VS Stättermayergasse 27

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum vonDatum (oder Jahr) von 20. September 1875
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1932
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  359279
GNDGemeindsame Normdatei
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  • 15., Stättermayergasse 27

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48° 11' 54.78" N, 16° 19' 36.51" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS Stättermayergasse 27 war eine öffentliche Volksschule im 15. Wiener Gemeindebezirk, Rudolfsheim-Fünfhaus.

Schulgeschichte

Bevor diese Schule errichtet worden war, waren die wenigen auf der Schmelz wohnhaften schulpflichtigen Kinder gezwungen, die Schule in Fünfhaus zu besuchen, da zum damaligen Zeitpunkt die Schmelzbrücke noch nicht errichtet worden war und der Weg um den Bahnhof herum in die bereits bestehenden Schulen Rudolfsheim als zu weit erachtet worden war. Aufgrund der wachsenden Zahl an Schulkindern war die Gemeinde Wien 1872 genötigt, im Privathaus in der Märzstraße 48 eine provisorische Schule, welche zwei Lehrzimmer und eine Oberlehrerwohnung enthielt, einzurichten.[1] Dies stellte jedoch keine nachhaltige Lösung dar, weshalb im Jahr 1875 die Schule Stättermayergasse 27 und 29 neu erbaut wurde. Die Pläne hierfür setzte der ehemalige Gemeinderat und Baumeister Ignaz Stättermayer durch. Am 20. September 1875 erfolgte die feierliche Eröffnung. Das Gebäude war von Anfang an mit zwei Eingängen versehen, damit das Gebäude, falls benötigt, in zwei nach Geschlechtern getrennte, Anstalten aufgeteilt werden konnte. Wie viele für Knaben und Mädchen ausgelegte Anstalten war auch diese zeitweise unter einer Leitung vereint, was oft passierte, wenn die Zahl der Schülerinnen und Schüler besonders niedrig war. 1884 wurde dem Gebäude noch ein drittes Stockwerk aufgesetzt, wodurch sechs neue Lehrzimmer gewonnen werden konnten. Trotz dieser Adaption erwies sich das Schulhaus schon bald als zu klein, weshalb 1890 die Schule in der Selzergasse 19 errichtet wurde. Der chronische Platzmangel wird offensichtlich, wenn man bedenkt, dass im Jahr 1888 17 Klassen mit 622 Knaben und 638 Mädchen an der Schule waren.[2]

Erster Weltkrieg

Mit Erlass des Unterrichtsministeriums vom 7. August 1914 wurde der Plan formuliert, die Schuljugend zu gemeinnütziger Tätigkeit in Kriegszeiten heranzuziehen und in den Schulen diverse Fürsorgeeinrichtungen zu etablieren. Hierbei wurden an der Schule neben durchgeführten Sammelaktionen für die Soldaten im Feld auch durch die Schüler und Schülerinnen der Anstalt Gemüse und Kartoffeln angebaut, sie bewirtschafteten eine 200 Quadratmeter große Ackerparzelle in der Auhofstraße 90. Es konnte bald nur mehr geteilter Unterricht stattfinden, da mehrere andere Schulen, so die Schweglerstraße 2, Schellingergasse 1 und die Felberstraße 42 und 46, im Gebäude in der Stättermayergasse einquartiert wurden. Später musste die hiesige Schule selbst umquartiert werden, sie wurde in die Hackengasse 11 verlegt. Der Unterricht im Inspektionsbezirk fand nur mehr in dreigeteilter Weise statt. Zu Beginn des Schuljahres 1915/1916 waren 407 Schülerinnen an der Mädchenschule eingeschrieben. Von diesen hatten 380 die römisch-katholische, zwei die altkatholische, 15 die evangelische und zehn die mosaische Religion. Diese Zahlen gestalteten sich auch an der Knabenschule in ähnlicher Art und Weise. Da diese während der gesamten Existenz der Anstalt nur unwesentlich divergieren, kann festgehalten werden, dass es sich um eine stark katholisch geprägte Anstalt handelte.[3]

Zwischenkriegszeit

Da die Ernährungssituation in Wien, wie auch in anderen kriegsbetroffenen Städten, dramatisch war, wurden viele Schulkinder im Rahmen der Kinderlandverschickung nach Ungarn gebracht. Da nach Ende des Ersten Weltkriegs viele Kinder noch nicht wieder in Wien eingetroffen waren, konnte der Unterricht im ersten Nachkriegsjahr an dieser Anstalt erst wieder am 19. September 1918 aufgenommen werden. Jedoch mussten die Schulen wegen des epidemischen Auftretens der Spanischen Grippe zwischen 3. Oktober und 6. November erneut mehrmals geschlossen werden. An der Anstalt war nun eine evangelische Religionssammelstelle eingerichtet worden.[4] Nach Kriegsende wurde in der Stättermayergasse 29 eine öffentliche Volksschule mit tschechischer Unterrichtssprache eingerichtet. Zum damaligen Zeitpunkt gaben mehr als 8.000 Bewohner und Bewohnerinnen von Rudolfsheim an, dass Tschechisch ihre Unterrichtssprache sei. Diese Schulen wurden zu Beginn der NS-Herrschaft in Österreich wieder geschlossen.[5]

In den ersten Jahren 1920er Jahre ist eine rege Vortragstätigkeit an der Anstalt zur Weiterbildung der Lehrer und Lehrerinnen sowie zur Vermittlung der neuen Lehransätze im Sinne der Wiener Schulreform zu vermerken. Auch die Miteinbeziehung des Elternvereins wurde stark betont. Der Winter im Schuljahr 1928/1929 war mit einer Rekordtemperatur von -32 Grad Celsius besonders kalt, viele Schulen mussten aufgrund der Kälte und der Kohlenknappheit gesperrt wurden. Wie noch etwa 100 andere Schulen in Wien war in diesem Gebäude eine Wärmeschule eingerichtet gewesen, die täglich zwischen 8 und 20 Uhr zugänglich war. Zu Beginn des Schuljahres 1931/1932 wurde eine allgemeine Versicherung der Schüler und Schülerinnen durchgeführt. Zu dieser Zeit scheint es bauliche Schäden am Gebäude gegeben zu haben, da die gesamte Mädchenschule in das Schulgebäude Selzergasse 19 verlegt werden musste. Dies stellt auch den letzten Vermerk in dieser Schulchronik dar.[6]

Quellen

Einzelnachweise