Anna Vavak

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Vavak, Anna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Vavak, Anni; Maršálek, Anna; Marschalek, Anna
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  370316
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata Q21032261
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. März 1913
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 18. November 1959
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Verkäuferin, Beamtin, Widerstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) KPÖ
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Widerstandsbewegung
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 27.08.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Jedleseer Friedhof
Grabstelle Gruppe 2, Reihe 6, Nummer 20
  • 21., Voltagasse 30-32 (Wohnadresse)
  • 7., Mariahilfer Straße 38 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anna Vavak, * 4. März 1913 Wien, † 18. November 1959 Wien, Verkäuferin, Beamtin, Widerstandskämpferin.

Biografie

Anna Vavak wurde in eine in Wien lebende tschechische Arbeiterfamilie geboren. Sie war Teil der sozialistischen Jugendbewegung und später Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Nachdem ein Studium aus finanziellen Gründen nicht möglich war, arbeitete sie unter anderem im "Kaufhaus der Wiener" (vor der Arisierung: Warenhaus Gerngroß) als Verkäuferin.

Anna Vavak war im kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv und gehörte der größten tschechischen Widerstandsgruppe – von der Gestapo als "Tschechische Sektion der KPÖ" bezeichnet – an. Diese verbreitete etwa Flugzettel und verübte Anschläge auf wichtige Infrastruktur, Materialdepots und Wehrmachtseinrichtungen. Laut Gestapo-Tagesbericht Nr. 4 wurde Vavak am 8. Oktober 1941 – nach anderen Quellen bereits am 28. September – "wegen Betätigung für die KPÖ" festgenommen. Über mehrere Gefängnisse wurde sie schließlich in das KZ Ravensbrück deportiert, wo sie am 2. Oktober 1942 ankam.

Auch im Konzentrationslager war Vavak maßgeblich im Widerstand engagiert. Bei ihrer Ankunft meldete sie sich mit dem Gedanken, der lokalen Bevölkerung von den Vorkommnissen im Konzentrationslager zu berichten, zur Zwangsarbeit bei der Siemens & Halske AG. Der zweitgrößte, dort angesiedelte Betrieb lag außerhalb des Lagers, stellte vordergründig Bestandteile für Fernsprecher, Messgeräte sowie Radiogeräte her und wurde von Zivilpersonen geleitet. Vavak war dort zunächst Schreibkraft, stieg jedoch rasch zur Hauptanweiserin auf. Diese hohe Stellung als Funktionshäftling erlaubte ihr unterschiedliche Arten von Sabotage, etwa die Manipulation der Akkordberechnungen, das Senken der Produktionszahlen oder das Unterbringen von gefährdeten Mithäftlingen. Vavak gelang am 29. April 1945 die Flucht vom Todesmarsch.

Anna Vavak kehrte nach der Befreiung nach Wien zurück und kandidierte bei den ersten Landtags- und Gemeinderatswahlen der Zweiten Republik 1945 für die KPÖ im Wahlkreis IV. 1946 heiratete sie Hans Maršálek (1914–2011), der ebenfalls als Widerstandkämpfer aktiv gewesen war und das KZ Mauthausen überlebt hatte. Anna Vavak, verheiratete Maršálek, verstarb 1959 46-jährig in Wien und wurde im Familiengrab am Jedleseer Friedhof beigesetzt.

Quellen

Literatur

Weblinks