48° 9' 5.41" N, 16° 22' 44.11" E zur Karte im Wien Kulturgut
Die Per-Albin-Hansson-Siedlung im 10. Bezirk ist eine von der Gemeinde Wien angelegte Stadtrandsiedlung am Südhang des Laaerberges, die aus drei Teilen mit insgesamt 5.915 Wohnungen besteht.
Per-Albin-Hansson-Siedlung West
Beim ältesten Teil der Siedlung, heute als Per-Albin-Hansson-Siedlung West bezeichnet, handelt es sich um eine städtische Wohnhausanlage mit 1.095 Wohnungen, davon 662 in Einfamilienhäusern und 359 in Mehrfamilienhäusern sowie mit 46 Geschäftslokalen.
Lage und Bau
Die Per-Albin-Hansson-Siedlung West liegt westlich der Favoritenstraße und wurde 1947-1951 nach Plänen von Friedrich Pangratz, Franz Schuster, Stephan Simony und Eugen Wörle erbaut. Im Zusammenhang mit den Hilfslieferungen aus Schweden nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie nach dem schwedischen Ministerpräsidenten Per Albin Hansson benannt. (Auch diverse Gassennamen in der Siedlung haben mit Schweden zu tun.) Dieser erste Teil der Siedlung wurde am 5. August 1951 eröffnet (Grundsteinlegung am 23. August 1947), das "Volksheim" am 7. Mai 1955.
Gartenstadt mit Erweiterungen
Die Per-Albin-Hansson-Siedlung West (Versuch einer strukturierten Stadtrandsiedlung) erstreckt sich am Südhang des Laaer Bergs über 30 Hektar, von denen nur 2,7 Hektar verbaut sind. Es wurden Einfamilienhäuser in Form von Reihenhäusern und dreigeschoßige Wohnblocks im Sinne der damals geltenden Bestimmungen für den sozialen Wohnbau mit 60-70 Quadratmeter großen Wohnungen angelegt, dazu kamen ausgedehnte Grünanlagen und Kleingärten, soziale Infrastruktur, Betriebe und Ärzte. Unter bewusster Beschränkung der gestalterischen Mittel sind Ähnlichkeiten mit dem "Gartenstadtkonzept" der frühen 1920er Jahre erkennbar, wenngleich bei den Geschosswohnungen Anpassungen im Sinn des kommunalen Wohnbaus der Zwischenkriegszeit erfolgten und die Reihenhäuser keine völlige Vereinheitlichung erfuhren.[1] Die Gesamtbaukosten betrugen etwa 80 Millionen Schilling. Die Anlage ist der erste große Wohnhausbau Wiens in der Zweiten Republik. Ab 1991 erfolgte eine Generalsanierung.
Per-Albin-Hansson-Siedlung Nord
1969 bis 1971 wurde die Siedlung, ebenfalls westlich der Favoritenstraße, um den Bauteil Nord mit 532 Wohnungen erweitert. Dieser Bau war jedoch wesentlich weniger planerisch gestaltet und kann nicht im eigentlichen Sinn als Siedlung bezeichnet werden.
Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost
1970 bis 1974 entstand östlich der Favoritenstraße die Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost (PAHO), ein Großprojekt des Wiener Wohnungsbaues mit 4.288 Wohnungen. Architekten waren Carl Auböck und Wilhelm Kleyhons. Die Ostsiedlung trägt die Merkmale des seit den 1960er Jahren üblichen Baus von Großsiedlungen in Fertigteilbauweise, wie sie auch in anderen Großprojekten wie der Großfeldsiedlung Verwirklichung fand.[2]
Anbindung
Im September 2017 nimmt zwischen den Bauteilen West und Ost die hier Großteils unter der Favoritenstraße gebaute Verlängerung der U-Bahn-Linie U1 nach Oberlaa den Betrieb auf, die die Siedlung mit den Stationen Alaudagasse und Neuerlaa bedient.
Bilder
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Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 271 f.
- Die Per-Albin-Hansson-Siedlung in Wien. In: Buchreihe „der aufbau", Heft 9. ²1953)
- Volksschule der Stadt Wien „Per-Albin-Hansson-Schule". In: Buchreihe „der aufbau", Heft 4 (ohne Jahr)
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 271.
- ↑ Wikipedia: Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost.