Brautausstattungsverein für Töchter jüdischer Kleingewerbetreibender

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1920
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  71779
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Letzte Änderung am 21.10.2021 durch WIEN1.lanm08trj
  • 2., Negerlegasse 10

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48° 12' 52.05" N, 16° 22' 46.59" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der "Brautausstattungsverein für Töchter jüdischer Kleingewerbetreibender" wurde im Jahr 1920 in Wien gegründet und bestand bis 1938. Der Verein hatte den Zweck, „würdigen und bedürftigen Mädchen, welche sich im Brautstande befinden, durch Gewährung entsprechender Brautausstattungsbeiträge ihre Verheiratung zu ermöglichen“ (Statut § 2). „Wirkliche Mitglieder konnten „alle in Wien ansässigen, eigenberechtigten und unbescholtenen jüdischen Glaubensangehörigen“ sein „(…) welche nachweisen können, dass sie dem in Wien bestehenden Verein zur Unterstützung jüdischer Kleingewerbetreibender als wirkliche Mitglieder angehören“ (Statut 1920, §4). Im Jahr 1930 verkündete der Verein eine Statutenänderung, er hieß nunmehr „Brautausstattungsverein für Töchter jüdischer Kleingewerbetreibender" (Hebräisch: Hachnasat Kalah). Der Vereinszweck blieb gleich. 1935 kam es wieder zu einer Statutenänderung und Änderung des Vereinsnamens in „Hachnusas Kalu. Verein zur Unterstützung armer jüdischer Waisenmädchen und hilfsbedürftiger Bräute“. Der Vereinszweck blieb gleich. Die Änderung des Vereinsnamens war laut Protokoll der Generalversammlung am 16. Mai 1935 notwendig geworden, da es oft zu Verwechslungen mit dem „Verein jüdischer Kleingewerbender“ gekommen war. Der Verein entwickelte vielfältige Aktivitäten: Aus dem Protokoll der Generalversammlung vom 16. Mai 1935 geht hervor, dass dieser während des vergangenen Jahres drei Theaterabende, „eine Doppelwaisenhochzeit“ im Festsaal des Restaurants „Bayrischer Hof, 2., Taborstraße 39, zwei Akademien und Spendensammlungen veranstaltete. Dadurch konnten „82 Bräute (…) unterstützt“ werden „und einigen Bräuten, die nach Palästina heirateten, die Hinfahrt ermöglicht“ werden. Zudem erhielt der Verein „Thoraspenden“ vom „Verein jüdischer Kleingewerbetreibender“.[1] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938

Die Auflösung des "Brautausstattungsvereins für Töchter jüdischer Kleingewerbetreibender" (Hebräisch: Hachnasat Kalah) mit dem damaligen Sitz in 2., Negerlegasse 10 erfolgte aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im August 1938. Das Vereinsvermögen von 55,42 Reichsmark wurde vom Stillhaltekommissar eingezogen.[2]

Die Proponenten und Gründer 1920

Das Gründungskomitee 1920

  • Moriz Apte
  • Aron Barschak
  • Malwine Barschak
  • Mathilde Buchsbaum, 1920 wohnhaft 9., Glasergasse 8
  • Samuel Buchsbaum, Privatbeamter, 1920 wohnhaft 9., Glasergasse 8
  • Moriz Derschowetz, Rucksäckeerzeuger, 20., Kluckygasse 14
  • S.S. Freund
  • Rudolf Goldstein, Kleidermacher, 2., Taborstraße 54
  • Leon Horn
  • Abraham Hornig
  • Benjamin (Bernhard) Horowitz, Reisender, 2., Schrotzbergstraße 7
  • Max Kamm
  • Saul Klausner, Manufaktur- und Schnittwarenhändler, 19., Jungherrensteig 13
  • Josef Krämer
  • Mendel Pinkas Kupferberg
  • Jakob März, Tuch- und Manufakturwaren, 2., Große Schiffgasse 2
  • Anna Mond
  • Markus Mond
  • Herman Narzissenfeld, Borstenhändler, 2., Kleine Schiffgasse 8
  • Heinrich Nichtenhauser
  • Helene Nichtenhauser, Hutmodesalon, 2., Wollzeile 34
  • Hermine Nichtenhauser
  • Siegfried Nichtenhauser, Manipulant, 7., Kaiserstraße 36
  • Josef Peterselka, 5., Mechaniker, Zentgasse 15, Geschäft 4., Blechturmgasse 32
  • Hermann Rottfeld
  • Chaje Schildwach
  • Josel Schildwach, Sodawassererzeuger, 2., Floßgasse 7, Geschäft: 2., Tandelmarktgasse 8
  • Ferdinand Schmetterling
  • Hermine Schmetterling
  • Abraham Schreiber, Gemitschwarenhändler, 2., Franz-Hochedlinger-Gasse 4, Geschäft: 2., Hammer-Purgstall-Gasse 4
  • Betti Schreiber
  • Leopold Stern, Jurist, Sekretär-Stellvertreter der Israelitischen Kultusgemeinde, 1 Wollzeile 3
  • Gedalje Temmel
  • Benjamin Wang

Leon Weintraub.[3]

Vereinsvorstand 1930

  • Obmann: Aron Barschak
  • Obmannstellverteter: Karl Fichtmann
  • Kassier: Markus Mond
  • Kassierstellverteter: Leopold Sobel
  • Kontrollore: Michael Paul, Josef Stapler
  • Revisor: Noe Reimann
  • Sekretär und Protokollführer: Moriz Apte

Vereinsvorstand 1935

  • Obmann: Samuel Buchsbaum, Cafetier, 2., Negerlegasse 10;
  • Revisoren: Leo Horn, Samuel Sperling
  • Kontrollor: Josef Stapler

Vereinsvorstand 1938

Quellen

Einzelnachweise