Altes Chemisches Institut
Altes Chemisches Institut (I. Chemisches Institut der Universität; 9., Währinger Straße 10, Türkenstraße 2, Wasagasse 9, Hörlgasse 1), erbaut 1869-1872 von Heinrich Ferstel als Laboratorium (nach Angaben des Chemikers Josef Redtenbacher, eines Schülers von Justus Liebig).
Der in Formen der Renaissance errichtete Ziegelrohbau weist teilweise Verzierungen aus farbig fein abgestuften glasierten Wienerberger Terrakotten auf; die Bildhauerarbeiten stammen von Josef Pokorny, die ornamentalen Malereien und Sgraffiti von Ignaz Schönbrunner.
Das Gebäude entspricht in seinem Aussehen den Grundsätzen des so genannten Strengen Historismus und kostete rund 670.000 Gulden.
Das Gebäude nahm später das I. Pharmazeutische Institut und andere Universitätsinstitute auf; für das Chemische Institut wurde ein Neubau errichtet (siehe Neues Chemisches Institut).
Literatur
- Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 54
- Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 173
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, S. 189 f.