinstruktion" erlangten über seinen Befehlsbereich hinaus in der Armee Geltung. Unter ihm wurden die österreichischen Truppen in Italien ein Elitekorps.

In siegreichen Schlachten schlug der 1836 zum Feldmarschall beförderte Radetzky die italienische nationale Revolution von 1848/1849 nieder (Siege bei Santa Lucia [6. Mai 1848], Vicenza [10. Juni 1848], Custozza [22.-26. Juli 1848] und Novara [23. März 1849]) und blieb bis 1857 Generalgouverneur von Norditalien. Ehrenbürger der Stadt Wien (7. August 1848; für den Sieg der österreichischen Truppen am 25. Juli 1848 unter seiner Führung). In seinem Testament (1855) verfügte Radetzky seine Bestattung im Mausoleum Josef Pargfrieders (Heldenberg bei Kleinwetzdorf, Niederösterreich; Bestattung am 18. Jänner im Beisein Franz Josephs I.). Ritterkreuz (1801), Kommandeurkreuz (1810) beziehungsweise Großkreuz (1848) des Militär-Maria-Theresien-Ordens, Orden vom Goldenen Vlies (1849), zahlreiche weitere in- und ausländische Auszeichnungen (darunter Preußen, Hessen, Hannover, Rußland).

Zu seinen Ehren:


Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 14,1960
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Oskar Regele: Feldmarschall Radetzky. Wien [u.a.]: Verl. Herold 1957
  • Hugo Hantsch [Hg.]: Gestalter der Geschicke Österreichs. Innsbruck [u.a.]: Tyrolia-Verl. 1962, S. 371 ff.
  • Viktor Bibl: Radetzky, Soldat und Feldherr. Wien: Günther 1955
  • Gerda Mraz / Gottfrid Mraz: Österreichische Profile. Maximilian I., Wallenstein, Prinz Eugen, Maria Theresia, Kaunitz, Franz II., Erzherzog Carl, Metternich, Radetzky, Franz Joseph I.. Königstein [u.a.]: Athenäum 1981, S. 179 ff.
  • Ernst Molden: Radetzky. Sein Leben und sein Wirken. Nach Briefen, Berichten und autobiographischen Skizzen. Leipzig: Insel-Verl. [1916]
  • Hugo Kerchnawe: Radetzky. Eine militär-biographische Studie. Prag [u.a.]: Volk u. Reich Verl. Prag 1944
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956, S. 604 ff.
  • Peter Weninger: Schloß Wetzdorf - Pargfrieder, Radetzky, Wimpffen. Zur Eröffnung des neuen Radetzky-Museums. In: Kulturberichte aus Niederösterreich. Monatsschrift für Kultur und Wissenschaft, 7/8 (1979), S. 1 f.
  • Sylvia Vocelka-Zeidler: Schloss Wetzdorf. Pargfrieder, Radetzky, Wimpffen. Kleinwetzdorf Heldenberg, Niederösterreich. Glaubendorf: Burgen- und Schlössererhaltungsverein [1979 ersch. 1980] , S. 30
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 45

Weblinks