Metternichgasse
48° 11' 49.96" N, 16° 22' 56.99" E zur Karte im Wien Kulturgut
Metternichgasse (3), eröffnet 1870, benannt (1871) nach Clemens Wenzel Lothar Fürst Metternich. Die Gasse verläuft auf dem Grund des ehemaligen Metternichschen Gartens, bildet im sogenannten Diplomatenviertel eine wichtige Querachse (Verbindung der Strohgasse mit dem Rennweg) und besitzt eine weitgehend einheitliche Verbauung aus dem vierten Viertel des 19. Jahrhunderts (Wohnpalais und palaisartige Miethäuser).
Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung der Verkehrsfläche wurde der Straßenname als Sonderfall eingeordnet.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1871: Pfarre St. Karl
Gebäude
- Nummer 4: Bratmannpalais
- Nummer 6 (Jauresgasse 8): Botschaft Großbritanniens (Botschafterresidenz)
- Nummer 8: ehemaliges Bourgoingpalais (später Palais Springer, dann Rothschild); seit 1950 Abteilung für Stimmbildung, Opern- u. Konzertgesang der Akademie für Musik und darstellende Kunst
- Nummer 11: Wohnhaus (erbaut von Andreas Streit, 1875)
- Nummer 12: Bourgoingpalais (erbaut von Amand Bauqué und Albert Pio, 1890)
- Nummer 13 (Rennweg 27) Metternichpalais.
- Nummer 14 (Rennweg 25): Wohnhaus mit barockisierender Fassadengliederung in der Art des Johann Lukas von Hildebrandt (erbaut. von Bauqué u. Pio, vor 1895). Zuvor Nummer 12-14 Metternichpalais.
Literatur
- Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 162–164
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 120 f.
- Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 42 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag d. Österr. Inst. für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], S. 176
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 96 ff.