Braunhirschengrund (Herrschaft)
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Daten zum Objekt
Die Anfänge der Herrschaft liegen am Ende des 17. Jahrhunderts. Der Name des Ortes Braunhirschengrund leitet sich von einem ehemals dort befindlichen Wirtshaus „Zum braunen Hirschen" ab. Sitz der Herrschaft war ein dort ehemals befindliches Landhaus.
Herrschaftsinhaber
- 1696 kaufte Josef Christoph von Plankenau (Planquenau) von Michael und Margarethe Kohl neun Joch Acker und errichtete einen Herrschaftssitz (ein schlossartiges Landhaus mit Nebengebäuden und ausgedehntem Park, der sich in der Schwendergasse zwischen Dadlergasse und Braunhirschengasse erstreckte).
- 1750 gelangte der Besitz von der Witwe Plankenaus an Christoph Ignaz Freiherr von Werdenburg. Damals bestand die Herrschaft aus dem Herrensitz (dem „Werdenburger Hof") und einem großen Haus mit Wirtschaftsobjekten, in welchem das Wirtshaus „Zum silbernen Brunnen" (ab 1754 „Zum braunen Hirschen") untergebracht war, dem eine Bäckerei angeschlossen war.
- 1752 erbte Werdenburgs Schwiegersohn Leopold Franz Freiherr von Gruber den Besitz,
- 1767 folgte Franz Freiherr von Fischer.
- 1763 kam das Wirtshaus um 4.000 Gulden an Georg und Anna Maria Gredl (Kredl/Kredel) aus Wien,
- 1767 kaufte das Gut um 6.300 Gulden Georg Herzog mit seiner Ehefrau Theresia,
- 1771 um 7.300 Gulden Maria Anna Gräfin Meraviglia, geborene Mollard.
- 1773 erscheint sie mit ihrem Gemahl Stephan Graf von Meraviglia.
- 1778 erscheint die Gräfin Meraviglia wiederum allein.
- Laut Lizitationsprotokoll von 14. September 1799 kaufte der Gutsverwalter der Gräfin, Franz Wenzel Dadler (ursprünglich Tadler, auch d'Adler[1]; siehe Dadlergasse), den Besitz aus der Konkursmasse (1835 auch das Schloss) und machte sich als Tuchfabrikant und Pottascheerzeuger selbständig. Die Herrschaft ist ab 1801 unter dem Namen „Gut Braunhirschengrund" bekannt; Dadler († 1835) kann als Begründer der Braunhirschengemeinde angesehen werden, da er durch Parzellierung des Parks (24 Baustellen) die Bautätigkeit zu heben verstand (Zentrum zwischen Schwendermarkt und Sechshauser Straße). Es entstanden zwei neue Gassen, die Dadlergasse und die Fischergasse (siehe Grimmgasse).
- bis 1848 blieb die Herrschaft im Besitz der Familie Dadler.
Weitere Herrschaften mit Besitz/Rechten am Ort
- St. Michael-Barnabiten
- Dompropst, (Erz-) Bistum Wien
- Bürgerspital
- Kloster Pulgarn
Quellen
Grundbücher
- Braunhirschengrund: Dienst-, Satz- und Gewerbücher:
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Grundbücher, 4 - Grundbuch St. Michael-Barnabiten 1647-1880
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Grundbücher, 5 – Grundbuch Dompropst, (Erz-) Bistum Wien 1407-1880
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Grundbücher, 140 – Grundbuch Kloster Pulgarn 1435-1880
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Grundbücher, 199 – Grundbuch Herrschaft Braunhirschen 1788-1880
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Grundbücher, 201 - Grundbuch Bürgerspital 1749-1880
Patrimonialverwaltung
- Grundbuchsachen, Kauf- und Ehekontrakte:
Literatur
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc. topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet, und nach den bestehenden vier Kreisvierteln alphabetisch gereihet. Viertel unterm Wienerwald. Band 1: (Achau bis Furth), Wien: In Commission in der Schmidl'schen Buchhandlung 1831, S. 113-115
- Topographie von Niederösterreich. Band 2. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1885, S. 197f.
- siehe auch Artikel Braunhirschengrund
Referenzen
- ↑ Topographie von Niederösterreich. Band 2. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1885, S. 197