Stadiongasse
48° 12' 32.95" N, 16° 21' 23.27" E zur Karte im Wien Kulturgut
Stadiongasse (1), benannt (1873) nach dem Politiker Johann Philipp Karl Stadion von Warthausen.
Die in Ost-West-Richtung verlaufende Gasse entstand nach dem 1858 begonnenen Abriss der Stadtmauer als Verbindung von der neuen Ringstraße zur Josefstädter Straße, die an der späteren Zweierlinie beginnt und ebenfalls in Ost-West-Richtung verläuft.
Die rechte Seitenfront des Parlamentsgebäudes wird vermutlich oft als Beginn der Stadiongasse angesehen, trägt aber offiziell die Adresse Rathausplatz. So umfasst die Stadiongasse formal nur die drei Häuserblöcke von der hinter dem Parlamentsgebäude verlaufenden Reichsratsstraße bis zur Landesgerichtsstraße als Teil der Zweierlinie. Parallel zur Reichsratsstraße sind die Bartensteingasse und die Rathausstraße die einzigen Querstraßen zur Stadiongasse.
Die Stadiongasse wird auf volle Länge von der Straßenbahnlinie 2 (früher J) befahren, die an der rechten vorderen Ecke des Parlamentsgebäudes von der Ringstraße abzweigt.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1874: Pfarre Schotten
- ab 1880: Pfarre Votivkirche
Gebäude
- Nummer 6-8, 10: Otto-Wagner-Häuser (Otto Wagner), errichtet 1882-1883. Hier hatte von 1957 bis 1973 der Fremdenverkehrsverband für Wien, die offizielle Tourismusdienststelle der Stadtverwaltung, ihren Sitz.
- Nummer 10: Apotheke Zum Rathaus (seit 1884/1885).
- Nummer 11: Städtisches Amtsgebäude. Hier befand sich 1954 bis 1973 das Stadionkino, eines der größten Wiens. Zuvor stand hier seit 1880 eine städtische Markthalle.
Weblinks
Quellen
Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Stadiongasse
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929