Unterpflaster-Straßenbahn

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Probefahrt einer Straßenbahn bei der Einfahrt in die Ustrab-Strecke Richtung Station Mariahilfer Straße (12.8.1966)
Daten zum Eintrag
Datum vonDatum (oder Jahr) von 8. Oktober 1966
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Stadtplanung, Straßenbahn, Öffentliche Verkehrsmittel, 1945 bis heute
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BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Probefahrt einer Straßenbahn bei der Einfahrt in die Ustrab-Strecke Richtung Station Mariahilfer Straße (12.8.1966)

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Aufgrund der starken Zunahme des Autoverkehrs in Wien in den 1950er Jahren und weil der Bau einer "echten" U-Bahn für die damalige Zeit zu kostspielig war, entschloss sich die Wiener Stadtregierung, einzelne Straßenbahnstrecken unter die Erde zu verlegen. Am 7. Mai 1959 wurde mit der Unterführung unterhalb des Südtiroler Platzes das erste Bauwerk einer Unterpflaster-Straßenbahn (abgekürzt oft Ustrab oder Ustraba) in Wien eröffnet.

Ustrab unter der Zweierlinie

Bau der Unterpflaster-Straßenbahn im Bereich Museumsplatz/Mariahilfer Straße (20.7.1964)

1963 wurde der Bau eines Straßenbahntunnels unter der Zweierlinie zwischen Secession und Landesgerichtsstraße nördlich des Friedrich-Schmidt-Platzes in Angriff genommen. Die Ustrab-Strecke mit einer Länge von 1,8 Kilometern und den Stationen Mariahilfer Straße, Burggasse, Lerchenfelder Straße und Friedrich-Schmidt-Platz wurde am 8. Oktober 1966 dem Verkehr übergeben. Auf der Ustrab-Strecke unter der Zweierlinie verkehrten die Straßenbahnlinien E2 (zwischen Herbeckstraße und Praterstern), G2 (zwischen Hoher Warte und Radetzkystraße) und H2 (zwischen Station Hernals und Prater Hauptallee).

Probefahrt einer Straßenbahn nahe der Secession bei der Einfahrt in die Ustrab-Strecke Richtung Station Mariahilfer Straße (12.8.1966)
Gelenktriebwagen auf einer Probefahrt in der Haltestelle Mariahilfer Straße der Ustrab (12.8.1966)

Am 26. Jänner 1968 fasste der Wiener Gemeinderat den Beschluss zum Bau eines umfangreichen Wiener U-Bahn-Netzes, wobei die Ustrab unter der Zweierlinie für den U-Bahn-Betrieb umgerüstet werden sollte. Zu diesem Zweck wurden an beiden Enden des Ustrab-Tunnels neue U-Bahn-Tunnel angebaut, wodurch die neuen Stationen Karlsplatz, Schottentor und Schottenring entstanden und die Gesamtlänge des Tunnels auf 3,5 Kilometer verlängert wurde. Aufgrund der umfassenden Vorarbeiten musste der Straßenbahnverkehr auf der Ustrab-Strecke nur im Juli und August 1980 eingestellt werden, bevor am 30. August 1980 die neue U-Bahn-Linie U2 in Betrieb genommen werden konnte. Die alten Ustrab-Stationen wurden teilweise umbenannt: Die Station Mariahilfer Straße hieß von 1991 bis 2000 Babenbergerstraße und trägt seit 2000 den Namen MuseumsQuartier, die Stationen Burggasse und Friedrich-Schmidt-Platz wurden in Volkstheater bzw. Rathaus umbenannt. Die Station Lerchenfelder Straße wurde im Rahmen der Verlängerung der Bahnsteige der U2 wegen ihres kurzen Abstandes zur Station Volkstheater am 27. September 2003 aufgelassen.

Gürtel-Ustrab

Matzleindorferplatz USTRABA (1968)

Mitte der 1960er Jahre begannen die Bauarbeiten zur Verlängerung des Straßenbahntunnels unter dem Südtiroler Platz Richtung Westen, wobei auch eine 800 Meter lange Abzweigung unter der Wiedner Hauptstraße gebaut wurde. Die Gürtel-Ustrab mit einer Gesamtlänge von 3,4 Kilometern wurde am 11. Jänner 1969 eröffnet. Im Zuge des Baus der Station Matzleinsdorfer Platz wurde die erste öffentliche Rolltreppe Wiens in Betrieb genommen. Die neue Ustrab-Strecke hatte bzw. hat unter dem Gürtel die Stationen Eichenstraße, Matzleinsdorfer Platz, Kliebergasse, Blechturmgasse und Südtiroler Platz (heute: Hauptbahnhof), auf der Abzweigung unter der Wiedner Hauptstraße befindet sich die Station Laurenzgasse. Befahren wird der Tunnel der Gürtel-Ustrab von den Straßenbahnlinien 1 (bis 25. Oktober 2008: Linie 65), 6, 18 und 62 sowie von den Zügen der Lokalbahn Wien-Baden.

Das "Jonas-Reindl"

Das im Volksmund "Jonas-Reindl" genannte Verkehrsbauwerk am Schottentor war ursprünglich als Ausgangspunkt für die Innere Stadt durchquerende unterirdische Straßenbahnstrecken gedacht. 1980 wurde das "Jonas-Reindl" mit der neu gebauten U-Bahn-Station Schottentor verbunden, es ist heute Endstation der Straßenbahnlinien 37, 38, 40, 41 und 42 (unterirdisch) sowie 43 und 44 (oberirdisch).