Frank Fox

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Frank Fox
Daten zur Person

Frank Fox, * 25. Juli 1909 Bistritz (Mähren), † 27. November 1965 München, Komponist, Kapellmeister.

Biografie

Frank Fox wurde als Frank Fux beziehungsweise Fuchs in Bistritz am Hostein in Mähren geboren. Die musikalische Begabung wurde ihm schon in die Wiege gelegt, war sein Urahne doch Johann Joseph Fux, Hoforganist zu St. Stephan zur Zeit Karls VI. Frank Fox studierte Klavier und Kompositionslehre an der Hochschule für Musik (bei Joseph Marx, Franz Schmidt und Ferdinand Loewe). Als Kapellmeister machte er sich rasch im Jazz einen Namen. Fox gründete seine eigene Tanzkapelle und trat im Wiener Café am Graben oder dem Scala Theater auf. Fritz Grünbaum engagierte ihn 1927 für sein neues "Boulvard-Theater" in der Wiener Annagasse 3 und arbeitete mit ihm auch im Simplicissimus zusammen. Mit seinen Arrangements für Jazzorchester und auch Eigenkompositionen wie seiner "Russischen Jazzsymphonie", die in der Sacher-Bar vom "ersten Wiener Jazz-Orchester" aufgeführt wurde, erzielte Fox große Erfolg. Ab 1931 spielte er auch regelmäßig im Apollotheater und dem neu eröffneten Scala-Kino (Jazz-Bühnenschauen, circa 3.000 Vorstellungen an 500 Spieltagen). 1933 wurde er mit seiner "Jazz" Kapellmeister des Deutschen Volkstheaters. Mit dieser Kapelle nahm er auch zahlreich Platten bei Columbia auf, von denen er 1933 bereits mehr als eine halbe Million verkauft hatte. Ab 1934 ging er mit seiner Kapelle immer wieder auf Tournee und spielte in zahlreichen Städten wie beispielsweise Zürich, London, Amsterdam oder Karlsbad.

Bereits in der Stummfilmära untermalte Fox unter anderem Tanzszenen in Filmen des Regisseurs Max Neufeld. Zum vermutlich ersten Tonfilmsketch, "In der Theateragentur“ (1930, mit Karl Farkas), steuerte er die Musik bei. Im selben Jahr wurden auch drei seiner Arrangements unter seiner Leitung als Musik in Österreichs ersten Tonfilm in Spielfilmlänge, "Geld auf der Straße“ (unter anderem mit Hans Moser und Hedy Lamarr), verwendet. Damit begann seine Karriere als musikalischer Leiter von Filmproduktionen unter anderem bei der "Tobis-Sascha" (Film, bei denen er immer wieder auch als Arrangeur oder Komponist fungierte. Er war auch international als Filmmusiker (Berlin, Rom, Budapest, Finnland u.a.) gefragt.

Nach dem sogenannten "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich ging Fox nach Berlin, germanisierte seinen Namen und nannte sich Frank Fux. Er war Kapellmeister im Berliner Theater Metropol und Tonfilmkomponist unter anderem für die "Berlin-Film". Auch hier feierte er große Erfolge und war beliebt. 1944 stand er als Arrangeur in der sogenannten "Gottbegnadeten-Liste" der nationalsozialistischen Regimes.

Nach dem Krieg kehrte er nach Wien zurück und nannte sich wieder Fox. Ab Sommer 1945 leitete er das Metropol-Tanzorchester im Wiener Burggarten und trat im amerikanischen Club "Esquire" in Sievering auf. Er gründete das Frank-Fox-Foxtett (Fred Krippner, Klarinette/ Frank Fox, Klavier und Leitung/ Leo Eggenberger, Gitarre/ Erich Lederer, Bass/ Franz Cadek, Drums), nahm Schallplatten auf und spielte regelmäßig in der Radiosendung Rot-Weiß-Rot. Die Zusammenarbeit mit Karl Farkas führte er wieder weiter und begleitete dessen Auftritte mit dem Foxtett. Ab 1947 spielte er im Volkgarten. Gemeinsam mit Heinz Sandauer arbeitet er für den Rundfunk und im Kabarett Simpl und war auch weiterhin erfolgreich als Komponist von Operetten, Schlager, Wienerliedern und Unterhaltungsmusik sowie als Kapellmeister in Wiener Theatern, wie dem Volkstheater oder den Kammerspielen.

Kurze Zeit (1948–1949) stand er der Österreichischen Bühnen-Union vor, einem Unternehmen, das mit einem Skandal endete, da sich der Organisator als Betrüger entpuppte und der Verein bzw. sein Präsident auf Schulden sitzen blieb. 1950 übernahm Norbert Pawlicki die Rolle des Pianisten im Frank-Fox-Foxtett, nachdem Frank Fox unerwartet verreiste. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Fox in München, wo er auch starb und am Münchner Waldfriedhof bestattet wurde.

Werke (Auswahl)

  • Revuen: "Weltgeschichte gefällig" (1928) [Text: Fritz Grünbaum und Armin Friedmann], "Quer durch Wien" (1930) [Text: Karl Farkas und Ludwig Hirschfeld]
  • Operetten (Premiere im Metropol): Musik zum Einakterzyklus "Weh dem der liebt" (1928), "Broadway" (amerikanisches Zeitbild) (1946)
  • Schlager (gemeinsam mit Stephan Weiß: "Einmal war Wien eine Kaiserstadt" [Text: Fritz Löhner], "Geh nie mehr fort von mir" [Text: Aldo von Pinelli], "Amerika hat Rhythmus und Wien hat Melodie" [Text: Erich Meder])
  • Wienerlieder: "Wenn der Wiener Englisch redt" [Text: Rudi Kreitner], gemeinsam mit Fritz Rotter: "Wiener sein ist eine Ehre"
  • Potpourris: "Und das war verboten!"
  • Filmmusik: "Geld auf der Straße" (1930), "Wiener Zauberklänge" (1931), "Die vom 17er Haus" (1932), "Florentine" (1937), "Spiegel des Lebens" (1938), "Kora Terry" (1940), "Traummusik" (1940), "Stimme des Herzens" (1942), "Der weite Weg" (1946), "Hin und Her" (1947), "Liebling der Welt" (1948/49), "Auf der grünen Wiese" (1953)
  • Plattenaufnahmen für Columbia und Ariola

Quellen

Literatur


Frank Fox im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks