Schlaraffia Vindobona
48° 13' 31.73" N, 16° 20' 47.12" E zur Karte im Wien Kulturgut
Schlaraffia Vindobona. Das Reych Vindobona wurde am 2. Dezember 1880 von Burgschauspieler Konrad Adolf Hallenstein, genannt "Höllenstein das Tausendgüldenkraut", gegründet. Mehr als 40 % der Mitglieder waren Schauspieler und Sänger. Nach dem Ringtheaterbrand (1881) wurde beschlossen, eine Matinee zur Linderung des Elends zu veranstalten, wodurch die Schlaraffia Vindobona (abgesehen vom beträchtlichen materiellen Erfolg) bekannt wurde. Die Schlaraffia Vindobona war und ist das größte Reych auf der ganzen Welt und zählte um 1930 rund 600 Mitglieder. Bereits 1923 wurde ein eigenes Haus (18, Währinger Straße 85) erworben, das Wirtshaus "Zum wilden Mann", in dem seither (ausgenommen 1938-1947) die Zusammenkünfte stattfinden. Mit Erlass vom 3. April 1939 wurde der Geselligkeitsverein Schlaraffia Vindobona aufgelöst; Vermögen, Inventar und Archiv wurden von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Am 10. Jänner 1946 erfolgte nach neuerlicher Konstitutierung die Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit, im Oktober 1947 konnte das alte Haus wieder bezogen werden; 1955 wurde das 75. Stiftungsfest, zu dem zahlreiche Teilnehmer aus Europa und Übersee anreisten, zur Manifestation der Wiedergeburt; das 100. Stiftungsfest (1980) wurde in den Sophiensälen begangen. 1994 organisierte die Schlaraffia Vindobona (als "Tochterreych der Allmutter Praga") im Austria Center in vorbildlicher Weise das Welttreffen der Schlaraffen in Wien. Sie ist als Hüterin und Bewahrerin schlaraffischer Kultur für die Zukunft gerüstet.
Bedeutende Mitglieder
- Franz Drdla (Sarasate)
- Richard Eybner (Riacherl)
- Ludwig Ganghofer (Blondel)
- Alexander Girardi (Xanderl)
- Fritz Grünbaum (Anderschneid)
- Alfred Grünfeld (Orpheus)
- Paul Hörbiger (Ziehar)
- Eduard Kremser (Senf)
- Franz Lehár (Tonreich)
- Friedrich Mitterwurzer (Lirum)
- Erik Schmedes (Danebrog)
- Oscar Straus (Contrapunkt)
- Louis Treumann (Waldschratt)
und andere