Schottenfreithof
48° 12' 42.24" N, 16° 21' 55.59" E zur Karte im Wien Kulturgut
Schottenfreithof (Schottenfriedhof, Friedhof "Im Vogelsang"; 1., ehemaliger Friedhof beim Schottenstift auf der Freyung).
Der Schottenfreithof war im Mittelalter neben dem Friedhof von St. Stephan (Stephansfreithof) und dem von St. Michael (Michaelerfreithof) einer der drei Pfarrfriedhöfe Wiens. Er lag südlich der Schottenkirche auf der heutigen Freyung und trug den Namen "Im Vogelsang". Da das Schottenstift ab 1276 für seine Grundherrschaft die Pfarrrechte erworben hatte, wurden in der Folge nicht ausschließlich die zur Schottenpfarre gehörigen Verstorbenen hier bestattet, sondern auch Angehörige der Filialkirchen in den Wiener Vororten.
Auf der Grundlage einer Stiftung (1304) der Wiener Bürger Jakob von Chrut und dessen Frau Katharina wurde 1310 ein Karner fertiggestellt, in dem auch eine Kapelle eingerichtet wurde, die den Heiligen Philipp und Jakob geweiht war. Der Bau wurde nach der sogenannten Ersten Türkenbelagerung bis 1639 als Pulvermagazin verwendet und 1648 abgetragen. Im Zuge von Grabungsarbeiten wurden 1987 Mauerreste der Kapelle gefunden, deren Untergeschoß als Karner genutzt wurde und noch Knochen enthielt.
Ab 1751 wurde ein generelles Beerdigungsverbot für den Schottenfreithof verhängt, der schließlich 1765 aufgelassen und durch den Neuen Schottenfriedhof vor dem Schottentor am Alsergrund ersetzt wurde. Ein Teil des 1765 aufgelassenen alten Schottenfreithofs wurde 1773/1774 für den Bau des Prioratshauses (Schubladkastenhaus) genutzt. Im Zuge dieses Baus wurde die ehemalige Gruft des Schottenstifts entdeckt.
Siehe auch
Liste der auf dem Schottenfreithof bestatteten Personen
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Literatur
- Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung (Hg.): Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien, Bd. 1. Wien 1992, S. 36 f.