Montléart

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Montléart, französische Adelsfamilie, die Anfang des 19. Jahrhunderts in Wien sesshaft wurde.

Jules Max Thibault Graf Montléart (1787-1865) heiratete 1811 Maria Christine Prinzessin von Sachsen-Kurland († 1852), die Witwe von Herzog Karl Albert von Savoyen-Carignan, wurde 1822 in den Fürstenstand erhoben und kaufte 1824 das Schloss auf dem Gallitzinberg (16., Savoyenstraße 2; Schloss Wilhelminenberg), das er umgestalten ließ (Schließung des offenen Pavillons, 1838 Anbau von zwei Seitentrakten).

Nach dem Tod seiner Gattin (1852) heiratete der Fürst noch zweimal; er starb am 19. Oktober 1865. Sein Sohn aus erster Ehe, Moritz (* 25. November 1812 Avignon, Frankreich), diente in der österreichischen Armee, betrieb 1850-1855 eine Zwirnfabrik in Liesing und heiratete 1855 Wilhelmine Fitzgerald (* 23. März 1820 Dublin, Irland, † 25. März 1895 Wien), der er 1866 das Schloss auf dem Gallitzinberg, das er im Zuge eines Erbschaftsstreits an sich bringen konnte, schenkte; es erhielt nun inoffiziell den Namen "Wilhelminenberg". Hier führten Moritz (der an einem Nervenleiden litt) und Wilhelmine (die ab 1879 durch eine Wirbelsäulenverletzung behindert war) ein zurückgezogenes Leben. Wegen eines Gehwegs, der vom Predigtstuhl quer durch den Schlosspark nach Döbling führte (heute Savoyenstraße) und den der Fürst für die Öffentlichkeit sperren wollte, wurde 1859-1887 mit den Gemeinden Ottakring und Dornbach (die schließlich, die Freigabe erwirkten) prozessiert. Rechtsberater der Familie Montléart war durch Jahrzehnte der Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Cajetan Felder, der in seinen Memoiren viele Einzelheiten über die Montléarts festhielt.

Es gab auch eine Schlosswasserleitung (Montleartsche Wasserleitung). Nach dem Tod von Moritz (16. März 1887) ließ seine Witwe noch im selben Jahr nahe dem Schloss an der Savoyenstraße ein neugotisches Mausoleum errichten, in welchem er bestattet wurde. Sie widmete 1888 der Gemeinde Ottakring 300.000 Kronen zur Errichtung eines Krankenhauses (Wilhelminenspital); nach ihrem Tod (26. März 1895) wurde sie am 2. April ebenfalls im Mausoleum bestattet. Schloss und Park gingen 1895 an Erzherzog Ferdinand Rainer über, der umfassende Neubauten durchführte.

Literatur

  • Albert Elmar: Das Fürstengeschlecht der Montleart. In: Wiener Geschichtsblätter 37 (1982), S. 224 ff.
  • Cajetan Felder: Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters, hg. von Felix Czeike. Wien [u.a.]: Forum Verlag ²1984, Register
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 6. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1975, S. 363