Franz Anton Zauner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Zauner, Franz Anton
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Edler von Felpatan
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7090
GNDGemeindsame Normdatei 104169311
Wikidata Q1446106
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. Juni 1746
GeburtsortOrt der Geburt Unterfelpatan, Tirol
SterbedatumSterbedatum 3. März 1822
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Bildhauer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.10.2023 durch WIEN1.lanm08uns
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof
Grabstelle
  • 1., Johannesgasse 4
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Zauner Franz Anton (1807 Edler von Felpatan), * 5. Juli 1746 Unterfalpetan, Tirol, † 3. März 1822 Stadt 980 (Sankt Anna [ 1., Johannesgasse 4, Annagasse 3-3A ]; Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof), Bildhauer, Sohn kleiner Bauersleute.

Biografie

Wurde nach dem Tod des Vaters (1747) von seiner Mutter, einer Schwester des Bildhauers Joseph Deutschmann, unter Bedachtnahme auf seine sich ausbildenden künstlerischen Neigungen erzogen und ab 1756 bei Deutschmann in Passau handwerklich ausgebildet. 1766 kam Zauner nach Wien, wo er bei Jakob Schletterer (einem Schüler Donners) arbeitete und wohl auch die Akademie der bildenden Künste besuchte (wenngleich er in den Schülerlisten nicht geführt ist).

1773 war er einer der Mitarbeiter Wilhelm Beyers bei der Ausgestaltung des Schönbrunner Parkparterres mit Statuen, 1775 wurde er von Wenzel Anton Dominik Kaunitz mit der Schaffung eines Modells für einen Brunnen in Schönbrunn beauftragt (ausgeführt 1776, rechts im Ehrenhof, ein schilfbekrönter Greis); Johann Baptist von Hagenauer schuf dazu ein Gegenstück. 1782 wurde Zauner zum Professoradjunkt, am 27. Juli 1784 zum definitiven Professor der Bildhauerei an der Wiener Akademie bestellt.

Für das Palais Fries (heute Pallavicini; 1, Josefsplatz 5) schuf Zauner die figurale Dachbekrönung, die Allegorien des Handels und der Freiheit, weiters sowohl die ursprünglich beim Eingang stehenden vier reliefierten Vasen (die 1787 in den Park des Vöslauer Schlosses überführt wurden) wie auch die an ihre Stelle tretenden vier Karyatiden.

Bereits 1784 erhielt Zauner einen Auftrag des Hofs: die Ausschmückung des Altaraufbaus der Augustinerkirche (von Franz Anton Maulbertsch) durch zwei knieende Marmorengel (die später nach Sarasdorf transferiert wurden).

Um 1785 entstand der "Genius Bornii", ein geflügelter Ephebe, zum Andenken an Ignaz Born (nur Gipsabguss erhalten), 1790/1791 das Loudongrab an der Straße nach Mauerbach (ein klassizistischer Sarkophag).

In der Georgskapelle der Augustinerkirche befindet sich das ursprünglich für die Kapuzinergruft bestimmt gewesene Marmorhochgrab für Leopold II. (1799). Das Hauptwerk Zauners ist das Reiterdenkmal Josephs II. (errichtet 1795-1807; Kaiser-Joseph-Denkmal); das Modell wurde 1808 im Schönbrunner Botanischen Garten aufgestellt.

Der kaiserliche Dank drückte sich in der Erhebung in den Adelsstand und der Bewilligung einer lebenslänglichen Pension in Höhe von 3.000 Gulden aus.

1806 wurde Zauner zum Direktor der Maler- und Bildhauerakademie zu Sankt Anna ernannt (wo er auch sein Atelier hatte). Seither widmete er sich ausschließlich der Lehrtätigkeit (Pensionierung 1815).

Zaunergasse, Zaunerstadel.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 59: Wurmser–Zhuber. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1890
  • Hermann Burg: Der Bildhauer Franz Anton Zauner und seine Zeit. Ein Beitrag zur Geschichte des Klassizismus in Österreich. Wien: Schroll 1915 (Vollständiges Werkverzeichnis)
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918, NR 7/1, Register
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1), Register
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, Register
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 361 f.
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, Register
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 25 f.
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 159