Stadtplan, Kanalisation (1739)

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Stadtplan von Wien mit Einzeichnung der Kanalisation
Daten zur Karte
Art der KarteArt der Karte Stadtplan
Originaltitel Plan von der Kayserlichen Haubt und Residentzstadt Wienn wie solcher der zeith an dennen Bastionen, Ravelinen, Glacis, oder bedegten Weeg fortificiert sich befindet, ...
BeschreibungBeschreibung Stadtplan von Wien mit nachträglicher Einzeichnung der Kanalisation
ErscheinungsjahrErscheinungsjahr 1739
Ausfertigung Manuskriptkarte
Maßstab 1:3600
Ausrichtung Nordnordost
Kartenzeichner Joseph Reichenberger
OrteOrte Innere Stadt
Bezirk 1
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kanalisation, Frühe Neuzeit, Karten, Kanal
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 13.09.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Kanalisationsplan 1739 1.jpeg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Stadtplan von Wien mit Einzeichnung der Kanalisation

Der 1739 gezeichnete Stadtplan zeigt die damalige Stadt innerhalb der Festungswerke mit Einzeichnung der ersten Kanalisationsleitungen. Hierbei handelt es sich um den ältesten Plan der Wiener Kanalisation. Er wird in der Literatur gerne als Beleg angeführt, dass Wien innerhalb der Stadtbefestigung bereits 1739 über eine vollständig ausgebaute Kanalisation verfügte.

In der Legende des Plans findet sich jedoch kein Hinweis auf die Kanalisation. Vielmehr wird die Darstellung der Stadtbefestigung mit all ihren Elementen wie Glacis, Basteien und Ravelins hervorgehoben. Weiters werden die "vornembsten" Gebäude benannt, wie etwa Kirchen, Palais und herrschaftliche Höfe.

Der Kartenzeichner, Ingenieur Joseph Reichenberger, findet sich für die Jahre 1740 bis 1746 als Grundbuchsregistrator im Personalstand der Stadt Wien. In der Kartographischen Sammlung des Wiener Stadt- und Landesarchivs lassen sich zehn von ihm signierte Pläne nachweisen und zwar in einem Zeitraum zwischen 1736 und 1741. Sein Werk umfasst neben dem vorliegenden Stadtplan Detailpläne von Gründen, vor allem entlang des Linienwalls.

Historische Einordnung

Der Kanalisationsplan von 1739 wird oft in Zusammenhang mit dem Senkgrubenerlass 1706 gebracht. Während des "Baubooms" nach der Zweiten Türkenbelagerung 1683 wurden viele neue Häuser errichtet, die zu einem großen Teil bereits an die Straßenkanalisation angeschlossen wurden. Die meisten älteren Häuser sammelten ihre Abwässer jedoch in Senkgruben, die mehr oder weniger regelmäßig geräumt werden mussten. Im Senkgrubenerlass von 1706 legte Kaiser Joseph I. fest, dass die Entleerung ausschließlich im Winter und jährlich zu erfolgen habe. Weiters wurden in dem Erlass alle Hausbesitzer dazu aufgefordert, ihre Abtritte an das Kanalsystem anzuschließen, dessen Ausbau in Aussicht gestellt wurde.

Der Plan wird oft als Beleg dafür herangezogen, dass Wien um 1739 tatsächlich über ein ausgebautes Kanalisationssystem verfügte. Da der Plan selbst wohl nicht als Kanalisationsplan erstellt wurde, sondern diese erst später in denselben hineingezeichnet wurde, lässt sich die Datierung so nicht aufrecht erhalten. Es ist aber davon auszugehen, dass die Einzeichnung der Kanalisation zeitnah erfolgte und somit wohl tatsächlich jener Ende der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entspricht.

Siehe auch:

Quelle

WStLA, Plan und Schriftenkammer, P5: 100133