Carl Rahl

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Carl Rahl, vor 1866
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Rahl, Carl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Rahl, Karl; Rahl, Karl Heinrich; Rahl, Carl Heinrich
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  21427
GNDGemeindsame Normdatei 116324554
Wikidata Q671839
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. August 1812
GeburtsortOrt der Geburt Alservorstadt 10040411-X
SterbedatumSterbedatum 9. Juli 1865
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Maler
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Maler
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32 A, Nummer 7
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Carl Rahl.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Carl Rahl, vor 1866
  • 8., Wickenburggasse 7 (Geburtsadresse)
  • 4., Theresianumgasse 31 (Sterbeadresse)
  • 4., Theresianumgasse 31 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Reichel-Preis (Verleihung: 1832)

Carl Rahl, * 13. August 1812 Alservorstadt, † 9. Juli 1865 Wien, Maler, Sohn des Malers und Kupferstechers Karl Heinrich Rahl.

Biographie

Carl Rahl wurde 1812 in der Wiener Alservorstadt geboren. Ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater, dem Kupferstecher Karl Heinrich Rahl. Von 1827 bis 1832 studierte Rahl an der Akademie der bildenden Künste, 1832 wurde ihm der Reichel-Preis zuerkannt. Nach ausgedehnten Studienreisen durch Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Ungarn lebte er längere Zeit in Stuttgart und München, ab 1836 in Venedig und danach in Rom, wo er Mitglied der Ponte-Molle-Gesellschaft und des Deutschen Künstlervereins wurde. Nach vorübergehender Rückkehr nach Wien im Jahr 1843 reiste er in den späten 1840er Jahren nach Skandinavien, Paris und Athen. 1848 bis 1850 hielt er sich erneut in München auf. Ab 1850 lebte Rahl überwiegend in Wien, wo er eine private Malschule gründete. 1850/1851 war er Professor der Malerei an der Vorbereitungsschule der Akademie. Nach Kupelwiesers Tod (1862) wurde er 1863 erneut an die Akademie der bildenden Künste berufen und leitete bis zu seinem Tod die Meisterschule für Malerei. Sein Atelier hatte er in der Theresianumgasse 31, wo er 1865 auch starb.

Rahl gilt als Vorläufer von Hans Makart. Von seinen zahlreichen Ölbildern, die allgemein stark von der italienischen Renaissance- und Barockmalerei beeinflußt sind, befinden sich nur wenige in Wien: in der Piaristenkirche Maria Treu am Hochaltar "Maria Vermählung" sowie "Heiliger Josef von Calasanz", in der nichtunierten griechischen Kirche "Dreieinigkeit", "Muttergottes mit Kind" und "Heilige Katharina, Simon und Georg" (Fassadenbilder auf Kupfer), im Epsteinpalais (bis 2000 Wiener Stadtschulrat) Werke im ehemaligen Tanzsaal, im Wien Museum das Bildnis Feuchterslebens mit Gattin und in der Galerie des 19. Jahrhunderts unter anderem ein Selbstbildnis. Fresken entwarf Rahl für die Griechische (nichtunierte) Kirche (Vestibül) und das Arsenal (sechs allegorische Darstellungen in der Treppenhalle, ausgeführt von seinen Schülern Christian Griepenkerl und Karl Lotz). 1860 schuf er Wandgemälde für das Palais Sina-Wimpffen, 1861 den Paris-Zyklus für den Speisesaal und Fresken (ausgeführt von Griepenkerl) für Arbeitszimmer und Boudoir des Todescopalais, 1863 (mit seinen Schülern Eisenmenger und Lotz) Fassadenfresken (zwölf allegorische Figuren) für den Heinrichhof, außerdem Vorhang und Deckenbilder des Zuschauerraums der Hofoper (1945 größtenteils zerstört) und das Tympanonfresko (Engel am Grab Christi) an der evangelischen Friedhofskirche. Nach ihm sind die Rahlgasse und die Rahlstiege benannt.

Quellen

Literatur

  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Ulrich Thieme / Felix Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 27. Leipzig: Seemann 1933
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918, Band 7/2, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 1: Peter Haiko: Das Kunstwerk im Bild. Wiesbaden: Steiner 1969, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 8/1: Hans-Christoph Hoffmann / Walter Krause / Werner Kitlitschka : Das Wiener Opernhaus. Wiesbaden: Steiner 1972, Register
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 173 f., S. 200 (Anmerkung 3), S. 220
  • Niederösterreichische Landesausstellung Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs. Teil 2: 1880-1916. Glanz und Elend. Schloß Grafenegg, 19. Mai - 28. Oktober 1984. Wien: Amt der NÖ Landesregierung, Abt. III/2 - Kulturabt. 1987 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, N.F., 186,2), S. 529 ff.
  • Carl Freytag: Carl Rahl - 1812 bis 1865. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969. Band 30,1963, S. 152-157
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969. Band 34,1963, S. 229
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Herald.-Genealog. Ges. "Adler" 1975, S. 156 f.
  • Gerbert Frodl: Wiener Malerei der Biedermeierzeit. Rosenheim: Rosenheimer 1987 (Rosenheimer Raritäten), S. 256
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, Register
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1), Register
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2,1906, Register
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 37
  • Carl Freytag: Carl Rahl. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969 . Band 2, S. 152 ff., S. 229
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 325
  • August Georg Mayer: Erinnerungen an Carl Rahl. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte Wiens (von 1847 bis 1865). Wien: Lehmann & Wentzel 1882
  • Carl Rahl: Briefe. Mit e. Vorw. von Arthur Roessler. Wien [u.a.]: L. Heidrich 1922
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959, S. 210, S. 217
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 77

Weblinks