Hietzinger Kirche

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Pfarrkirche Maria Hietzing in 13., Am Platz um 1910
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1414
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Pfarrkirche "Maria Geburt", Maria Hietzing
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Hietzing
Einlagezahl
Architekt Jakob Vivian
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  15340
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kirchen, Sakralbau, Erzdiözese Wien, Katholische Kirche (Bauwerk), Hietzing (Pfarre), Katholiken
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.08.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes 13., Am Platz - Pfarrkirche Maria Hietzing.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Pfarrkirche Maria Hietzing in 13., Am Platz um 1910
  • 13., Am Platz 1

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48° 11' 8.24" N, 16° 18' 7.94" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Hietzinger Kirche (13., Am Platz 1); Pfarrkirche "Maria Geburt"), katholische Kirche. Maria Hietzing ist der offizielle Name der Wallfahrtskirche Maria Geburt.

Als Wallfahrtskirche und Lieblingskirche Maria Theresias bekannt, entstand sie aus einer vom Deutschen Ritterorden 1253 dem Stift Klosterneuburg überlassenen Kapelle. Die zwischen 1414 und 1419 neu erbaute, zu Maria Geburt geweihte gotische Kapelle wurde 1484 und 1605 durch die Ungarn, 1529 durch die Osmanen zerstört, 1539 notdürftig aufgebaut, von 1587 bis 1593 von Jakob Vivian wiederhergestellt und 1660 barock umgebaut.

1683 neuerlich durch die Osmanen zerstört, wurde die Hietzinger Kirche 1685 neu aufgebaut und 1690 durch die Leopoldskapelle erweitert. Die Kirche zog wegen des besonders verehrten Gnadenbilds Mariens viele Wallfahrer an. An dieses Gnadenbild knüpft sich die Legende der 1529 von den Osmanen an einen Baum gebundenen Männer, die durch Maria, die sie angerufen hatten (die Gnadenstatue war im Baum versteckt worden), gerettet wurden (von dem ihr zugeschriebenen Anspruch "hüats enk" wollte man lange Zeit den Namen Hietzing ableiten, der sich jedoch tatsächlich auf Herzog Heinrich Hezo bezieht).

1688 wurden die Deckengemälde ausgeführt. 1698 wurde der von Matthias Steinl gestaltete Hochaltar errichtet, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts durch die Einbeziehung einer plastischen Darstellung der Ortslegende eine charakteristische Änderung erfuhr und 1751 das bekannte Gnadenbild erhielt. 1733 wurden die früher gegen den Kirchenplatz offene Kapelle des heiligen Johannes Nepomuk und das kaiserliche Oratorium errichtet.

Maria Theresia besuchte während ihrer Aufenthalte im Schloss Schönbrunn täglich das Gotteshaus, das, dank großzügiger Geschenke ausgeschmückt, 1786 zur Pfarre erhoben wurde. Die Schatzkammer der Kirche musste 1793/1794 und 1809 den wertvollsten Teil an das Münzhaus als Kriegsdarlehen abgeben. Auf dem Weg von Schönbrunn nach Hietzing befanden sich in der Abschlussmauer gegen den Wienfluss kleine kapellenartige Nischen mit Gemälden, den Leidensweg Christi darstellend, zu deren Erhaltung Clement von Radolt 1667 eine eigene Stiftung eingerichtet hatte. Als die Mauer beseitigt wurde, kamen die Bilder auf Befehl Maria Theresias in die Hietzinger Kirche, wo sie seither an den Seitenwänden angebracht sind.

In der Kirche wurden seinerzeit Kirchenlieder, die Moritz Graf Dietrichstein, der ehemalige Musikgraf und Burgtheaterdirektor, komponiert hatte, aufgeführt. In der Mitte der 1840er Jahre las hier täglich der berühmte Kampfgefährte Andreas Hofers, P. Joachim Haspinger, die heilige Messe.

Erweiterung, Fassade und Bau des Turms nach Plänen Carl Roesners fielen in die Jahre 1860 bis 1864. Die Kirche wurde im Inneren 1953 restauriert und erhielt 1955 auch neue Fenster. Ein alter Bildstock aus dem 16. Jahrhundert, der einst auf dem Weg nach St. Veit stand, wurde 1860 abgebrochen, später an der nördlichen Kirchenwand aufgestellt und kam 1919 hinter die Kirche. Auf dem Platz vor der Kirche steht die Immaculatasäule (Mariensäule).

Siehe auch

Quellen

Weblinks

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 259
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 3 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], S. 265
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 265 f.
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1925, S. 317 ff.
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Hietzing. Ein Bezirk im Grünen. Wien: Kurt Mohl 1977, S. 141 f.
  • Alois Maculan: Pfarrkirche zu Maria Geburt in Hietzing. Wien [o.J.]
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 195 ff.
  • Wolfgang Pauker: Regesten zur Geschichte der Pfarre Hietzing. Wien: F. Doll 1898
  • Wolfgang Pauker: Die Pfarrkirche von Hietzing. Wien: Bayer & Co. 1899
  • Wolfgang Pauker: Beiträge zur Orts- und Pfarrgeschichte von Hietzing. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 2 (1929), S. 83-95
  • Floridus Röhrig: Die Kapelle von Hietzing - ein kirchliches Streitobjekt. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 34 (1978), S. 122 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 160
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 61 ff.