Klinik Donaustadt
48° 13' 4.95" N, 16° 27' 50.79" E zur Karte im Wien Kulturgut
Klinik Donaustadt, bis 31. Mai 2020 Sozialmedizinisches Zentrum Ost (22., Langobardenstraße 122, östlich von Stadlau; auch als "Donauspital" bezeichnet; bis 2020 auch "SMZ-Ost" beziehungsweise "SMZO"), Krankenhaus der Stadt Wien, errichtet in lockerem Pavillon-Verbundsystem.
Gebäude
Gründung
Der Gemeinderat fasste bereits 1968 (50-Jahr-Feier der Republik) einen Grundsatzbeschluss zum Bau eines Krankenhauses. Nach Beginn der Planungen (1973) kam es am 22. August 1975 zur Grundsteinlegung durch Bürgermeister Leopold Gratz.
Ausbaustufen
1975-1985
1978 wurde als erster Bauteil die Krankenpflegeschule für 220 Schülerinnen und Schüler mit angeschlossenem Schulwohnheim (180 Einzelwohnräume) in Betrieb genommen, danach 1980 das Personalwohnhaus (500 möblierte Wohneinheiten) vollendet und 1982 das auf dem östlichen Teil des Areals ein nach modernen Gesichtspunkten geplantes Pflegeheim mit dem angeschlossenen Geriatrischen Tageszentrum (Tagesbetreuung alter Menschen zur Vermeidung von Heimaufenthalten) vollendet.
1985-1992
Nach der Annullierung der Vereinbarung zwischen Wien und Niederösterreich (22. Februar 1985) wurde noch im selben Jahr mit dem Bau des "Donauspitals" (Alleinbau der Gemeinde Wien; erster Spatenstich bereits am 22. März 1985) begonnen, wobei man im Pavillonverbundsystem eine Möglichkeit fand, die Vorteile eines Zentralbaus mit jenen der Pavillonbauweise zu verbinden.
Das unter den Bürgermeistern Helmut Zilk und Michael Häupl sowie unter den Stadträten Alois Stacher und Sepp Rieder (Bauführung Stadtbauamtsdirektion, Projektleiter DI Wilhelm Wimmer) errichtete Spital wurde durch die Arbeitsgemeinschaft der Architekten Ernst Schuster, Alexander Marchant, Roland Moebius, Josef Fleischer und Alfred Podgorschek ausgeführt.
Institution
Die Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe (350 Betten in zwei Bettenkomplexen sowie Ambulatorien) erfolgte am 27. April 1992, der zweiten Ausbaustufe im Oktober 1994; die dritte Ausbaustufe (920 Betten) wurde zwischen 1996 und 1998 in Betrieb genommen.
Stationen und Institute: 1992-2019
Stationen
- Dialysestation: eröffnet im August 1994 mit acht Betten, später auf 13 erhöht
- Haematologisch-Onkologische Station der 2. Medizinischen Abteilung: am 1. März 2000 (bei gleichzeitiger Enthüllung einer Gedenktafel) "Alois-Stacher-Station" benannt
- Mamma Vital: im November 2003 von Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann eröffnetes, nach Feng Shui-Richtlinien gestaltetes Brustkompetenzzentrum mit allen mit Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge von Brusterkrankungen befassten Fachbereichen
- Kompetenzzentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie: Durchführung von korrigierenden Operationen von sogenannten Lippen-Kiefer-Gaumenspalten bei den Patienten (Alter zwischen sechs Monaten bis ins Erwachsenenalter) sowie Ermöglichung des Erfahrungsaustauschs zwischen den Betroffenen
- Baby-Point: im Oktober 2004 eröffnet (nach dem Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien), um Eltern eines neugeborenen Kindes, die Geburt während des Krankenhausaufenthaltes ohne zusätzliche Amtswege zum Standesamt zu beurkunden (verwaltungstechnisch handelt es sich dabei um eine Außenstelle der Magistratsabteilung 63 - Gewerberecht, Datenschutz und Personenstand)
Ludwig-Boltzmann-Institute
2004 waren hier zehn Ludwig-Boltzmann-Institute angesiedelt
- Altersforschung
- Angewandte Strahlentherapieforschung
- Chirurgische Onkologie
- Digitale Radiographie und interventionelle Radiologie
- Kinderchirurgische Forschung
- Klinische Gynäkologie und Geburtshilfe
- Molekulargenetische Laboratoriumsdiagnostik
- Stammzelltransplantation
- Urologische Onkologie
Statistik 1993/1994
In der Klinik Donaustadt wurden 1993 für 26.190 stationäre Patienten 192.330 Pflegetage erbracht (82,5 Prozent aus Wien, 16,6 Prozent aus anderen Bundesländern, 0,9 Prozent Ausländer); der Personalstand betrug am 1. Oktober 1994 2.314.
Im Jahr 2006 verfügte die Klinik Donaustadt über durchschnittlich 954 systemisierte Betten. Rund 2.762 Bedienstete betreuten 49.535 stationär aufgenommene Patienten und 361.418 ambulante Fälle.
Seit dem Jahr 2007 verfügt das Spital über durchschnittlich 978 systemisierte Betten.
Jahr | Bedienstete | Stationäre Patienten | Frequenz Ambulanter Patienten |
---|---|---|---|
2007 | 2.782 | 50.597 | 367.920 |
2008 | 2.827 | 52.664 | 375.797 |
2009 | 2.857 | 52.420 | 379.325 |
2010 | 2.878 | 52.719 | 376.791 |
2011 | 2.900 | 52.111 | 395.075 |
Abteilungen, Ambulanzen, Institute: 2020
Abteilungen
- 1. Medizinische Abteilung
- 2. Medizinische Abteilung
- 3. Medizinische Abteilung
- Abteilung für Akutgeriatrie Breitenlee - Station 59
- Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
- Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe
- Abteilung für Kinder- und Jugendchirurgie
- Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde
- Abteilung für Neurologie mit Department Akutgeriatrie
- Abteilung für nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie
- Abteilung für Orthopädie und Traumatologie
- Abteilung für Urologie und Andrologie
- Augenabteilung
- Chirurgische Abteilung
- Dermatologische Abteilung
- Hals-Nasen-Ohren-Abteilung
- Neurochirurgische Abteilung
- Psychiatrische Abteilung
Ambulanzen
- Notfallsambulanz
- Kinder-Notfallsambulanz
- 1. Medizinische Ambulanz
- 2. Medizinische Ambulanz
- 3. Medizinische Ambulanz
- Ambulanz zur Versorgung frischer Verletzungen und Behandlung akuter Beschwerden des Bewegungsapparates
- Allgemeine Augenambulanz mit Notfallsambulanz
- Ambulanz der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin
- Ambulanz des Institutes für Physikalische Medizin und Rehabilitation
- Ambulanzen des Kompetenzzentrums für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Jugendzahnheilkunde
- Ambulanz für Radioonkologie und Strahlentherapie
- Ambulanz für Geburtshilfe und Gynäkologie
- Ambulanz für psychiatrische Notfälle
- Ambulanz für Urologie und Andrologie
- Chirurgische Ambulanz
- Dermatologische Ambulanz
- Hals-Nasen-Ohren-Ambulanz
- Neurochirurgische Ambulanz
- Neurologische Ambulanz
- Notfallambulanz mit Infektionsambulanz der 2. Medizinischen Abteilung
Institute
- Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie
- Institut für Labormedizin mit Blutdepot
- Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation
- Kompetenzzentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Jugendzahnheilkunde
- Pathologisch-Bakteriologisches Institut
- Zentrum für Radioonkologie und Strahlentherapie
Interdisziplinäre Einrichtungen der Klinik Donaustadt
- Brustgesundheitszentrum
- Diätologie
Ärztliche Leiterinnen und Leiter
- Univ.-Prof. Dr. Karl Heinz Tragl (1992-2003)
- Oberarzt Dr. Thomas Egger (2003/2004 supplierender Leiter )
- Univ.-Prof. Dr. Heinz Weber (2004-2009, zuvor Franz-Josef-Spital)
- Dr. Lothar Mayerhofer, MBA (seit 2009)
Umbenennung
Im Zuge der Umbenennung des Wiener Krankenanstaltenverbunds in Wiener Gesundheitsverbund wurde das Sozialmedizische Krankenhaus Ost - Donauspital mit 1. Juni 2020 in Klinik Donaustadt umbenannt.
Literatur
- Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 1987, S. 491 ff.
- Unser Währing. Vierteljahresschrift des Museumsvereins Währing. Wien: Museumsverein 1992
- Wien aktuell. Revue einer europäischen Metropole. Wien: Jugend & Volk 20.10.1994
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 24.06.1993
- Karl Heinz Tragl / Walter Reinagl [Hg.]: Festschrift 10 Jahre Donauspital. Der Krankenhausbetrieb von 1992 bis 2002. Wien: Eigenverlag 2002