Auerspergstraße
48° 12' 28.14" N, 16° 21' 18.98" E zur Karte im Wien Kulturgut
Auerspergstraße (1., 8.), benannt (1862) nach dem Palais Auersperg beziehungsweise der Familie Auersperg; vorher Am Glacis beziehungsweise Am Paradeplatz.
Die Straße ist Teil der inoffiziellen Zweierlinie, deren Name aus der Zeit stammt, als hier die Straßenbahnlinien E2, G2 und H2 verkehrten. Die Straßenbahngleise wurden 1901 gebaut und 1966 in einen unter der Straße liegenden Tunnel verlegt. Die 1907 festgelegten Liniensignale wurden hier bis 1980 verwendet, als die "Ustraba" durch die U-Bahn-Linie U2 ersetzt wurde.
Am nördlichen Ende, Ecke Stadiongasse und Josefstädter Straße, weist die Straße eine größere Breite auf. Geradeaus führt von dort nach Norden die Lenaugasse, in spitzem Winkel dazu die Landesgerichtsstraße. Zwischen diesen beiden steht in der Sichtachse der Auerspergstraße das Haus, in dem mit der Adresse Josefstädter Straße 2 das Café Eiles zu finden ist.
Als 1968 der "Prager Frühling" am 21. August durch dort einmarschierende Truppen des Warschauer Paktes beendet wurde, trafen aus der Tschechoslowakei tausende Flüchtlinge in Wien ein. Sie wurden an der Auerspergstraße in vorübergehend unbenützten Geschäftslokalen bei der Doblhoffgasse betreut.
Gebäude
- Nummer 1: Auerspergpalais.
- Nummer 3 (Trautsongasse 2): "Zur goldenen Birne" (Wohnhaus Beethovens 1819/1820), Gedenktafel für den Bildhauer Josef Thorak.
- Nummer 5: "Zum roten Apfel".
- Nummer 7: "Zur kleinen Mariahilf", auch "Bildhauerhaus" genannt (Besitzer 1722-1736 Bildhauer Friedrich Wilhelm Stiehle).
- Nummer 9: "Zum Auge Gottes" (1907 Sanatorium Luithlen).
- Nummer 11: "Zur Stadt Belgrad" (im ersten Stock Josefsstatue) mit bekanntem Gasthaus (Gastwirt Josef Klampfl). Rottenhof.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: ungerade Orientierungsnummern (ONr.): Pfarre Josefstadt; gerade ONr.: Pfarre Schotten
- ab 1880: ungerade ONr.: Pfarre Josefstadt; gerade ONr.: Pfarre Votivkirche
Quellen
Literatur
- Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 9 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 119 ff.