Schlosspark Schönbrunn

Aus Wien Geschichte Wiki
(Weitergeleitet von Schönbrunner Schlosspark)
Wechseln zu:Navigation, Suche
Schloßpark Schönbrunn (1947)
Daten zum Objekt
Die Karte wird geladen …

48° 10' 54.80" N, 16° 18' 37.80" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Künstliche römische Ruine im Schlosspark, gestochen von Johann Andreas Ziegler nach Laurenz Janscha, um 1790
Obelisk, gestochen von Johann Andreas Ziegler nach Laurenz Janscha, um 1790

Schlosspark Schönbrunn (13., Schloss Schönbrunn), um 1705/1706 von Jean Trehet angelegt; um 1750 entwarf Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey den Kammer- und Kronprinzengarten, um 1765 wurde nach Entwürfen von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg und Adrian van Steckhoven eine Gesamtänderung durchgeführt.

  • Gartenparterre: 41 Statuen (davon je 16 links und rechts des Blumenparterres), mit deren Herstellung nach einer Ausschreibung Wilhelm Beyer beauftragt wurde; da Beyer ein größeres Team beschäftigte, sind die Statuen von unterschiedlicher Qualität. Von ihm selbst stammen Kalliope, Angerona, Jason, Aspasia (Gattin des Perikles), Nymphe der Flora, Meleager, Perseus (mit dem Haupt der Medusa), Flora, Raub der Helena durch Paris, Kybele, Cincinnatus und Eurydike; bekannte andere Künstler sind Johann Baptist Hagenauer (der eine größere Zahl von Statuen fertigte) und Johann Martin Fischer (Mucius Scaevola). Liste siehe Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 142 f.
  • Römische Ruine: Romantische Ruinenanlage eines halb versunkenen Palasts am Abhang des Gloriettehügels, geschaffen 1778 nach einem Entwurf Ferdinand Hetzendorfs von Hohenberg. Die Anlage, eine der bedeutendsten barocken Gartenarchitekturen Europas aus dem 18. Jahrhundert, wurde 1994 bis 2004 einer grundlegenden Restaurierung unterzogen.
  • Schöner Brunnen: In seinem Inneren befindet sich die Statue der römischen Nymphe Egeria (von Wilhelm Beyer), aus einem Steingefäß Wasser spendend, das aus der Quelle am Berghang entspringt.
  • Tiroler Garten: Erzherzog Johann ließ ihn um 1800 als Alpengarten anlegen (seltene Pflanzen, zwei Tirolerhäuser); heute Restaurant und Jausenstation.

Ab 14. Oktober 2003 wurden (nach einer bereits 1996 intern begonnenen, jedoch 2003 öffentlich ausgetragenen Diskussion) die aus 252 überalterten bis zu neun Meter hohen Bäumen bestehenden Hecken beiderseits des Gartenparterres vom Schloss bis zum Neptunbrunnen abgeholzt und bis Ende November durch rund 600 etwa 5 Meter hohe Hainbuchen ersetzt (die im Augarten gezüchtet worden waren); die neue Pflanzlinie, die sich an der Barocklinie von 1780 orientiert, wurde um 1,5 Meter zurückversetzt, sodass auch die großteils verwachsenen Statuen wieder besser sichtbar geworden sind. Der Barockpark Schönbrunns (1750) ist nach dem Augarten (1650) und dem Belvederegarten (1697) der drittälteste dieser Stilrichtung in Wien.

Der im September 2003 durch einen Vandalenakt schwer beschädigte Obelisk wurde bis Ende 2004 restauriert.

Quellen

Literatur

  • Beatrix Hajós: Die Schönbrunner Schlossgärten. Eine topographische Kulturgeschichte. Wien [u.a.]: Böhlau 1995

Zu Römische Ruine:

  • Wien.at. Das Infoblatt Ihrer Stadt. Hg. von der Stadt Wien, Presse- u. Informationsdienst. Wien: Keller Dr. u. Verl. OHG 2001 - lfd. Heft 6 (2004), S. 9