Lauswiese

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Areal des Palais Esterházy (links, mit Park und Nebengebäuden) und des Gutes Obersitz (rechts, mit Treibhaus parallel zur Gumpendorfer Straße, regelmäßig gepflanzten Obstbäumen und Weinreben im Halbrund). Das Gebäude rechts im Obstgarten wurde später Ausgangspunkt der Leistlerfabrik. Unter dem Obstgarten sind in Bleistift die dem Gut Obersitz untertänigen Hausparzellen eingezeichnet. (Planzeichnung von Johann Baptist Pölt, um 1815)
Daten zum Objekt
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48° 11' 46.48" N, 16° 21' 11.25" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Staatskanzler Wenzel Fürst Kaunitz erwarb 1760 ein großes, zwischen Mariahilfer Straße und Wienfluss gelegenes Areal, das durch die später so genannte Gumpendorfer Straße geteilt war. Auf dem oberhalb gelegenen Teil, der zu Mariahilf gehörte, baute er Palais und Garten aus. Der untere, in Gumpendorf gelegene Teil bestand ursprünglich aus einer Lehmgrube mit Ziegelbrennerei. Dieses auch unter dem Namen Lauswiese bekannte Grundstück umfasste ein von den heutigen Straßenzügen der Esterházygasse, Gumpendorfer Straße und Kaunitzgasse begrenztes Areal und war (ohne das Palais) als eigene Grundherrschaft eingerichtet. Die Grundherrschaft führte zunächst den Namen Ziegelofengrund, ab der Übernahme durch Nikolaus II. Esterházy Obersitz. Teile wurden schon 1777 parzelliert und verbaut, sodass der untere Teil der heutigen Esterházygasse entstand. Der nicht parzellierte Teil wurde von der Herrschaft als Obstgarten genutzt; hier stand auch ein Treibhaus. 1814 gelangten die Grundherrschaft zusammen mit dem Palais in den Besitz von Nikolaus II. Esterházy. 1841 wurde das Areal des Obstgartens von Paul Anton Esterházy an den Möbelfabrikanten Carl Leistler verkauft, der dort zahlreiche Nutzbauten für seine Möbelfabrik errichtete. Die totale Parzellierung und Verbauung der Lauswiese geschah 1866/1867 durch die Leistler-Erben (Leistlersche Realität). Es entstand um 1867 die Corneliusgasse, deren Häuser in der Mehrzahl zwischen 1867 und 1876 erbaut wurden (Corneliusstiege). Bereits 1861 war die Kopernikusgasse angelegt worden (Verbauung 1865/1866). Am nordöstlichen Spitz des ehemaligen Areals wurde 1904 das Apollotheater errichtet.

Quelle

Literatur

  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 96