Kanalisation von 1683 bis 1830

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Die Kanalisation in der inneren Stadt um 1730
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Datum vonDatum (oder Jahr) von 1683
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1830
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Letzte Änderung am 21.05.2024 durch WIEN1.lanm09fri
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Das nicht nur städtebaulich bedeutende Jahr 1683 (Zweite Türkenbelagerung (1683)) führte zu einem regelrechten Bauboom in der Stadt. Die neu entstandenen Gebäude leiteten nun erstmals ihre Abwässer direkt in die Kanäle ein, und mit dem Senkgrubenerlass 1706 wurden auch die Besitzer der alten Häuser mit Senkgruben dazu angehalten diese sobald wie möglich gegen eine kleine Gebühr ans kommunale Kanalnetz, dessen Ausbau versprochen wurde, anzuschließen. Wie eine Karte aus dem Jahr 1739 zeigt, war Wien schon wenige Jahre später tatsächlich fast vollständig kanalisiert.

Die Situation in den Vorstädten stellte sich nicht ganz so fortschrittlich dar. So erteilte 1753 Kaiserin Maria Theresia den Auftrag an die Stadt Wien, zur "Erhaltung des Gesundheitsstandes" sowie zur "Einführung mehrerer Sauberkeit", Sammelkanäle in den Vorstädten zu errichten und die Hausbesitzer anzuhalten, ihre Hauskanäle an selbige anzuschließen. Die starke Ausdehnung und Verdichtung der Vorstädte um 1800 brachte auch eine Erweiterung des Kanalnetzes mit sich. 1830 gab es innerhalb der Linien mehr als 110.000 m Straßenkanäle, an denen auch die meisten Häuser angeschlossen waren. Nur noch ein Achtel aller Häuser musste sich mit einer Senkgrube begnügen.

Ein großes Problem stellte jedoch weiterhin die Ableitung der Abwässer dar. Der Wienfluss war aufgrund der sich an ihm angesiedelten Industrie besonders stark belastet und musste in seinem Unterlauf zudem noch den völlig verjauchten Ottakringer Bach aufnehmen. Daher wurde schon 1792 erstmals die Anlage von großen Sammelkanälen entlang des Wienflusses angeregt, eine Forderung, die 1822 erneuert wurde. Dennoch bedurfte es der Choleraepidemie von 1831 um dieses Vorhaben zur Umsetzung zu bringen.

Siehe auch

Literatur