Entwässerungsgebiet von Kaiser-Ebersdorf und der Simmeringer Haide

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Daten zum Objekt

Das ausgedehnte, 1018 Hektar große Gebiet des 11. Bezirkes, das vom Damm der Ostbahn begrenzt wird, umfasst die Bezirksteile Kaiserebersdorf und Simmeringer Haide. Letztere wird in ihrer ganzen Länge vom sogenannten Seeschlachtgraben durch­zogen, einem seichten Gerinne mit unbefestigter Sohle, schlechtem Gefälle und unregelmäßigem Lauf. Der Graben mündet in die Schwechat und führt während des größten Teiles des Jahres nur geringe Wassermengen, wobei er die Abwässer der angrenzenden Grundstücke aufnimmt, die über keine Kanalisation verfügen und zum Großteil von Gärtnereibetrieben eingenommen werden. Die menschlichen Abgänge werden in Senkgruben ge­sammelt.

Um dieses Gebiet hochwasserfrei zu machen, hätte es auf die Höhe des Hochwasser­schutzdammes längs des rechten Ufers des Donau­kanals aufgehöht werden müssen, was eine durchschnittliche Aufschüttungshöhe von 2 bis 2,5 Meter erfordern würde. Die daraus resultierende Kubatur würde ungefähr 25 Millionen Kubikmeter betragen. Die Gemeindeverwaltung hatte sich daher entschlossen, dem im Februar 1914 erstellten Kanalisierungsprojekt ein Mischsystem mit Hochwasserabschluss zugrunde zu legen, dessen Abfluss in diesem Falle durch ein Pumpwerk garan­tiert wird, das unmittelbar landwärts des Hochwas­serschutzdammes neben dem Damm der Donauländebahn liegt. Geplant wurden zwei voneinander völlig getrennte Sammelkanäle, die in ihrer ersten Teilstrecke in der 4. Landwehrstraße nebeneinander verlaufen und zu dem gemeinsamen Pumpwerk füh­ren.

Die Trasse des mit Rücksicht auf die Entwäs­serung des Ortes Kaiserebersdorf wichtigen ersten Sammelkanals verläuft in der 4. Landwehrstraße, der Zinnergasse und sodann in der Kaiser-Ebersdorfer Straße bis zum Damm der Ostbahn, wo der Kanal unter dem Bahnviadukt der Ravelinstraße den See­schlachtgraben in seinem obersten Teil erreichen und aufnehmen soll. Die Trasse des zweiten Sammel­kanals läuft nach Verlassen der 4. Landwehrstraße in der Klebindergasse, Haindlgasse und Haidestraße in unmittelbarer Nähe des Seeschlachtgrabens und endet beim Ostbahndamm.

Literatur