Josefstädter Glacis (1)
Josefstädter Glacis (1).
Es erstreckte sich zwischen der stadtseitigen Vorstadtfront (heute Auersperg- und Lenaugasse [in den 1940er Jahren Verbauung bis zur Landesgerichtsstraße und zum Friedrich-Schmidt-Platz]), der heutigen Ringstraße, begrenzt von der heutigen Universitätsstraße und dem Schmerlingplatz. Es bestand überwiegend aus einer teilweise von Wegen durchzogenen Gras- und Sandlandschaft und wurde, da es 1783-1870 militärisch genutzt wurde (Josefstädter Exerzier- und Paradeplatz), von der Ringstraßenzonenplanung ausgenommen. Die starke Behinderung für die zivile Fußgeher- und Wagenpassage zwischen der Josefstadt und der Stadt wurde von Zeitgenossen des öfteren angeprangert, insbesonders auch deshalb, weil das Areal bei trockenem Wetter durch die enorme Staubentwicklung belästigte, bei Regen zu einer kaum passierbaren Schlammwüste wurde und nachts wegen der mangelnden Beleuchtung ein hohes Sicherheitsrisiko darstellte; es durfte von Stellwagen nicht überquert werden (sodass den Josefstädterinnen und Josefstädtern nach der Schließung des Burgtors für den öffentlich-privaten Wagenverkehr nur die Fahrt durch das Schottentor verblieb).
Bürgermeister Cajetan Felder (1868-1878), der persönlich betroffen war (er wohnte in der Josefstadt [und wurde von diesem Bezirk auch in den Gemeinderat gewählt], hatte seine Rechtsanwaltskanzlei jedoch in der Stadt) bemühte sich daher von Anfang an, bei Franz Joseph I. eine Auflassung des Exerzier- und Paradeplatzes zu erreichen, der vom Kaiser schließlich aufgrund der durch Felder vorgelegten Verbauungsvorschläge entgegen den Vorstellungen der Militärs freigegeben wurde; so konnten auf dem Terrain neben dem Rathaus (das zuvor gegenüber dem Stadtpark [ Communalloch ] seinen Standort erhalten hatte) auch das Reichsratsgebäude (Parlament) und die (neue) Universität sowie die Arkadenhäuser errichtet werden. Der Fahrweg "Am Josefstädter Glacis" verlief entlang der heutigen Häuser 8., Friedrich-Schmidt-Platz 3-7.