Kanalisation im Mittelalter

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Albertinischer Plan, ca. 1422. Gut sichtbar die Einleitung des Alserbaches im Bereich Hoher Markt.
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Letzte Änderung am 21.05.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Albertinischer_Plan_01.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Albertinischer Plan, ca. 1422. Gut sichtbar die Einleitung des Alserbaches im Bereich Hoher Markt.

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Seit dem unfreiwilligen Abzug des römischen Heeres um 400 waren deren elaborierten Abwasseranlagen dem Verfall preisgegeben und dürften bald vergessen worden sein. Aufgrund der in dieser Zeit relativ geringen Bevölkerung Wiens gab es mit dem Abwasser vermutlich keine größeren Probleme. Mit der Bevölkerungszunahme im Spätmittelalter stieß das Entsorgungssystem allerdings an seine Grenzen.

Die Abwässer wurden in dieselben Gerinne entsorgt wie schon zur Römerzeit, wenn auch weit weniger elegant. Auf der nordwestlichen Seite wurden sie in das alte Flussbett des Ottakringer Baches entsorgt, durch das nun der Alser Bach floss, welcher beim Hohen Markt in die Stadt eingeleitet wurde, und auf der südöstlichen Seite über die Mörung, ein Rinnsal, welches den Weg vom östlichen Graben über die Rotenturmstraße in die Donau nahm. Dieses wurde, wohl als erste Maßnahme dieser Art seit der Römerzeit, im späten 14. Jahrhundert aufgrund des selbst damals unerträglich empfundenen Geruchs eingewölbt. Bis in die Neuzeit wurden daraufhin alle kanalartigen Konstrukte, deren Zahl bis zum Ende des 17. Jahrhunderts bescheiden blieb, als Mörung bezeichnet. Dennoch waren die Häuser nicht direkt an diese Kanäle angeschlossen, der Inhalt der Senkgruben musste immer noch ober Tage hineinbefördert werden. Der direkte Anschluss wurde erst bei den Neubauten nach 1683 realisiert und war ab dem Senkgrubenerlass 1706 verpflichtend. Der Inhalt dieser Kanäle ging ungeklärt in die anliegenden Bäche ein, welche mehr und mehr zur Kloake wurden. Letztendlich sollte es allerdings bis etwa 1740 dauern, bis die Innenstadt mehr oder weniger vollständig kanalisiert war.

Siehe auch

Literatur