Alte Aula
Alte Aula (1).
1) Nachdem Albrecht III. 1384 aus eigenen Mitteln für die Universität ein Haus in der Nähe des Dominikanerklosters und 1385 nebst den so genannten beiden Würfelhäusern auch den Hof des Stifts Lilienfeld erworben hatte, wurde noch im selben Jahr die Übersiedlung in diesen Baukomplex vollzogen. Das Collegium ducale lag im Raum zwischen Schönlaterngasse, Postgasse und Dr.-Ignaz-Seipel-Platz und enthielt gegen letzteren zu die „magna stuba collegii" oder „aula" (für Beratungen, Prüfungen und feierliche Universitätsakte), die bis 1425 in Verwendung stand. Ab 1417 wurden zur Bekämpfung des Raummangels Häuser angekauft.
2) Am 15. Juli 1425 wurde im Bereich Bäckerstraße, Schwibbogendurchgang, Wollzeile und Postgasse (von den beiden letztgenannt Straßen durch Bürgerhäuser getrennt) die „Nova structura" eröffnet, die man später Alte Aula nannte (1498 auf Betreiben von Konrad Celtes renoviert und mit Fresken geschmückt). 1455 wurde das benachbarte Haus gegen die Dominikaner hin erworben und als Pedellhaus eingerichtet (1., Bäckerstraße 22, Postgasse 5; ab 1628 [nach Übergabe der Universität an die Jesuiten am 19. November 1623] schola philosophorum, später Universitätsbibliothek, 1754-1769 Orientalische Akademie, 1785 verkauft [seither „Hornmacherhaus", in dem 1781 Castelli geboren wurde]).
3) 1753-1755 wurde die „Neue" Aula der Alten Universität erbaut.
Literatur
- Franz Gall: Die alte Universität. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 1), S. 27 ff.