UNO

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Luftaufnahme der UNO-City
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Institution
Datum vonDatum (oder Jahr) von 26. Juni 1945
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen Benita Ferrero-Waldner, Trygve Halvdan Lie, Dag Hammarskjöld, Kurt Waldheim, Peter Jankowitsch, Willibald Pahr
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2058
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  1945 bis heute
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.10.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes WStLA media wien Flugbilder FB1 FL12252.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Luftaufnahme der UNO-City
  • 22., Wagramer Straße 5

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48° 14' 0.70" N, 16° 24' 54.56" E  zur Karte im Wien Kulturgut

UNO (United Nations Organization, Vereinte Nationen).

Österreich suchte erstmals im Juli 1947 um die Mitgliedschaft an, wurde aber erst nach Abschluss des Staatsvertrages, am 14. Dezember 1955, auf Empfehlung des Sicherheitsrates von der Generalversammlung aufgenommen. In Sonderorganisationen wie der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO, Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen), der Weltbank oder der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO, Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) war Österreich schon seit 1947/1948 tätig gewesen. Die erste Phase der österreichischen UNO-Mitgliedschaft war geprägt durch den Kalten Krieg, in der es für Wien darum ging, sogenannte Neutralitätsfälle zu vermeiden und mitzuhelfen, Konflikte möglichst zu bereinigen. In den 1970er Jahren intensivierte sich das österreichische UNO-Engagement in den Vereinten Nationen. So wählte die Weltorganisation im Dezember 1971 nach längerem internationalen Tauziehen den ehemaligen Außenminister und späteren Bundespräsidenten Kurt Waldheim zu ihrem Generalsekretär und bestätigte ihn fünf Jahre später einstimmig für eine zweite Amtsperiode. In dieser Funktion bemühte er sich um strikte Überparteilichkeit und öffentliche Zurückhaltung; er verstand sich als oberster Diplomat.

Auch andere Österreicherinnen und Österreich übten herausragende Funktionen im Rahmen der Weltorganisation aus, so Peter Jankowitsch als langjähriger Vorsitzender des UN-Weltraumausschusses, Gerald Hinteregger als Exekutivsekretär der Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) im Rang eines Untergeneralsekretärs, Benita Ferrero-Waldner als Protokollchefin der UNO, Peter Launsky-Tieffenthal als Untergeneralsekretär für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Willibald Pahr als Generalsekretär der Welttourismusorganisation (UNWTO) oder Helmut Türk als Richter am Internationalen Seegerichtshof. Mit Wolfgang Petritsch und Valentin Inzko stellte bzw. stellt Österreich lange Jahre den Hohen Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft für Bosnien und Herzegowina. Im April 2019 wurde Volker Türk zum Untergeneralsekretär für strategische Koordinierung ernannt.

Bereits drei Mal gehörte Österreich auch – jeweils mit überwältigender Mehrheit gewählt – als (nicht ständiges) Mitglied dem Sicherheitsrat an, erstmals 1973/1974, dann 1991/1992 und schließlich 2009/2010. Stand die erste Periode unter dem Eindruck von Konflikten im Nahen Osten, in Zypern und im südlichen Afrika, war die zweite von der Invasion des Irak in Kuwait, dem blutigen Zerfall Jugoslawiens, aber auch der neuen Kooperation der Supermächte geprägt. In der dritten Amtszeit dominierten afrikanische Themen wie die Umsetzung des Friedensabkommens zwischen Sudan und Südsudan sowie Krisen in der Demokratischen Republik Kongo, im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik.

Österreich beteiligte sich seit 1960 mit bislang rund 90.000 Personen an über 50 Friedens- und Hilfseinsätzen im Ausland, insbesondere im Kongo (1960-1963), in Zypern (seit 1974) sowie am Golan (1974-2013).

Schon in den 1950er Jahren begann die österreichische Bundesregierung mit ihren Anstrengungen, internationale Organisationen nach Wien zu holen. Die erste Gelegenheit ergab sich anlässlich der Gründung der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA), wo sich Wien in der Standortfrage gegen Genf, Kopenhagen und Rio de Janeiro durchsetzen konnte. Für die Unterbringung der Dienststellen wurde zunächst das ehemalige Grand Hotel (1, Kärntner Ring 9-13) zur Verfügung gestellt. 1966 bewarb sich Wien erfolgreich um die Ansiedlung der UN-Organisation für Industrielle Entwicklung (UNIDO). Sie bezog Quartier im neu erbauten "Felderhaus" (1, Felderstraße 2), durch welches das Provisorium im Weghuberpark (7) abgelöst wurde (siehe UNIDO-Bürohäuser). Die Bundesregierung bot in dieser Situation den Vereinten Nationen die Errichtung eines gemeinsamen Amtssitzes an, der auch weitere Organisationen aufnehmen könnte. Die Stadt Wien erkannte die Chance und stellte in der Nähe des Donauparks ein 180.000 Quadratmeter großes Grundstück kostenlos zur Verfügung. Am 23. August 1979 wurde das Vienna International Centre ("Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien") in Kagran seiner Bestimmung übergeben. Wien wurde damit dritter Amtssitz der Vereinten Nationen.

Nach Generalsekretär (1946-1952) Trygve Halvdan Lie aus Norwegen (1896-1968) wurde der Trygve-Lie-Park (22, Aspern, Wulzendorfstraße-Stavangergasse) benannt, in dem ein Monument zu seinem Gedenken steht. An Generalsekretär (1953-1961) Dag Hammarskjöld aus Norwegen (1905-1961) erinnert der Dag-Hammarskjöld-Hof (21, Floridsdorfer Hauptstraße 6-8), auf dessen Areal auch das Hammarskjölddenkmal (eine Steinstele von Luise Wolf mit seinem Porträtrelief, enthüllt 1963) Aufstellung fand.

Mehrere Generalsekretäre statteten der Stadt Wien offizielle Besuche ab und trugen sich im Rathaus in das Goldene Buch ein, darunter Sithu U Thant (1961-1971) am 5. Juli 1968, Boutros Boutros-Ghali (1992-1996) am 11. Juni 1993, Kofi Annan (1997-2006) am 20. Mai 1997 und 19. Juli 1999, Ban Ki-moon (2007-2016) am 28. April 2016 (er hatte bereits 2013 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien erhalten) und António Guterres (2017-) am 28. Mai 2019.

Literatur

  • UNO-Generalsekretär Guterres trug sich ins Goldene Buch der Stadt Wien ein. In: Rathauskorrespondenz, 28.05.2019
  • Häupl unterzeichnet UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon trug sich ins Goldene Buch der Stadt Wien ein. In: Rathauskorrespondenz, 28.04.2016
  • Franz Cede/Christian Prosl: Anspruch und Wirklichkeit – Österreichs Außenpolitik seit 1945, 3. Aufl. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien-Verlag 2015
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Ban Ki-moon: "Ich bin ein stolzer Wiener". In: Rathauskorrespondenz, 29.08.2013
  • Eric Frey: Konferenzplatz Wien: Vienna as an International Conference Site. In: Günter Bischof u.a. [Hg.]: Global Austria – Austria's place in Europe and the world. New Orleans: Univ. of New Orleans Press 2011 (Contemporary Austrian Studies, 20), S. 147-160
  • Michael Gehler: Österreichs Außenpolitik der Zweiten Republik von der alliierten Besatzung bis zum Europa des 21. Jahrhunderts, 2 Bände. Innsbruck/Wien/Bozen: Studien-Verlag 2005
  • Christian Mertens [Red.]: 25 Jahre UNO-City in Wien – 25 Years Vienna International Centre. [Ausstellung im Arkadenhof des Wiener Rathauses]. Wien 2004
  • UNO-Generalsekretär Kofi Annan im Wiener Rathaus. In: Rathauskorrespondenz, 19.07.1999
  • UN-Generalsekretär Kofi Annan trug sich ins Goldene Buch ein. In: Rathauskorrespondenz, 20.05.1997
  • UNO-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali zu Besuch im Rathaus. In: Rathauskorrespondenz, 11.06.1993

Weblinks