Dornbacher Hofwasserleitung
Die Dornbacher Hofwasserleitung wurde um das Jahr 1780 angelegt.
Sie nutzte Quellen an der östlichen Abdachung des Gallitzinbergs (Gegend der Bieglerhütte nächst der Andergasse), wobei sich das Wasser aus zwei Brunnstuben (Pichler- und Gallitzinbrunnstube) vereinigte. An der Kreuzung Andergasse-Heuberggasse befand sich ein öffentlicher Auslaufbrunnen, aus dem die Gemeinde Dornbach unentgeltlich Wasser bezog.
Das Wasser wurde durch die Andergasse, Dornbacher Straße, Hernalser Hauptstraße, Taubergasse zum Offizierstöchtererziehungsinstitut (Geblergasse / Kalvarienberggasse), dem auch der unentgeltliche Wasserbezug gestattet war, geleitet. Der weitere Leitungsverlauf führte über die Steinergasse, Hubergasse, Friedmanngasse unter dem Linienwall zum Wasserbehälter in der Josefstädter Kaserne, wo sich der Zusammenschluss mit der Ottakringer Hofwasserleitung vollzog, weiter zum Hofstallgebäude, wo sich auch ein Wasserbehälter befand. Ferner wurden das Alte Allgemeine Krankenhaus und das Garnisonsspital I versorgt.
Die Ergiebigkeit dieser Wasserleitung betrug ca. 120 m³ täglich.
1972 wurden von den Wasserwerken im Zuge gezielter Grabungen Rohrreste der Dornbacher Hofwasserleitung aufgefunden.
Literatur
- Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien ... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag 1990, S. 21 f. (genauer Rohrverlauf)
- Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Teil 2A (ungedruckte Dissertation Wien). Wien. 1999/2000, S. 205-210
- Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 36