Unratableerungsplatz Erdberger Maiß
48° 11' 32.75" N, 16° 24' 33.44" E zur Karte im Wien Kulturgut
Unratableerungsplatz Erdberger Maiß (3).
Ab den 1860er Jahren wurde die Räumung der noch bestehenden Senkgruben kommunal geregelt. Der Senkgruben- und Kanalaushub wurde auf den Unratableerungsplatz im Erdberger Mais abgelagert. Es kam immer wieder zu Beschwerden wegen Geruchsbelästigung durch den Unratableerungsplatz.
Aufgrund von Beschwerden von HauseigentümerInnen, die den Senkgrubenaushub zur Düngung verwenden wollten, wurde es HauseigentümerInnen in peripheren Gebieten erlaubt, die Räumung der Senkgruben selbstständig vorzunehmen. Allerdings durften sie den Senkgrubeninhalt nur dann zur Düngung von Gärten und Feldern verwenden, wenn sich diese weit entfernt von Wohngebieten befanden.
Ab 1879 wurde der Senkgruben- und Kanalaushub nicht mehr deponiert, sondern zum Donaukanal transportiert, auf Unratschiffe verladen und stromabwärts in die Donau geleert.
Siehe auch:
- Kanal
- Kanalisation
- Kanalisation im Mittelalter
- Kanalisation von 1683 bis 1830
- Kanalisation im 19. Jahrhundert
- Kanalisation (Karten)
- Senkgruben
- Unratschiffe
Literatur
- Franz Innhauser / Eduard Nusser: Jahres-Bericht des Wiener Stadtfysikates über seine Amtsthätigkeit im Jahre 1869. Wien: Selbstverlag des Wiener Gemeinderathes 1870
- Gerhard Meißl: Hochquellleitungen und Unratschiffe. Zur Geschichte der Wiener Wasserver- und Entsorgung. In: Umwelt-Geschichte. Arbeitsfelder, Forschungsansätze, Perspektiven. Hg. von Sylvia Hahn und Reinhold Reith. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 2001, S. 157-180