Franz Seifert
Franz Seifert, * 2. April 1866 Schönkirchen, † 19. Jänner 1951 Linz (Döblinger Friedhof), Bildhauer, Gattin Betty Wundbaldinger.
Biografie
Studierte an der Wiener Akademie bei Edmund Hellmer und Carl Kundmann und unterstützte (nach Rückkehr von Studienreisen) Hellmer bei seinen Arbeiten. Er bewarb sich bei Konkurrenzen (Schmidtdenkmal 1892, Bauernfeld-Grabdenkmal 1894, Gutenbergdenkmal 1898 und Strauß-Lanner-Denkmal 1901) und konnte je zwei erste und zweite Preise erringen. Die Ausführung des Bauernfeld-Grabdenkmals wurde ihm übertragen, ebenso jene des Strauß-Lanner-Denkmals (1905, gemeinsam mit Robert Oerley). Seifert schuf unter anderem das (nicht mehr bestehende) Urban-Loritz-Denkmal (1901), das Stampferdenkmal (1903), das Saardenkmal (1914), das Reumanndenkmal (1926), die Reumannbüste für das Republikdenkmal (1928), das Marcusdenkmal (1932), die Reliefbüste Franz von Hauers in der Geologischen Bundesanstalt, die Denkmäler für Eduard Suess (1928) und Auguste Fickert (1929), die bronzene Porträtbüste von Arthur Haberlandt (Österreichisches Museum für Volkskunde) sowie Grabdenkmäler (unter anderem Auguste Seidl, Zentralfriedhof, 1905; Franziska Seifen, Döblinger Friedhof, 1907). Unter den Arkade der Universität befinden sich die von ihm geschaffenen Denkmäler für Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin (1905), Johann Albrecht Schrauf (1907), Friedrich Hasenöhrl (1916), Guido Goldschmiedt (1923), Julius von Wiesner (1927) und Hans Molisch (1950); außerdem schuf er figuralen Sc[[hmuck beim Eingang des Zentralfriedhofs sowie eine Herz-Jesu-Statue für die Gedächtniskapelle der Kaiser-Jubiläums-Kirche.
1928 zog er sich ins Privatleben zurück, während des Zweiten Weltkriegs übersiedelte er nach Linz. Prof. (1916), Franz-Joseph-Orden, Orden der Eisernen Krone]], Große und Kleine Staatsmedaille, Goldener Lorbeer Künstlerhaus (1946).
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11: Seifert Franz, 2.4.1866
- Wienbibliothek im Rathaus: Splitternachlass Franz Seifert
- Wienbibliothek Digital: Franz Seifert
Literatur
- Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 487
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 348 f., S. 385, S. 387, S. 391, S. 397
- Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 94, S. 122, S. 187
- Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 1), S. 221
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, Register
Franz Seifert im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.