Theodor Georg von Karajan

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Die Karajanmedaille ist die höchste Auszeichnung für Leistungen auf dem Gebiet der Wiener Stadtgeschichtsforschung und wird vom Verein für Geschichte der Stadt Wien verliehen.
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Karajan, Theodor Georg
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Karajan, Theodor von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Ritter, Dr. phil.h.c.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  24442
GNDGemeindsame Normdatei 121409406
Wikidata Q87675
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Jänner 1810
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 28. April 1873
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Historiker, Germanist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 11.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  20. Oktober 1874
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Maurer Friedhof
Grabstelle Gruppe 8, Reihe 1, Nummer 20
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Karajanmedaillerecto.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Die Karajanmedaille ist die höchste Auszeichnung für Leistungen auf dem Gebiet der Wiener Stadtgeschichtsforschung und wird vom Verein für Geschichte der Stadt Wien verliehen.
  • 1., Fleischmarkt 1 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Theodor Georg Ritter von Karajan, * 22. Jänner 1810 Wien, † 28. April 1873 Wien, Historiker.

Biografie

Der Sohn des griechischen Kaufmanns Georg Johann Karajan besuchte die griechische Schule, das Gymnasium und 1826 bis 1828 die für das Universitätsstudium damals obligatorischen zwei philosophischen Jahrgänge an der Universität. Nach diesen trat er in den Staatsdienst ein. Nach subalterner Tätigkeit beim Hofkriegsrat gelangte er 1832 bis 1841 an das Hofkammerarchiv (Archiv des Finanzministeriums), dessen Direktor Franz Grillparzer (seit 1832) Karajans wissenschaftliche Interessen erkannte und förderte.

In diesen Jahren betrieb Karajan germanistische und historische Studien, vor allem aufgrund von alten Handschriften. Den ihm angemessenen Wirkungskreis fand Karajan 1841 an der Hofbibliothek (heute Nationalbibliothek), der er, zuletzt als Erster Custos, bis zu seinem Tode angehörte (mit kurzer Unterbrechung 1850–1854). Zu seinen bleibenden bibliothekarischen Leistungen gehört die Mitarbeit am Handschriftenkatalog (Tabulae cod. manu Script., 1864 ff.). Episode blieb Karajans Universitätslaufbahn. 1850 wurde er erster Inhaber des Lehrstuhles für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Wien. Als im folgenden Jahre das Ministerium auf Betreiben des Theologischen Doktorkollegiums dem evangelischen Professor Hermann Bonitz die Bestätigung der Wahl zum Dekan der Philosophischen Fakultät aus konfessionellen Gründen verweigerte, legte Karajan die Professur aus Protest nieder. Er gehörte 1848 dem Frankfurter Parlament (rechtes Zentrum) und seit 1867 dem österreichischen Herrenhaus an, ohne politische Ambitionen zu entwickeln.

Rückseite der Karajanmedaille, geprägt 1974

Akademie- und Vereinspräsident

1848 wurde Karajan ordentliches Mitglied der ein Jahr zuvor gegründeten Akademie der Wissenschaften in Wien, 1851 deren Vizepräsident und 1866 (bis 1869) deren Präsident. In mehreren wichtigen Kommissionen war er maßgeblich an der Akademiearbeit beteiligt; hier entfaltete sich in erster Linie seine wissenschaftliche Produktivität. Im Vordergrund von Karajans Forschungen stand die Geschichte des späten Mittelalters. In der Historischen Kommission arbeitete er an der Edition "Fontes rerum Austriacarum" mit, deren erster Band mit "Tagebüchern" des 15. und 16. Jahrhunderts (darunter Michael Beheim und Wolfgang Schmeltzl) er selbst herausgab (1855). Seit den 1850er Jahren wandte er sich fast ausschließlich der österreichischen und speziell der Wiener Geschichte zu. 1853 war er eines der Gründungsmitglieder des "Alterthumsvereins zu Wien“ (dem heutigen Verein für Geschichte der Stadt Wien) und 1854 bis 1859 dessen Präsident.

Theodor Georg von Karajan verstarb am 28. April 1873 in Wien 1, Fleischmarkt 1. Er wurde auf dem St. Marxer Friedhof beigesetzt (überführt auf Maurer Friedhof).

Quelle

Literatur

  • Wiener Geschichtsblätter 52 (1997), S. 137 ff.
  • Hans Stöckelmaier: Zur Geschichte der Familie von Karajan. In: Wiener Geschichtsblätter 43 (1988), S. 24 ff.
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Theresia Mayerhofer: Der Lehrkörper der Philosophischen Fakultät von 1848 bis 1873. Diss. Univ. Wien. Wien 1982, S. 124 ff.
  • Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S. 190 f.
  • Felix Czeike: Theodor Georg Ritter von Karajan - 100. Todestag. In: Wiener Geschichtsblätter 28 (1973), S. 57 f.
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 229
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Elfriede Neywald: Theodor Georg Ritter von Karajan. Diss. Universität Wien. Wien 1949
  • Inge Schwarz: Theodor Georg Ritter von Karajan. Biographie. Diss. Universität Wien. Wien 1949
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft *Heimatkunde Döbling. Eine Heimatkunde des XIX. Wiener Bezirkes in 3 Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverl. d. Arbeitsgemeinschaft 1922, S. 205
  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Band15. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891.
  • Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 14. Wien: Gerold 1874, S. 12
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach 24. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1874, S. 195 ff.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach 10. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1861, S. 102


Theodor Georg von Karajan im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks