Synagoge des Verbandes der Türkischen Israeliten Sephardim 2, Zirkusgasse 22

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Schnitt der Synagoge 2, Zirkusgasse 22 aus dem Jahr 1885
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Synagoge
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1887
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl 238
Architekt Hugo von Wiedenfeld
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  22567
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.02.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BildnameName des Bildes Synagoge (2, Zirkusgasse 22).jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Schnitt der Synagoge 2, Zirkusgasse 22 aus dem Jahr 1885
  • 2., Zirkusgasse 22
  • Nr.: 491 (Bezirk: Leopoldstadt (Vorstadt), 1821, bis: 1862)

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48° 12' 56.69" N, 16° 23' 1.94" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Synagoge in Wien 2., Zirkusgasse 22 der türkisch-jüdischen Gemeinde war von 1887 bis 1938 das Zentrum der sephardischen Jüdinnen und Juden Wiens. Die Präsenz spanischer Juden in Wien, die sich als Nachkommen der 1492 vertriebenen Juden aus Spanien zunächst im Ottomanischen Reich ansiedelten, lässt sich seit Anfang des 17. Jahrhunderts nachweisen. Sie betrieben seit dem Frieden von Passarowitz (1718) in Wien regen Handel. Nach dem Friedens- und Handelsvertrag von Belgrad 1739 siedelten sich verstärkt türkisch-jüdische Kaufleute in Wien an.[1] Die türkisch-jüdische Gemeinde in Wien wurde 1736 von dem aus Portugal stammenden sephardischen Juden Diego d' Aguilar gegründet.[2] Sie stand unter dem Schutz des Ottomanischen Reiches und ihre Mitglieder blieben türkische Untertanen. Das älteste Dokument des Bestandes einer türkisch-jüdischen Gemeinde in Wien ist mit dem Jahr 1778 datiert. Dieses Dokument mit der Bezeichnung "Puncte" stellt die „erste offiziell genehmigte Gemeindeverfassung einer jüdischen Ortsgemeinde in Österreich“ dar. Das Originaldokument verbrannte während des Novemberpogroms, eine Abschrift befindet sich im Niederösterreichischen Landesarchiv.[3] Im Jahr 1737 gründete die sephardische Gemeinde ein eigenes Bethaus. Nachdem auch die folgenden Bethäuser in 2, Obere Donaustraße und Taborstraße zu klein geworden waren, erwarb die Gemeinde 1860 ein Grundstück in 2, Zirkusgasse 22 (damals noch Große Fuhrmanngasse). Die dort errichtete Synagoge musste wegen Baumängel 1885 abgetragen werden. Die neue Synagoge wurde von 1885 bis 1887 nach Plänen von Hugo von Wiedenfeld errichtet. Die feierliche Einweihung fand am 18. September 1887 statt.[4] Während des Novemberpogroms am 10. November 1938 wurde die Synagoge zerstört.

Rekonstruierte Innenansicht des Türkischen Tempels
Rekonstruierte Außenansicht des Türkischen Tempels

Der Synagoge der türkischen-jüdischen Gemeinde waren folgende Vereine angeschlossen:

Vereinsgeschichte des Verbandes der Türkischen Israeliten (Sephardim) zu Wien

Diese ist in Zusammenhang mit den starken Autonomiebestrebungen und der Rechtsstellung der türkisch-jüdischen Gemeinde innerhalb der Israelitischen Kultusgemeinde Wien zu betrachten. Das Israelitengesetz von 1890 legte die Eingliederung der türkisch-jüdischen Gemeinde in die Israelitische Kultusgemeinde fest. Aufgrund des Widerstandes der sephardischen Juden wurde nach jahrelangen Verhandlungen ein "Regulativ" von 1909 erlassen. Die türkisch-jüdische Gemeinde verlor zwar ihren Unabhängigkeitsstatus als eigene selbständige Gemeinde und hatte sich ab diesem Zeitpunkt „Verband der türkischen Israeliten“ zu nennen, durfte aber ein sephardisches Komitee in Kultusangelegenheiten und ihren eigenen Rabbiner ernennen. Die sephardische Gemeinschaft behielt auch ihre eigene Matrikenführung bei.[5] Im Wiener Stadt- und Landesarchiv existiert kein Vereinsakt des Verbandes der türkischen Israeliten (Sephardim) zu Wien. Ein Akt aus dem Jahr 1951 unter dem Titel "Verband der türkischen Israeliten (Sephardim) zu Wien" hat zum Inhalt, dass dieser Verein im Vereinsregister "nicht in Evidenz" war, da die sephardischen Juden innerhalb der Israelitischen Kultusgemeinde "eine besondere, die rechtliche Stellung einer Korporation (juristische Person) einnehmende Vereinigung unter dem Namen ‚Verband der türkischen Israeliten (Sephardim) zu Wien‘ bilden".[6] Die Statuten des Verbandes wurden am 8. Juni 1928 gemäß eines Erlasses des Bundesministeriums für Unterricht, Kultusamt, genehmigt. § 1 der Statuten definierte "den Verband als Vereinigung von Juden sefardischen Ritus, die eigene Rechtspersönlichkeit besitzt und innerhalb der Israelitischen Kultusgemeinde die rechtliche Sonderstellung einer Korporation einnimmt". Mitglieder konnten alle Juden sein, die den sephardischen Ritus einhielten. Der Verband hatte die Aufgabe, Gottesdienste abzuhalten, einen Rabbiner anzustellen, Religionsunterricht zu geben, einen sephardischen Friedhof und Wohlfahrtseinrichtungen zu erhalten.[7] Die Auflösung des Verbandes und Einziehung des Vermögens erfolgte durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände im Verlauf des Jahres 1939. Die dem Verband gehörigen Liegenschaften 2, Weintraubengasse 9 (Verein „Union Espanola“), im Wert von 20.000 Reichsmark und 2, Zirkusgasse 22 im Wert von 42.200 Reichsmark inklusive Inventar wurden zugunsten der Aufbaufonds Vermögensverwaltung Ges.m.b.H. eingezogen. Das Restvermögen wurde in die Zentralstelle für jüdische Auswanderung eingewiesen.[8]

Baugeschichte der Synagoge des Verbandes der türkischen Israeliten (Sephardim) zu Wien

Maurische Stilformen nach dem Vorbild der spanischen Alhambra und eine reich geschmückte und vergoldete Fassade prägten das architektonische Meisterwerk. Die Synagoge wurde von einer zwölf Meter hohen, achteckigen Kuppel mit einer vier Meter hohen Laterne und 26 halbrunden Oberlichtfenstern gekrönt. Das zwischen Zinshäusern gelegene Gotteshaus, betretbar durch ein Steinportal mit zwei großen Haupttoren, hatte einen asymmetrischen Vorhof. Über den beiden Haupttoren befand sich eine Inschrift in hebräischer Sprache, die übersetzt bedeutet: "Zu Ehren des ehrwürdigen und furchtbaren Namens". Die Portale waren marmorverkleidet. Der Vorhof hatte Arkaden, dessen Säulen aus Marmor bestanden. In den Arkaden waren Sitzbänke und grüne Marmortafeln eingefasst. Die sich über die ganze Länge ziehende Freitreppe führte in das Vestibül. Rechts vom Vestibül befand sich das „Trauungszimmer“, links die Garderobe. An beiden Seiten waren Stiegenaufgänge, die zu den Frauengalerien und weiter zur Empore und in den zweiten Stock führten. Durch kunstvoll gestaltete Spieltüren gelangte man in die Vorhalle. Links kam man in das Zimmer für den Chor, das auch einen Zugang zum Betraum hatte.[9] Im "quadratischen" Betraum waren 314 Sitze für Männer, sowie in den Galerien 110 Sitzplätze für Frauen.[10] Dazu kamen 500 Stehplätze im Bereich der Männer und 250 Stehplätze in den Frauengalerien. Die Innenausstattung bestand aus Marmor, Stuckatur und Goldelementen. "Dem Betrachter präsentierte sich eine unglaubliche Fülle und Dichte an Formen und Farben, und die filigrane Struktur der Säulen und Bögen sowie der Wandöffnungen und Nischen ergaben immer neue Ansichten und Raumstimmungen".[11] Die Umrahmung des Pultes für die Lesung aus der Thora und aus den Gebetbüchern war eine auf „vier Stufen hohen Terrasse“ gelegene, „von Säulchen getragene Marmorbrüstung, in welche vergoldete Gitter eingesetzt“ waren. Der nach Osten zu auf weiteren sechs Stufen erhöhte, reich geschmückte, aus Marmor bestehende, in einer Nische befindliche Thoraschrein war mit einer vergoldeten Kuppel gekrönt. Über den Türflügeln unter der Kuppel waren die Gesetzestafeln mit den Zehn Geboten angebracht. Die Innenausstattung des Thoraschreins war mit Malereien und wertvollen Stoffenmustern bestückt. Gegenüber dem Thoraschrein befand sich die Orgelempore. Im ersten Stock befand sich wegen der besseren Beheizung ein "Wintertempel" mit 105 Sitzplätzen, im zweiten Stock waren die Kanzlei und die Wohnung für den Sekretär, im Tiefgeschoß die Wohnung des Hausmeisters. Im "Empfangsraum der Synagoge, in dem Brautaare auf den Rabbiner warteten", hingen Porträts des Kaisers [Franz Joseph I.]] und des türkischen Sultans Abdul Hamid II.[12]

Novemberpogrom

Während des Novemberpogroms wurde die Synagoge am Vormittag des 10. November 1938 in Brand gesetzt und zerstört. Das Brand-Tagebuch der Wiener Feuerwehr vermerkte als Beginn des Feuerwehreinsatzes am 10. November 1938 12 Uhr 58 und bezeichnete die Einsatzstelle als "Feuer": "Brannte die gesamte Inneneinrichtung und Teile des Tempels. Mit 1 Schlauchlinie ½ Stunde vom Aggregat und 1 Stunde vom Hydranten abgelöscht."[13] Die Löscharbeiten wurden aber nur deshalb durchgeführt, damit die umliegenden Gebäude geschützt wurden. Im Strafverfahren gegen den Kommandeur der Wiener Berufsfeuerwehr Johann Stanzig sagte der damalige verantwortliche Bedienstete der Wiener Feuerwehr, Löschmeister Max Zelniczek, am 28. Jänner 1946 über den Brand in der Synagoge Zirkusgasse 22 aus: "Ich selbst war schon wie üblich mit Schlauch und Stahlrohr im Tempel drinnen, als mir ein Feuerwehrmann die Meldung brachte, dass ein Zivilist der angab, von der Polizei zu sein, die Löschaktion verbietet. Ich ging hinaus und da kam mir ein noch jüngerer Mann entgegen, der sich mit einem Polizeiausweis legitimierte und mir zu verstehen gab, dass auf höheren Auftrag der Tempel nicht gelöscht werden darf".[14] Die Abtragung der Synagogenruinen begann 1939. Drei Firmen bewarben sich beim Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände um den Abbruch: Die private Firma Schuh & Co, Abbruchsunternehmen, erhielt dabei am 5. April 1939 den Zuschlag. Die Bewilligung zum Abbruch der Ruinen wurde vom Magistrat Wien, Hauptabteilung Bauwesen am 30. Juni 1939 erteilt. Der ausschreibende Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände hielt dabei im April 1939 fest: "Zum Auftrag gehören alle, auf dem Gelände sich befindlichen Baulichkeiten, welche einschließlich der Fundamente restlos zu entfernen sind. (…) Ich behalte mir noch vor, bezüglich der Einfriedung des Bauplatzes zu bestimmen, dass die Säulen und Tore stehen bleiben. Sie erhalten für die zu leistenden Arbeiten sämtliche Materialien. Sie verpflichten sich jedoch, die Ziegel der Gemeinde Wien zum Kauf anzubieten bzw. zu liefern und das gewonnene Bauholz anzubieten. (…) Alles im Tempel vorhandene Material, welches irgendwelchen politischen, wissenschaftlichen oder Realwert besitzt, ist beim Auffinden sicherzustellen und meiner Dienststelle sofort zu melden (…) Besonderen Wert wird auf die Auffindung des Grundsteines gelegt, da angenommen wird, dass dort besondere Dokumente eingebaut sind".[15] Als die Israelitische Kultusgemeinde von der geplanten Demolierung erfuhr, schrieb sie an die Zentralstelle, Leitstelle Stillhaltekommissar am 17. April 1939 ein Ersuchen, die im "Tempelgebäude" noch verbliebenen "16-18 Thorarollen mit ebenso vielen Kultgeräten aus Silber, (…) 1 Bibliothek des Vereines ‚Esperanza‘, Teppiche, Schreibmaschinen, ein Sparbuch" und einen Bargeldbetrag "für Fürsorgezwecke der sephardischen Juden" freizugeben.[16] Das Archiv der türkisch-jüdischen Gemeinde, darunter bedeutende Dokumente und Notenbücher der orientalisch-sephardischen Musiktradition wurden im Novemberpogrom vernichtet.[17] Im Dezember 1939 meldete das Baupolizeireferat der Verwaltung des Reichsgaues Wien an das Ministerium für innere und kulturelle Angelegenheiten, dass die Vereinssynagoge 2, Zirkusgasse 22 "in Abtragung" sei.[18]

Eigentumsverhältnisse: Arisierung und Restitution

Grundeigentümerin der Liegenschaft war zunächst die türkisch-jüdische Gemeinde und anschließend bis 1938 der "Verband der türkischen Israeliten (Sephardim) zu Wien". Am 25. April 1939 erging folgender Brief der Firma "Pollak & Neuron Säcke-, Plachen-, Zelte- Im- und Export, Waggonplachen- und Zelte-Leihanstalt", 2, Zirkusgasse 40-42, an die Israelitische Kultusgemeinde: "Wir bemerken, dass der in der Zirkusgasse Nr. 22 stehende Tempel abgetragen wird und fragen hiermit an, ob der Platz, auf dem derselbe steht, Ihr Eigentum ist und von uns gekauft werden könnte. Wir haben vor, das nebenstehende Fabrikslokal käuflich zu erwerben und würden den nunmehr freiwerdenden Platz benötigen".[19] Dieser Verkauf kam laut Quellenlage nicht zustande, da die Stadt Wien 1940 Eigentümerin wurde. Am 18. Dezember 1939 wurde die Liegenschaft durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Verbände und Organisationen enteignet und kam in das Eigentum der Aufbaufondsvermögensverwaltungs Ges.m.b.H.. und wurde am 23. Dezember 1940 wegen "Unverkäuflichkeit" der Stadt Wien einverleibt.[20] Im Jahr 1952 erhielt die Israelitische Kultusgemeinde als Rechtsnachfolgerin des aufgelösten Verbandes der türkischen Israeliten (Sephardim) zu Wien die Liegenschaft aufgrund eines Teilerkenntnisses der Rückstellungskommission beim Landesgericht für Zivilrechtssachen zurück. Im Akt über die Anmeldung entzogener Vermögen wurde betont, dass das „Tempelgebäude“ bereits vor „Einweisung in die Stadt Wien“ zerstört war. Das Teilerkenntnis bestand in der Aufforderung an den Eigentümer des Jahres 1952, den Kaufmann Werner B. 5. Bezirk, Siebenbrunnengasse 37 und später 1. Bezirk, Schottengasse 4, die Liegenschaft sofort zurückzustellen und einem Vergleich über eine Rückkaufsumme "betreffend Erträgnisse und Aufwendungen". Die Rückkaufsumme betrug 13.785 Schilling (Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien, 59 RK 143/51, Akt nicht mehr existent).[21] Die Israelitische Kultusgemeinde verkaufte die Liegenschaft im Jahr 1972 an die Stadt Wien,[22] die darauf 1985 einen Gemeindebau nach den Plänen der Architektin Eva Weil errichtete (Bauzeit 1985-1987).[23]

Erinnerungszeichen

Bedeutende Rabbiner

Der aus Sarajewo kommende und bis 1918 amtierende Rabbiner Michael Papo sowie sein Sohn Manfred Papo prägten das Gemeindeleben der türkisch-israelitischen Gemeinde in Wien. An der Seite Michael Papos stand Rabbiner Nissim Ovadia. Auf Papo folgte 1918 der Rabbiner Salomon Funk, der bis 1925 wirkte. Ab 1925 fungierte Gabriel Meir Mehrer als Rabbiner.[24]

Bedeutende Kantoren

Der Gottesdienst erfolgte nach sephardischem Ritus, die synagogale Musik nach alten, orientalischen Melodien der Türkei und der Balkanstaaten, die zum Teil in spaniolischer Sprache vorgetragen wurden. Um 1880 kam der Kantor, der bis dato in Graz vorgebetet hatte, Jakob Bauer, als Oberkantor nach Wien. Isidor Loewit wurde Leiter des neu geschaffenen Chores. Weitere bedeutende Kantoren waren Israel Moses, Abraham Russo und Isaac Alteras.[25]

Immer wiederkehrende Jubiläen und Festlichkeiten

Alljährlich wurde in einem feierlichen Gottesdienst im Beisein österreichischer Politiker und des türkischen Botschafters des Geburtstages des türkischen Sultans gedacht. Das Fest der Thorafreude (Simchat Thora Fest) im Herbst jeden Jahres war mit besonderen Traditionen verbunden und zog hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, sodass mehrmals wegen zu großen Andrangs die Polizei gerufen werden musste. Ganz anders als in der aschkenasischen Tradition gab es in der Synagoge eine Prozession aus festlich und mit türkischem Fez und Zylindern bekleideten Chorknaben, erwachsenen Angehörigen des Chores, Chorleiter, Oberkantor, Rabbiner und besonders geehrten Gemeindemitgliedern, die sieben Umzüge mit allen blumengeschmückten Thorarollen veranstalteten.[26]

Quellen

Literatur

  • Die Türken in Wien. Geschichte einer jüdischen Gemeinde. Ausstellungskatalog Jüdisches Museum Wien. Wien 2010
  • Pierre Genee: Wiener Synagogen. Wien: Löcker 2014, S. 101-104
  • Klaus Lengauer: Computerunterstützte Rekonstruktion der sefardischen Synagoge in Wien II, Zirkusgasse 22. Dipl.-Arb. TU Wien. Wien 2006
  • Christina Kaul: Die spanischen Juden (Sefardim) in Wien. Eine kulturgeschichtlich-historische Betrachtung. Dipl.Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1989
  • Christina Kaul: Die Rechtsstellung der türkischen Juden in Wien aufgrund der österreichisch-türkischen Staatsverträge. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1990
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, Band 2, S. 92
  • Bob Martens / Herbert Peter: Die zerstörten Synagogen Wiens. Virtuelle Spaziergänge. Budapest: Mandelbaum Verlag 2009, S. 41-50
  • Manfred Papo: The Sephardi Community of Vienna. In: Josef Fraenkel [Hg.]: The Jews of Austria. Essays on their Life, History and Destruction. London: Vallentine, Mitchell & Co. 1967, S. 327-346
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5: Österreich), S. 59-62
  • Rudolf Till: Geschichte der spanischen Juden in Wien. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 6/7 (1947), S. 108-123
  • Adolf Zemlinsky: Geschichte der türkisch-israelitischen Gemeinde zu Wien. Von ihrer Gründung bis heute nach historischen Daten. Wien 1888

Weblinks

Stadt Wien - Wiener Wohnen: Mein Gemeindebau

Einzelnachweise

  1. Christina Kaul: Die spanischen Juden (Sefardim) in Wien. Eine kulturgeschichtlich-historische Betrachtung. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1989, S. 33.
  2. Christina Kaul: Die spanischen Juden (Sefardim) in Wien. Eine kulturgeschichtlich-historische Betrachtung. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1989, S. 37.
  3. Christina Kaul: Die Rechtsstellung der türkischen Juden in Wien aufgrund der österreichisch-türkischen Staatsverträge. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1990, S. 33; Christina Kaul: Die spanischen Juden (Sephardim) in Wien. Eine kulturgeschichtlich-historische Betrachtung. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1989, S. 65 und S. 67; Rudolf Till: Geschichte der spanischen Juden in Wien. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 6/7 (1947), S. 112.
  4. Pierre Genee: Wiener Synagogen. Wien: Löcker 2014, S. 101 f.
  5. Christina Kaul: Die Rechtsstellung der türkischen Juden in Wien aufgrund der österreichisch-türkischen Staatsverträge. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1990, S. 46-64.
  6. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A32: 2752/1951
  7. Christina Kaul: Die Rechtsstellung der türkischen Juden in Wien aufgrund der österreichisch-türkischen Staatsverträge. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1990, S. 66 f.
  8. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien, IV Ac 31: S 22, Schachtel 574.
  9. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt 236, A16N: 2. Bezirk, EZ 238 und Christina Kaul: Die spanischen Juden (Sefardim) in Wien. Eine kulturgeschichtlich-historische Betrachtung. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1989, S. 155 f.
  10. Pierre Genee: Wiener Synagogen. Wien: Löcker 2014, S. 103.
  11. Klaus Lengauer: Computerunterstützte Rekonstruktion der sefardischen Synagoge in Wien II, Zirkusgasse 22. Dipl.-Arb. TU Wien. Wien 2006, S. 34.
  12. Christina Kaul: Die spanischen Juden (Sefardim) in Wien. Eine kulturgeschichtlich-historische Betrachtung. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1989, S. 155-158.
  13. Archiv des Wiener Feuerwehr Museums, Brand-Tagebuch 1938, II. Teil.
  14. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht, A1: Vg 12f 1379/46, Bd. I, S. 159: "Bericht über den Tempelbrand II. Bezirk Zirkusgasse (…)" von Löschmeister Max Zelniczek, 28.01.1946.
  15. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien, Referat König, Mappe V 89, Schachtel 980 (alt: 66): Brief Hanko an die Firma Schuh & Co., 05.04.1939, und Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 236, A16N: 2. Bezirk, EZ 238.
  16. Central Archives for the History of the Jewish people, A/W 165, 4.
  17. Christina Kaul: Die spanischen Juden (Sefardim) in Wien. Eine kulturgeschichtlich-historische Betrachtung. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1989, S. 162 f.
  18. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A6: 22874/1939.
  19. Central Archives for the History of the Jewish people, A/W 1574.
  20. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien, Referat König, Mappe V 89, Schachtel 980 (alt: 66).
  21. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A41: 2. Bezirk, Nr. 872 und Archiv der IKG nach 1945, Mappe Liegenschaften.
  22. Archiv der IKG nach 1945, Mappe Liegenschaften und B 11/AD.
  23. Stadt Wien - Wiener Wohnen: Mein Gemeindebau
  24. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5: Österreich), S. 61.
  25. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5: Österreich), S. 61.
  26. Christina Kaul: Die spanischen Juden (Sefardim) in Wien. Eine kulturgeschichtlich-historische Betrachtung. Dipl.-Arb. Univ. Salzburg. Salzburg 1989, S. 164.