Brauherrenverein

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1848
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach Brauherren
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  363254
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 23.08.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Brauherrenverein.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Sitzung des Brauherrenvereins um 1890 sitzend 2.v.l. Georg II. Meichl (Simmeringer Brauerei), Anton Dreher d.J. (Schwechat), Johann von Medinger (Nußdorfer Brauerei), Moritz Kuffner (Ottakring)
  • 1., Kärntner Straße 23

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48° 12' 22.03" N, 16° 22' 17.63" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Brauherrenverein für Wien und Umgebung (1., Kärntner Straße 23).

Der Brauherren-Verein für Wien und Umgebung war die Interessenvereinigung der Brauerei-Besitzer in Wien und der Wiener Umlandgemeinden und wurde 1848 als Nachfolgeorganisation der Brauer-Zunft bzw. der Genossenschaft der Wiener Brauer gegründet. In den ersten Jahren hatte er keinen festen Sitz und tagte in verschiedenen Wiener Gasthäusern, nach einer Neuorganisation zog er 1885 in die Kärntner Straße 23. 1872 wurde der Brauherrenverein nach dem neuem Vereinsgesetz neu gegründet und wurde damit auch eine offizielle Interessensvertretung der Brauerei-Besitzer. Er wurde von seinem letzten Präsidenten Georg III. Mautner-Markhof im Juli 1938 aufgelöst, wodurch er das Vermögen von 22,5 Millionen Schilling dem Zugriff der Nationalsozialisten entziehen konnte.

Tätigkeiten

Die wichtigsten Tätigkeiten des Vereins waren die Bestimmung der Regeln für die Aufteilung der Absatzgebiete, die 1907 im Bierkartell festgelegt wurden, die Beschäftigung mit der sozialen Frage der Brauereiarbeiterinnen und -arbeiter (bei der er extrem arbeiterfeindlich agierte, aber 1907 dem ersten Kollektivvertrag zustimmen musste), die Vertretung gegenüber den Behörden bezüglich rechtlicher Fragen der Bierwirtschaft (vor allem bei der Besteuerung des Biers) und die wissenschaftliche Förderung des Brauwesens (1895 wurde die Akademie der Brauindustrie in Mödling gegründet, die nach 1945 eine Fakultät der heutigen Universität für Bodenkultur wurde). Außerdem trat er als Kunstmäzen, Förderer der Wissenschaften, der Forschung und von Wohlfahrtseinrichtungen auf. Die Präsidenten wurden von den Brauherren gewählt, wobei fast alle bekannten Brauherren zumindest einige Jahre an seiner Spitze standen.

Vergleichbare Vereinigungen

1882 vereinigten sich die regionalen Brauherrenvereine zum „Österreichischen Brauerbund“, der sich 1898 „Centralverband der österreichischen brauindustriellen Vereine“ nannte, der eine Vorgängerinstitution des Industriellenverbandes war. 1906 entstand der „Schutzverband der niederösterreichischen Brauereien“, der sich als Aufgabe die Überwachung des Bierkartell-Vertrages und die Arbeitgebervertretung nach Abschluss des Kollektivvertrages für die Wiener Brauarbeiter stellte. 1926 wurde ein Schutzverband für ganz Österreich gegründet. Seit 1947 gibt es nur mehr eine gesamtösterreichische Vertretung der Brauereien im „Verband der Brauereien Österreichs“, der die nationale Brauereiwirtschaft im Rahmen des Fachverbandes der Nahrungs- und Genussmittelindustrie der Wirtschaftskammer Österreich vertritt und seinen Sitz in Wien hat.

Vorsteher und Präsidenten des Brauherrenvereins

 NameFunktionFunktion einer Person (in einer Organisation)vonDatum (oder Jahr) des Beginns der FunktionbisDatum (oder Jahr) des Endes der FunktionAnmerkungAnmerkung oder Notiz.
Theodor I Meichl.jpgTheodor MeichlVorsitzender18461847Simmeringer Brauerei
FXBoschB.JPGFranz Xaver BoschVorsitzender18471848Nußdorfer Brauerei
Mautner AdolfIgnaz.jpgAdolf Ignaz Mautner von MarkhofVorsitzender18481849Brauhaus St. Marx
Anton Bergmiller.jpgAnton BergmillerVorsitzender18491852Hütteldorfer Brauerei
Theodor MeichlVorsitzender18521853Simmeringer Brauerei
Pankraz Grohe.jpgPankraz GroheVorsitzender18531855Brunner Brauhaus
August WedlVorsitzender18551859Brauerei Neuling
Theodor Löwenthal.jpgTheodor LöwenthalVorsitzender18591862Liesinger Brauerei
Anton BergmillerVorsitzender18621869Hütteldorfer Brauerei
Franz Richter juniorVorsitzender18691872Grinzinger Brauhaus
Moritz Faber jun.jpgMoritz Faber (Industrieller)Präsident18721875Liesinger Brauerei
Franz Richter juniorPräsident18751876Grinzinger Brauhaus
Theodor II. Meichl.jpgTheodor II. MeichlPräsident18761880Simmeringer Brauerei
Antondreherderjüngere.jpgAnton Dreher der JüngerePräsident18801887Schwechater Brauerei
Mautner Carl Ferdiand.JPGKarl Ferdinand Mautner von MarkhofPräsident18871890Brauhaus St. Marx
Johannmedinger.jpgJohann Medinger juniorPräsident18901900Nußdorfer Brauerei
Kuffner Moritz.jpgMoriz KuffnerPräsident19001903Ottakringer Brauerei
Johann Medinger juniorPräsident19031904Nußdorfer Brauerei
Viktor MM.jpgViktor Mautner von MarkhofPräsident19041907Brauhaus St. Marx
Johann Medinger juniorPräsident19071908Nußdorfer Brauerei
Alfons-Erhard.jpgAlfons ErhardPräsident19081926Schwechater Brauerei / Vereinigte Brauereien
GeorgII MM.jpgGeorg II. Mautner von MarkhofPräsident19261927Vereinigte Brauereien
Schneeberger.jpgKonrad SchneebergerPräsident19271936Vereinigte Brauereien
GeorgIII MM.jpgGeorg III. Mautner MarkhofPräsident19361938Schwechater Brauerei AG

Literatur

  • Alfred Paleczny: Die Wiener Brauherren. Das goldene Bierjahrhundert. Wien: Löcker Verlag 2014, S. 192-201