Energieversorgung im Nachkriegswien
Im Zug des Kampfs um Wien brach Anfang April 1945 die Energieversorgung völlig zusammen. Strom und Gas standen der Zivilbevölkerung nicht mehr zur Verfügung. Brennmaterial musste unter Lebensgefahr in der umkämpften Stadt aufgetrieben werden. Während der Kämpfe kam es zu Plünderungen. Die Kohlenvorräte am Westbahnhof im Ausmaß von 60 Waggons waren davon vollständig betroffen.
Nach der Wiederherstellung einigermaßen geordneter Verhältnisse wurden Gas und Strom rationiert. Die rationierte Strommenge pro Tag und Haushalt betrug zwei Kilowattstunden. Im Dezember 1945 musste sie auf eine Kilowattstunde gesenkt werden. Besonders kritisch wurde die Energieversorgung in den Nachkriegswintern 1945/46 und im besonders kalten Winter 1946/47. Zwar stieg das Stromverbrauchsvolumen bis Mitte 1946 wieder auf den Vorkriegswert, ehe eine Kältewelle die Rationierung auf eine halbe Kilowattstunde zu Beginn 1947 erzwang.
Literatur:
- Karl Vocelka: Trümmerjahre. Wien 1945-1949, Wien/München: Jugend & Volk o.J.