Wien Kanal

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Unternehmung
Datum vonDatum (oder Jahr) von 2009
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach Kanalisation
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  47204
GNDGemeindsame Normdatei 1250692768
WikidataIDID von Wikidata Q74358261
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Unternehmung, Kanalisation, Kanal, 1945 bis heute, Magistratsabteilung 30 - Wien-Kanal (1893-2009)
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Letzte Änderung am 8.03.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Alsbacheinwölbung-neuwaldegg.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Bau der Alserbacheinwölbung bei Neuwaldegg, 1884
  • 23., Großmarktstraße 5
  • Wien Kanal (2009)

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48° 8' 37.39" N, 16° 21' 58.52" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Wien Kanal (23., Großmarktstraße 5).

Wien Kanal ist eine 2009 gegründete Unternehmung der Stadt Wien, die aus der Magistratsabteilung 30 hervorgegangen ist.

Mit einer Leitungslänge von mehr als 2.500 Kilometern ist Wien Kanal Österreichs größter Kanalnetzbetreiber. Rund 99,8 Prozent aller Haushalte in Wien sind an das städtische Kanalnetz angeschlossen. Täglich wird etwa eine halbe Milliarde Liter Abwasser sicher und umweltgerecht zur ebswien Kläranlage in Simmering transportiert. Rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, das Kanalnetz funktionsfähig und sauber zu halten. Täglich werden 15 Tonnen abgelagertes Material aus den Kanälen gefördert, um einen störungsfreien Abfluss zur Kläranlage zu garantieren.

Entwicklungsgeschichte

Das Bestreben, die im Haushalt anfallenden Schmutzwässer und die Abfallwässer der gewerblichen Betriebe möglichst rasch mit Hilfe unterirdischer Ableitungen (Mörungen, Kanäle) abzuleiten, lässt sich in Wien bereits im Mittelalter durch Grabungsfunde und die Kammeramtsrechnungen nachweisen. Mit der Teilung des Kammeramtes 1485 fielen die Kompetenzen für die Instandhaltung der Mörungen beziehungsweise der Kanalisation an das Unterkammeramt, das ab 1849 offiziell die Benennung 'Städtisches Bauamt' führte und verschiedene Abteilungen umfasste.

Der Regenüberfall bei der Rotundenbrücke in Bau

Die heutige Unternehmung Wien Kanal entwickelte sich aus einer dieser Bauamtsabteilungen.[1] Die mit 1. Jänner 1893 gebildete Fachabteilung IV – Straßen- und Kanalbau[2] wurde mit Gemeinderatsbeschluss vom 19. Juli 1898 in eine Fachabteilung IVa – Straßenbau und eine Fachabteilung IVb – Kanalbau geteilt. 1909 kam es zu einer Neuorganisation. Die Fachabteilung IVa wurde am 1. Jänner 1909 (aufgrund einer Änderung der Geschäftseinteilung, die an diesem Tag erfolgte) in eine Fachabteilung IVa (Straßenbau) und eine Fachabteilung IVb (Straßenerhaltung) unterteilt; die (alte) Fachabteilung IVb musste dementsprechend umbenannt werden und trug nunmehr die Bezeichnung Fachabteilung III – Kanalbau.[3] Diese ging 1918 in die Magistratische Bauamtsabteilung X über.

Daneben bestand von 1902 bis 1920 eine Magistratsabteilung VII – Kanalisierung und Wasserrechtsangelegenheiten, welche die administrativen Belange zu erledigen hatte.

1920 wurde die Magistratsabteilung 30 gegründet. Die Kanalräumung wurde damals auch von mehreren privaten Konzessionsnehmern besorgt. Am 1. Juli 1923 beschloss der Gemeinderat Kanalarbeiterinnen und Kanalarbeiter, die bei privaten Kanal- und Senkgrubenräumungsunternehmen angestellt waren, in den Dienst der Stadt Wien zu überführen. Der erste Kollektivvertrag folgte mit Beschluss des Gemeinderats vom 5. Oktober 1923. Am 18. Jänner 1924 wurden die damals 408 Beschäftigten der Kanalräumung in die heutige Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien aufgenommen.

Arbeiten im Kanal (1997)

1999 erfolgte die Gründung der Wien Kanal – Abwassertechnologien GesmbH. Die in der Magistratsabteilung 30 – Wien-Kanal weiter- und teilweise auch neu entwickelten Umwelt- und Wasseraufbereitungstechnologien sowie die Techniken zur Verlegung von Lichtwellenleitern in Kabelschutzkanälen, die durch das Abwasserkanalsystem geführt werden, wurden in die 1999 gegründete Wien Kanal-Abwassertechnologie GmbH (WKA GmbH) – später umgewandelt in die Wien Kanal-Abwassertechnologie GmbH & Co. KG (WKA KG) – mit dem Ziel ihrer ökonomischen Verwertung eingebracht. Die Genehmigung zur Errichtung einer Gesellschaft m.b.H. zur Verwertung der Wiener Abwassertechnologien – insbesondere zur Verlegung von Datenleitungen in Kanalnetzen – erfolgte mit Beschluss des Stadtsenates am 19. März 1999.[4]

Kanalarbeiter

Mit Wirkung vom 1. April 2009 wurde die Magistratsabteilung 30 als Unternehmung im Sinne des § 71 der Wiener Stadtverfassung ausgegliedert. In Vorbereitung dazu kam es zur Aufhebung des Gemeinderatsbeschlusses vom 23. September 1982[5] betreffend die seinerzeitige Zuerkennung der Betriebseigenschaft mit Wirkung vom 31. März 2009. Zudem wurde ein Statut geschaffen, das die Unternehmung "Wien Kanal" regelt. In der Folge wurde die Geschäftseinteilung ebenso geändert wie die Geschäftsordnung für den Magistrat der Stadt Wien.

Siehe auch:

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike / Peter Csendes: Die Geschichte der Magistratsabteilungen der Stadt Wien 1902–1970. Band 1. Wien: Jugend und Volk 1971 (Wiener Schriften, 33), S. 194–196
  • Peter Csendes, Geschichte der Wiener Magistratsabteilungen in den Wahlperioden 1969 bis 2005. Wien: Wiener Stadt- und Landesarchiv 2007 (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Reihe C. Sonderpublikationen, Heft 13), S. 91–92

Weblinks

Referenzen

  1. Felix Czeike / Peter Csendes: Die Geschichte der Magistratsabteilungen der Stadt Wien 1902–1970. Band 1. Wien: Jugend und Volk 1971 (Wiener Schriften, 33), S. 187 (insbesondere Anm. 322 und 323).
  2. Gemeinderatsbeschlüsse vom 29. und 30. November 1892.
  3. Normalienblatt 1909, Nr. 2.
  4. Gemeinderatsausschuss für Umwelt- und Verkehrskoordination - MA 30 - K/F/725/1999.
  5. Gemeinderatsbeschluss vom 23. September 1982, PrZ 2614/1982.