Kaiserforum

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Visualisierung des geplanten Kaiserforums zur Präsentation auf der Wiener Weltausstellung, 1873
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BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Visualisierung des geplanten Kaiserforums zur Präsentation auf der Wiener Weltausstellung, 1873

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Kaiserforum, Projekt zum Ausbau der Hofburg. Die Schleifung der Stadtbefestigung nach Anordnung Franz Josephs I. vom 20. Dezember 1857 hatte auch für den städtebaulichen Kontext der Hofburg erhebliche Konsequenzen. Zwar war der Bereich vor der Hofburg zum Glacis hin in Folge der Sprengung der Burgbastei 1809 bereits ab 1817 einer Neugestaltung unterzogen worden (Anlage von Heldenplatz, Burg- und Volksgarten), aber die Anlage der Ringstraße konnte für das Residenzareal nicht ohne Konsequenzen bleiben. Der Hof hatte auf einer symbolischen Ebene darauf zu achten, dass die Burg auch im neuen Umfeld unangefochten der weltliche Mittelpunkt der Stadt blieb. Auf einer praktischen Ebene hoffte er, die Raumnot durch Neubauten lindern zu können. Konkret war der Bau von Hofmuseen die erste Maßnahme. Dies wurde bereits im ersten Ringstraßenwettbewerb berücksichtigt. Ihr Standort wurde allerdings erst nach längerer Diskussion fixiert. Schließlich wurde die von Ludwig Christian Friedrich Ritter von Förster vorgeschlagene Situierung vor der Hofburg von Franz Joseph I. am 23. September 1864 genehmigt. Ein Wettbewerb für die Museen lief 1866/1867 in zwei Teilen, brachte aber keine befriedigenden Ergebnisse. Zwischen Ende 1866 und 14. März 1867 entstanden vier Konkurrenzprojekte für die beiden geplanten Hofmuseen. Sie stammten von Theophil Hansen, Heinrich Ferstel, Moritz Löhr und Carl von Hasenauer. Wurde der international renommierte Gottfried Semper zunächst um ein Gutachten gebeten, beauftragte ihn Franz Joseph I. selbst mit Planungen für das gesamte Residenzareal, die dieser gemeinsam mit Hasenauer zwischen 1869 und 1871 ausarbeitete. Hasenauers Projekt wurde in das Ausführungsprojekt eingearbeitet. Besonders die von vier Trabantenkuppeln umgebene Mittelkuppel der Museumsgebäude geht auf Hasenauer zurück.

Imperiale Pläne für die Hofburg

Grundriss des Kaiserforums, 1871

Ergebnis waren gigantische Pläne, die in Namen und Grundriss an die Kaiserforen des antiken Rom erinnerten. Der bestehenden Residenz wäre eine neue, größere zur Seite gestellt worden. Der Heldenplatz sollte auf drei Seiten zur Gänze von monumentalen Flügeln eingefasst werden, die über die Ringstraße hinaus durch die beiden Hofmuseen weitergeführt werden sollten. Die Verbindung über die Straße sollte durch zwei Triumphbögen erfolgen. Im Volksgarten war das neue Theater vorgesehen, das über eine brückenartige Galerie mit dem benachbarten Flügel baulich verbunden gewesen wäre. Der Flügel zum Burggarten hätte Appartements von Kaiser und Kaiserin, jener zum Volksgarten für hochgestellte Gäste beherbergen sollen. Als ideelles Zentrum lag der überkuppelte Thronsaaltrakt in der Mitte der Residenz. Er sollte vor dem Leopoldinischen Trakt und dem Schweizerhof entstehen.

Ausführung

Begonnen wurde mit dem Bau der beiden Hofmuseen (Kunsthistorisches Museum, Naturhistorisches Museum mit dem Maria-Theresien-Platz), die 1871-1881 im Rohbau fertiggestellt waren, worauf 1881-1907 die Neue Burg mit dem Corps de Logis folgte (Flügel zwischen Heldenplatz und Burggarten). Ihr Bau konnte bis zum Ende der Monarchie nicht fertig gestellt werden. Der Rest unterblieb gänzlich. Das lag nicht an mangelnden Geldmitteln, sondern vielmehr an organisatorischen Problemen und Interessenkonflikten und Lieferschwierigkeiten beim Baumaterial.

Literatur

  • Werner Telesko [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1835-1918. Der Ausbau der Residenz vom Vormärz bis zum Ende des "Kaiserforums". Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2012 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 4)