Sechsschimmelgasse
48° 13' 32.61" N, 16° 21' 6.32" E zur Karte im Wien Kulturgut
Sechsschimmelgasse (9., Himmelpfortgrund), benannt (erstmalig erwähnt 1808) nach dem Hausschild "Zu den sechs Schimmeln" (9, Sechsschimmelgasse 10).
Die Sechsschimmelgasse verlief so steil, dass beladene Pferdewagen sie nur schwer bewältigen konnten; nach einer Sage soll die Sechsschimmelgasse ihren Namen erhalten haben, weil ein Hausbesitzer am Fuß des Bergs einst seine sechs Schimmel als Vorspann zur Verfügung gestellt hatte. Die Gasse taucht erstmals 1678 unter der Bezeichnung "in der Leiten untern dorff" (womit Währing gemeint war) auf, später (1779) als Waschstadel-Gasse (nach dem 1761 erstmalig erwähnten Haus "Bey der Waschstatt" [9, Sechsschimmelgasse 1, Nußdorfer Straße 21]). 1894 mit der gleichnamigen Gasse in Währing (zwischen Lustkandlgasse und Gürtel) vereinigt, gehört die Sechsschimmelgasse seit 1905 ausschließlich zum 9. Bezirk.
Der untere Teil hieß 1778 Weintraubengasse (nach dem Hausschild "Zur blauen Weintraube" [9, Nußdorfer Straße 23]).
Gebäude
- Nummer 3: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 4: Hier wuchs Peter Alexander auf.
- Nummer 6 (alt): Sterbehaus von Johann Albrecht Schrauf.
- Nummern 6-8: Eine Glasätzung über dem Haustor und ein Sgraffito links daneben stellen jeweils sechs Schimmel dar. Sechsschimmelberg
- Nummer 16: Union Kino.
- Nummer 19: Leon-Askin-Hof, städtische Wohnhausanlage.
Die Zählrichtung der Häusernummerierung in der Sechsschimmelgasse wurde 1895 umgedreht.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
(IX. - 1894 mit Sechsschimmelgasse in Währing vereinigt: Ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-25 und gerade ONr. 2-24 IX, sonst XVIII.)
- ab 1863: Pfarre Lichtental
- ab 1894: in IX: Pfarre Lichtental; in XVIII: Pfarre Währing
- ab 1900: Pfarre Lichtental
Sechsschimmelgasse in Währing:
- ab 1888: Pfarre Währing
1894 (ONr. 1, 2 und 4) mit Sechsschimmelgasse (IX) vereinigt.
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 428 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 313
- Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 45 f.
- Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 66