Karmeliten

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Institution
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1210 JL
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  26598
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Mittelalter, Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert, Erzdiözese Wien, Katholische Kirche, Kapelle, Sakralbau, Katholiken
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.06.2024 durch WIEN1.lanm08uns
  • 10., Stefan-Fadinger-Platz 2

Frühere Adressierung
  • Orden der Brüder Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel (1210 JL)

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48° 9' 56.87" N, 16° 21' 27.68" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Karmeliten (eigentlich Orden der Brüder Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel; Karmeliterorden), katholischer Männerorden. Auf dem Berg Karmel in Palästina, auf dem der Prophet Elias gewirkt haben soll, entstand um 500 nach Christus eine Einsiedelei, die um 1155 vom heiligen Berthold von Limoges zu einem Kloster ausgebaut wurde. Die um 1210 entstandene Regel wurde am 30. Jänner 1226 von Papst Honorius III. bestätigt (nachdem er bereits 1216 den Dominikaner- und 1223 endgültig den Franziskanerorden bestätigt hatte). 1253 erhielten die Karmeliter den Status eines Bettelordens. Ordensziel ist die Verehrung der Gottesmutter; die Karmeliter leben in Armut und Askese. Da die Regel allmählich gemildert wurde, entstand auf Betreiben der heiligen Therese von Avila (1515-1582) 1580 ein strengerer Zweig des Ordens, die „unbeschuhten" Karmeliter, die 1600 endgültig vom älteren Zweig, den „beschuhten" Karmeliter, getrennt wurden; dies galt auch für die Frauenklöster (Karmelitinnen).

Beschuhte Karmeliter: Sie wurden 1360 in der Vorstadt vor dem Werdertor (Gegend des heutigen Rudolfsplatzes [ 1] ) ansässig; da dieses Kloster bereits 1361 abbrannte, übersiedelten die Karmeliter (zunächst provisorisch) in das herzogliche Münzhaus Am Hof, das ihnen jedoch 1386 mit einer Reihe angrenzender Häuser geschenkt wurde. Das auf dem Areal bis 1418 entstandene Kloster samt Kirche (Kirche, 1., Am Hof 1-2 [alt 17], Bognergasse 4-6, Seitzergasse 1-3, Schulhof 1) wurde nach der Auflösung des Konvents (1554) den Jesuiten übergeben. 1662-1797 besaßen die Karmeliter das Kloster St. Josef auf der Laimgrube (6., Mariahilfer Straße 27); seit 1916 wirkt dieser Ordenszweig im Kloster Unserer Lieben Frau (Karmeliterkirche, 10., Stefan-Fadinger-Platz 2).

Unbeschuhte Karmeliter: Das erste Wiener Kloster der Unbeschuhten Karmeliter bestand 1622-1782 in der Leopoldstadt (Karmeliterkirche, 2., Karmeliterplatz); seit 1898 besitzt dieser Ordenszweig das Kloster „Zur heiligen Familie" (19., Silbergasse 35).

Karmelitinnen: Von ihnen wurde nur der unbeschuhte Zweig in Wien ansässig. Das erste Kloster St. Josef (nach einem Hausschild Siebenbüchnerinnenkloster genannt) befand sich 1629-1782 auf dem Areal 1., Vorlaufstraße-Marc-Aurel-Straße. 1879-1977 bestand ein Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen in Penzing (14., Linzer Straße 216); es wurde 1977 ins vormalige Faniteum (Karmel St. Josef, 13., Hanschweg 1) verlegt.

Von Klöstern der Unbeschuhten Karmeliter außerhalb Wiens ist vor allem jenes in Mayerling (Gemeinde Alland, Bezirk Baden, Niederösterreich), erbaut 1889 anstelle des kaiserlichen Jagdschlosses, in dem Kronprinz Rudolf mit Mary Vetsera am 30. Jänner 1889 Selbstmord verübt hatte, bekannt geworden.

Siehe auch:

Literatur

  • Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche. Paderborn: F. Schöningh 1934, S. 54 ff.
  • Karmel St. Josef (Hg.): Karmel in Wien 1629-1879-1977. 1979
  • Roswitha Rosa Reischl: Geschichte der Kongregation der Marienschwestern vom Karmel. Diss. Univ. Wien. Wien 1961
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 258

Weblinks