Tiergarten-Hofwasserleitung
Die private Tiergarten-Hofwasserleitung wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet, als man für die erweiterten Gartenanlagen des Schlosses Schönbrunn einen immensen Wasserbedarf hatte.
Von zwei Teichen im Lainzer Tiergarten, in denen Niederschlagswasser gesammelt wurde, führten zwei Gussrohrleitungen zum vorderen Glorietteteich in Schönbrunn und von diesem weiter zu verschiedenen Bassins, Springbrunnen und Hydranten im Schlossareal.
Koblizek und Süssenbek schreiben Folgendes. Um 1816 verlief diese Wasserleitung über die Herrschaften Mauer und Hetzendorf, über die Speisinger-Wiese und Ackergründe in das Dorf Speising. Diese auch der Meidlinger Hofküchenwasserleitung zuführende Quelle entsprang nahe der Spinnerin am Kreuz auf dem Grund der Herrschaft Hundsturm. Der Leitungsverlauf führte unter der Grünbergstraße bei der Schönbrunner Gartenmauer und unter der Tiergartenmauer über das Haus 43 in Speising durch den Fasangarten zur Gloriette. Ein Teil des Wassers stammte aus der Katzengrubenquelle. Durch diese Wasserleitung wurden auch die Malfattivilla am Küniglberg sowie der Garten des Franz Joseph Saurau sowie in Schönnbrunn der Fasangarten, die Menagerie und der Holländergarten mit Wasser versorgt.
Siehe auch:
- Lainzer Wasserleitung
- Meidlinger Hofküchenwasserleitung
- Grünberg-Hofwasserleitung
- Schöner Brunnen (13, Schönbrunn)
- Brunnen (13, Schönbrunner Schlosspark)
Literatur
- Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien ... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag 1990, S. 26
- Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Teil 2A (ungedruckte Dissertation Wien). Wien. 1999/2000, S. 182f
- Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, "Wasser in jedwedes Bürgers Haus". Die Trinkwasserversorgung Wiens. Wien: MEMO 2003, S, 41