Ferdinand Platzer
Ferdinand Platzer, * 25. März 1906, † 18. Dezember 1942 (Hinrichtung), Elektriker, Widerstandskämpfer.
Biografie
Ferdinand Platzer wurde am 25. März 1906 geboren und erlernte den Beruf eines Elektromonteurs. Er beteiligte sich an den Februarkämpfen 1934 und wurde wegen öffentlichen Aufruhrs angeklagt. Aufgrund einer Begnadigung durch den österreichischen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas wurde er jedoch nicht verurteilt. Am 22. Juni 1941 wurde er von der Gestapo in die Untersuchungshaftanstalt in der Landesgerichtsstraße zwecks "Schutzhaft" überstellt. Am 18. Dezember 1941 wurde er dem Volksgerichtshof überstellt. Platzer wurde am 18. Dezember 1942 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" hingerichtet.
Auf dem Fabriksgelände der Siemens-Schuckert-Werke, wo er arbeitete, wurde am 10. Februar 1950 ein von Leopold Metzenbauer gestaltetes Mahnmal für Platzer und zwei weitere von den Nationalsozialisten ermordete MitarbeiterInnen von Siemens-Schuckert, Leopoldine Padaurek und Franz Sebek, errichtet. Beim Abbruch der Fabrikshallen wurde auch das Mahnmal zerstört. Am 1. Dezember 2009 beschloss der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft, eine Verkehrsfläche Ferdinand-Platzer-Straße zu benennen. Außerdem erinnert eine Gedenktafel im Landesgerichtsgebäude I an Platzer. Am 13. März 2013 wurde im Robert-Uhlir-Hof eine Gedenktafel für Padaurek, Sebek und Platzer errichtet.
Literatur
- Ludwig: Gedenken an drei WiderstandskämpferInnen im Robert-Uhlir-Hof. In: Rathauskorrespondenz, 07.03.2013 [Stand 06.08.2024]
Heinz Arnberger / Herbert Exenberger / Claudia Kuretsidis-Haider: Gedenken und Mahnen in Wien. Wien: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 1998
- Forschungsstelle Nachkriegsjustiz: Weihestätte (ehemaliger Hinrichtungsraum) [Stand 09.07.2015]